Die Steinzeit-Diaet
Burning Question : Does an Adipokine-Induced Activation of the Immune System Mediate the Effect of Overnutrition on Type 2 Diabetes?“, Diabetes 54 (2005), Seite 917–927; sowie Kathryn E. Wellen und Gökhan S. Hotamisligil, „Inflammation, Stress, and Diabetes“, Journal of Clinical Investigation 115, Nr. 5 (2005), Seite 1111–1119. Im Hinblick auf die positiven Auswirkungen von Training auf die Hormone, die vom Fett freigesetzt werden, siehe Jason R. Berggen, Matthew W. Hulver und Joseph A. Houmard, „Fat as an Endocrine Organ: Influence of Exercise“, Journal of Applied Physiology 99 (2005), Seite 757–764.
STEIGERN GLUKOSEEINSCHRÄNKUNG ODER KALORIENREDUKTION DIE LANGLEBIGKEIT?
Ein großer Anteil der Altersforschung hat sich auf den Insulin-IGF-1-Signalweg konzentriert und betrachtet das Insulin als Schlüsselkomponente der Alterung. Da Insulin in hohem Maße an Metabolismus und Speicherung der Glukose beteiligt ist, lässt dies vermuten, dass Glukose ein wichtiges Signal der Alterungsmechanismen sein könnte. Der Insulin-IGF-1-Signalweg ist alt und existiert bei den meisten Organismen. Wenn es reichlich Nährstoffe gibt, fördert der Insulin-IGF-1-Signalweg das Wachstum und die Energiespeicherung, verkürzt aber die Lebensspanne; siehe dazu Meng C. Wang, Dirk Bohmann und Heinrich Jasper, „JNK Extends Life Span and Limits Growth by Antagonizing Cellular and Organism-Wide Responses to Insulin Signaling“, Cell 121 (2005), Seite 115–125.
Über das Alter dieses Signalwegs siehe Michelangela Barbieri et al., „Insulin /IGF-I-Signaling Pathway: An Evolutionarily Conserved Mechanism of Longevity from Yeast to Humans“, American Journal of Physiology − Endo crinology and Metabolism 285 (2003), Seite E1064–1071.
Bemerkenswerte neue Ergebnisse, die einen direkten Zusammenhang zwischen Glukose und Langlebigkeit herstellen, finden sich bei Seung-Jae Lee, Coleen T. Murphy und Cynthia Kenyon, „Glucose Shortens the Life Span of C. elegans by Downregulating DAF-16/FOXO Activity and Aquaporin Gene Expression“, Cell Metabolism 10 (2009), Seite 379–391. Diese wichtige Studie veranlasste die Wissenschaftler dazu, direkt nach ihrer Entdeckung Zucker und einfache Kohlenhydrate vom Speiseplan zu streichen, und ist zusammengefasst in „Certain Proteins Extend Life Span in Worms by 30 Percent“, ScienceDaily, www.sciencedaily.com/releases/2010/06/100616133319.htm .
Nach den Ergebnissen, die Lee, Murphy und Kenyon bei Würmern erzielten, fanden Forscher an der University of Alabama in Birmingham heraus, dass bei Menschen eine „Einschränkung des Konsums von Glukose, des am meisten verbreiteten Zuckers, die Lebenserwartung gesunder menschlicher Lungenzellen verlängern und das Absterben von prekanzerösen menschlichen Lungenzellen beschleunigen kann, sodass die Ausbreitung und Wachstumsrate von Krebs reduziert wird. „Calorie Intake Linked to Cell Lifespan, Cancer Development“, ScienceDaily, www.sciencedaily.com/releases/2009/12/091217183053.htm .
Eine weitere Unterstützung der Glukoseeinschränkung bietet die bemerkenswerte Erkenntnis, dass die Umstellung des Stoffwechsels auf Glykolyse, wie sie beispielsweise aufgrund eines intensiven Trainings stimuliert wird, bei Hefe und anderen Organismen, welche dieselben durch Kalorieneinschränkung aktivierten Wege aufweisen (ebenso wie die Menschen), die Langlebigkeitseffekte chronischer Kalorienreduzierung anregen kann. Siehe dazu Min Wei et al., „Tor1/Sch9-Regulated Carbon Source Substitution Is as Effective as Calorie Restriction in Life Span Extension“, PLoS Genetics 5, Nr. 5 (2009).
Ich finde es sehr befriedigend, dass ich diese beiden Ideen − Glukoseeinschränkung und Ausschöpfung des Muskelglykogens − nun schon seit über zwei Jahrzehnten auf mein eigenes Leben anwende, also schon lange bevor sie im Labor entdeckt worden sind.
Die anhaltende Veränderung der Genexpression durch typische Gelage im Urlaub („Nur dieses eine Mal“) werden beschrieben in Assam El-Osta et al., „Transient High Glucose Causes Persistent Epigenetic Changes and Altered Gene Expression during Subsequent Normoglycemia“, Journal of Experimental Medicine 205, Nr. 10 (2008), Seite 2409–2417. Das ist der Mechanismus hinter dem Stoffwechselgedächtnis, das ich in den Blutzuckerwerten meiner ersten Frau nach einem großen Teller Spaghetti oder einer Phase niedriger Blutglukose festgestellt hatte.
Stressresistenz durch Kalorienreduktion wird diskutiert bei Byung P.
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