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DIE STERBENDE ERDE

DIE STERBENDE ERDE

Titel: DIE STERBENDE ERDE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Baujournal, dem Teil über die Wiedererrichtung von geborstenen Wänden, und dem speziellen Kapitel über das Eindringen von Dämonen? – Ja, das sind nur einige unter unzähligen. Irgendwo ist das Wissen, wie Blikdaks gräßliche Visage in seine eigene Pseudowelt zurückzuverbannen ist. Aber wo – wo finden wir es? Es gibt keinen detaillierten Index, nur meine oberflächliche Synopse.
    Wer etwas ganz Bestimmtes zu finden wünscht, muß oft eine lange Suche auf sich nehmen…« Die Stimme des Kurators stockte. Plötzlich rief er: »Schnell! Schnell! Durch die Speicher zu den Apparaturen!«
    So rannten sie zwischen den Bänken hindurch wie Ratten in einem Labyrinth, und hinterher schwebte der Lichtkäfig mit dem wimmernden Geist. Schließlich betraten sie eine Kammer, die stark nach Metall roch. Wieder forderte Kerlin Guyal auf, und Guyal befahl: »Licht herbei! Herbei!«
    Vorbei an ungeheuerlich komplexen Geräten eilten die drei.
    Guyal war sprachlos vor Staunen über diese Vielzahl an wundersamen Dingen, und sein Geist schmerzte vor Wissensdurst.
    Kerlin stellte den Lichtkäfig in ein hohes Gestell, und gleich darauf schob sich eine durchsichtige Scheibe vor den Geist.
    »Paßt auf!« wandte Kerlin sich an Guyal und Shierl und bediente die Schalter.
    Jetzt sahen sie den Geist auf die Scheibe übertragen und vergrößert – das wallende Gewand, die hagere Visage. Das Gesicht dehnte sich aus, wurde flach. Ein Ausschnitt unter der leeren Augenhöhle wurde herangeholt. Ein großporiges Stück weiße Haut schwoll noch weiter an, ganz deutlich waren die einzelnen Poren zu erkennen, und schließlich füllte nur noch eine Pore das ganze Bild. Der Krater dieser Pore stellte sich als komplexes Gewebe heraus, wie das einer kunstvoll geklöppelten Spitze.
    »Seht!« rief Shierl erstaunt. »Hat es nicht den Anschein, als wäre er aus feinem Faden gewirkt?«
    Aufgeregt blickte Guyal Kerlin an. Der Kurator hob zum Schweigen mahnend einen Finger. »In der Tat, in der Tat!
    Wohl beobachtet! Es trifft sich gut, denn hier neben uns haben wir einen Rotor von hoher Geschwindigkeit, der benutzt wird, um die Speicherbänder aufzuspulen… Paßt gut auf. Ich greife jetzt hinter die Scheibe in das Gewebe, ziehe eine Faser heraus
    – und seht! Der Stoff läßt sich auftrennen wie ein Strickstrumpf. So, und jetzt wickle ich das Fadenende auf die Spule des Rotors…«
    »Bemerkt und spürt der Geist nicht, was Ihr da tut?« fragte Shierl ein wenig zweifelnd.
    »Durchaus nicht«, versicherte ihr Kerlin. »Die Sichtscheibe verbirgt uns und was wir tun vor ihm. Außerdem ist er viel zu aufgeregt, um auf ein möglicherweise schwaches Ziehen zu achten. Jetzt löse ich den Lichtkäfig auf, und er ist frei.«
    Der Geist taumelte hinter dem Gestell hervor und zuckte vor dem Licht in der Kammer zurück.
    »Hinfort!« befahl Kerlin. »Zurück in deine Matrix! Geh!
    Geh!«
    Der Geist schwebte dahin. Der Kurator wandte sich an Guyal. »Folgt ihm. Berichtet mir, wenn Blikdaks häßliche Nase ihn wieder eingeschnauft hat.«
    Aus sicherer Entfernung beobachtete Guyal, wie der Geist in der schwarzen Nasenhöhle verschwand. Dann kehrte er zu Kerlin zurück, der am Rotor wartete. »Der Geist ist wieder Teil des Dämons«, erklärte er.
    »Nun, dann ans Werk«, murmelte Kerlin. »Wir werden den Rotor in Bewegung setzen, damit die Spule sich dreht, und gut aufpassen.«
    Der Rotor begann zu wirbeln, bis er vor ihren Augen zu verschwimmen schien. Die Spule (so lang wie Guyals Arm) wickelte den Geisterfaden auf, der zuerst in Pastellfarben schillerte, dann in Perlmutt und schließlich zu einem milchigen Elfenbein wurde.
    Die Maschine drehte sich millionenmal in einer Minute, und der von ihm ungesehen und unbemerkt aus Blikdak gezogene Faden rollte sich auf die dicker werdende Spule.
    Der Rotor schwirrte, die Spule war voll – ein Zylinder mit weichem Seidenglanz. Kerlin stellte die Maschine kurz ab, Guyal legte eilig eine neue Spule ein, und das Auftrennen von Blikdak ging weiter.
    Drei Spulen – vier – fünf. Guyal, der Blikdak aus der Ferne beobachtete, stellte fest, daß der Dämon offensichtlich schlief.
    Die Wulstlippen bewegten sich, sogen schnarchend Luft ein und verursachten das gespenstische Klacken, das sie anfangs so geängstigt hatte. Acht Spulen. Blikdak öffnete die Augen, starrte verwirrt um sich.
    Zwölf Spulen: Ein fahler Fleck bildete sich auf den jetzt eingefallenen Wangen, und Blikdaks Gesicht zitterte sichtlich erschrocken.
    Zwanzig

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