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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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nie am eigenen Leib erlebte. Er sah, dass die Absätze der jungen Frau auf dem auf Hochglanz polierten Boden zwei schwarze Schleifspuren hinterließen, und hörte, wie sein Name aufgerufen wurde. »Lieutenant William Booly! Hier entlang, Sir …«
    Booly sah Parker an, der die beiden Daumen hob, und nickte. »Danke, Corporal … bis bald.«
    Mit diesen Worten nahm Booly sein Käppi ab, klemmte es sich unter den linken Arm, marschierte durch die offen stehende Tür und blieb vor einem uralten Schreibtisch stehen. Er bestand aus Holz und war, mit Ausnahme einer Computerkonsole und eines Stifts in einem Ständer, völlig leer. Der weibliche Colonel, der dahinter saß, trug das aschblonde Haar in einem militärischen Bürstenschnitt. Sie hatte ein unkaschiertes, bionisches Auge und saß aufrecht da, als hätte sie einen Ladestock verschluckt. Auf dem Namensschild über der linken Brusttasche stand D. A. Axler. Ihr Gesicht ließ keinerlei Ausdruck erkennen. Booly nahm Haltung an, salutierte und meldete sich vorschriftsmäßig. »Second Lieutenant William B. Booly meldet sich wie befohlen zur Stelle, Ma’am.« Sein Blick war dabei starr auf die Messingtafel über ihrem Kopf gerichtet, auf der Legio Patria Nostra stand – Die Legion ist unser Vaterland .
    Colonel Axler erwiderte die Ehrenbezeigung, ließ sich dann aber reichlich Zeit, ehe sie etwas sagte. Booly hörte ein moskitoähnliches Summen, als das bionische Auge an seiner Uniform entlang nach unten zoomte. Als schließlich die Schreibtischkante das Sichtfeld begrenzte, sagte der Colonel: »Für jemanden, der die Nacht damit verbracht hat, gegen gültige Befehle zu verstoßen, sich in Alkohol zu suhlen und sich zu prügeln, sehen Sie gar nicht übel aus.«
    Das war eine Falle. Wenn er zustimmte, würde das einem Schuldbekenntnis gleichkommen, wenn er widersprach, konnte man ihm das als Widerspenstigkeit auslegen. Auch Schweigen konnte ihm Ärger einbringen, schien ihm aber die beste Alternative. Der Colonel stand auf, ging um den Tisch herum, baute sich vor Booly auf und schob das Gesicht bis auf fünf Zentimeter an das seine heran. Booly nahm einen Hauch von Pfefferminze wahr. Sie hatte ein kantiges Gesicht, und ihr organisches Auge funkelte ärgerlich. »Und jetzt hören Sie mir zu, Lieutenant, hören Sie mir gut zu. Ich halte Sie für einen fellbedeckten Freak, der nichts taugt und den ein wertloser Sergeant gezeugt hat, der über die Berge ging, um die lokale Fauna zu bumsen.«
    Booly stieg das Blut ins Gesicht, das Fell, das sie erwähnt hatte, sträubte sich, und Adrenalin schoss in seinen Blutstrom. Es kostete ihn eine gewaltige Willensanstrengung, die Hände an den Seiten zu lassen und ihr in die Augen zu sehen. Ob sie nun die größte Heuchlerin der Welt war oder ihn bloß reizen wollte – das Ergebnis war dasselbe. Er hätte sie umbringen können. So von seinen Eltern zu reden, seine Mutter als Tier zu bezeichnen, war unvorstellbar und durch nichts zu rechtfertigen. Aber wenn er sie jetzt angriff, konnte sie ihn mit einem Federstrich ins Gefängnis schicken.
    Sie verstummte, starrte ihn immer noch an und spürte seinen Hass. Sie verschränkte die Hände hinter dem Rücken und ging um ihn herum. »Sehen Sie, wie einfach das ist, Lieutenant? Sehen Sie, wie leicht ich Sie in Fahrt bringen konnte? Was zum Teufel werden Sie das nächste Mal tun? Und das übernächste Mal? Werden Sie jeden Mann und jede Frau angreifen, die Sie beleidigen? Wenn Sie das nämlich vorhaben, Lieutenant, sind Sie einen Dreck wert, und ich sollte Sie sofort hochkant aus der Legion schmeißen.«
    Jetzt hatte sie ihren Marsch um ihn herum beendet. Ihre Augen fanden die seinen. »Und, dreimal dürfen Sie raten, Sie Knirps. Wenn ich das Sagen hätte, würde ich Sie mit einem Tritt nach draußen befördern, weil ich nämlich nicht glaube, dass Sie es schaffen werden. Ich glaube, Sie werden sich von jedem armseligen Arschloch zu einer Prügelei reizen lassen oder Ihre Leute verhätscheln, weil Sie wollen, dass die sich in Ihren pelzbedeckten Arsch verlieben, oder Sie werden irgendeinen anderen ähnlich dämlichen Fehler machen. Aber ich bin nicht der Chef der Legion, und General St. James ist aus Gründen, die ich nicht nachvollziehen kann, der Ansicht, dass Sie über Potenzial verfügen. Ich kann nur beten, dass er Recht hat und dass das nicht wieder einmal ein Beispiel für all die politische Scheiße ist, in der Generäle herumschwimmen, und die Schuld daran ist, dass irgendwann eine

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