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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Übernehmen Sie die volle Verantwortung für das, was Sie getan haben, sehen Sie dem vorsitzenden Offizier in die Augen und entschuldigen Sie sich für alles, mit Ausnahme der Tatsache, dass Sie den Marine geschlagen haben. In der Legion gibt es keinen einzigen Offizier, der dafür jemanden bestrafen würde.«
    Booly lachte und schloss die Gürtelschließe. Sie war auf Hochglanz poliert und funkelte. »Danke, Corporal … Sie geben wirklich gute Ratschläge. Darf ich ein paar Fragen stellen?«
    Parker nickte höflich. »Schießen Sie los.«
    »Was ist mit Lieutenant Riley passiert?«
    »Die Obrigkeit hat sich dafür entschieden, Lieutenant Riley zu schonen. Er hat einen verbalen Verweis und Stubenarrest bekommen und wurde auf Legionsaußenposten NA-45-16/R versetzt. Er startet in zweieinhalb Stunden. Wenigstens habe ich das so gehört.«
    Booly war wütend über sich, dass er so blöde war. Er hatte sich nicht nur selbst in die Bredouille gebracht und seinen Eltern Schande gemacht, er hatte auch noch seinen besten Freund verraten. So viel zu Rileys Bewerbung um ein College-Stipendium. Er schluckte. »Danke, Corporal … ich weiß Ihre Offenheit wirklich zu schätzen. Jetzt meine zweite Frage: welchem Umstand hat es ein Lieutenant, der noch feucht hinter den Ohren ist und keine Ahnung hat, zu verdanken, dass ihm jemand wie Sie hilft?«
    Ein Lächeln stahl sich über Parkers straffe Züge. »Manche Leute kommen eben schon glücklich auf die Welt, wie zum Beispiel ein Sergeant Major, den ich einmal kannte, der durch einen Hagel von Blei gerannt ist, um meinen Arsch zu retten, und ohne einen Kratzer davongekommen ist.«
    Plötzlich wurde ihm einiges klar. »Sie haben mit meinem Vater gedient?«
    »Ja, Sir, ich hatte die Ehre«, erwiderte Parker ernst, »und wenn Sie je einen ehemaligen Sergeant brauchen, dann denken Sie bitte an mich. Ich mag Offiziere, die kämpfen können. Dafür bezahlt man uns. Aber jetzt müssen Sie sich beeilen, Sir … wir schnüren jetzt Ihre Stiefel, legen Ihnen die Armschlinge um, und dann geht’s los. Zu spät zu kommen ist nicht sehr ratsam.«
    Booly fragte sich, ob Parker sich aus freien Stücken bereit erklärt hatte, dem Sohn eines alten Freundes zu helfen oder ob ihn der ehemalige Sergeant Major darum gebeten hatte. Aber er würde das wahrscheinlich nie erfahren und hätte nicht gewusst, wie er die Frage elegant formulieren sollte.
    Booly setzte sein Käppi auf, musterte sich in dem bis zum Boden reichenden Spiegel und staunte darüber, wie gut er aussah. Dank Parkers Vorbereitungen und fachmännischer Unterstützung hätte er durchaus eine Musterung bestanden. Selbst mit der khakifarbenen Armschlinge.
    Sie verließen das Quartier zusammen, und erst als sie draußen waren und im Gleichschritt über den Platz gingen, bemerkte Booly Parkers MP-Armband und die Waffe an seinem Koppel. Er war ein Gefangener! Nur dem inoffiziellen Unteroffiziersnetz hatte er es zu verdanken, dass ihm die Schmach einer Gefängniszelle und alles, was damit einherging, erspart geblieben waren.
    Kadetten salutierten zackig, vom unerwarteten Erscheinen eines echten Offiziers und eines gefürchteten MP-Mannes eingeschüchtert. Booly erwiderte ihre Ehrenbezeigungen, hoffte, auf niemanden zu treffen, den er kannte, gab sich alle Mühe, offiziersmäßig auszusehen und war erleichtert, als sie sich dem Verwaltungsgebäude näherten. Er blickte auf und sah, dass man den Wimpel eingezogen hatte. Ein schlechtes Omen? Hoffentlich nicht.
    Booly nahm seinen Platz in dem grünen Raum ein und wartete. Die Zeit verstrich drückend langsam. Die anderen Missetäter waren von der Anwesenheit eines leibhaftigen Lieutenants in ihrer Mitte fasziniert. Einige starrten ihn verblüfft und mit aufgerissenem Mund an, andere flüsterten miteinander und versuchten von den Wachen Näheres zu erfahren. Parker schüchterte einige von ihnen mit finsteren Blicken ein, aber ganz hörte das Getuschel nicht auf.
    Nach einer Zeitspanne, die Booly wie eine Ewigkeit vorkam, in Wirklichkeit aber nicht einmal eine Dreiviertelstunde gedauert hatte, ging die Tür auf und ein weiblicher Soldat wurde herausgezerrt. Sie war wütend, und es brauchte zwei MPs, um sie zu bändigen. »Leck mich, du verdammtes Miststück! Du sollst in der Hölle braten!«
    Booly hatte die letzten sechs Jahre in einer zwar durch Härte gekennzeichneten, aber wohl behüteten Umgebung verbracht, wo man zwar beim Führungsunterricht über derartige Disziplinarprobleme redete, sie aber

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