Die Stimmeninsel
konnten, schien es für den alten Herrn ein weiter Weg zu sein. Immerhin konnte man einem Hexerich wie Kalamake doch nicht so recht trauen, und sie beschlossen zuletzt, sich bei einem weißen Missionar Rat zu holen.
So ging denn Keola zu dem ersten, der auf die Insel kam, und erzählte ihm alles bis ins einzelne. Und der Missionar nahm ihn sehr scharf ins Gebet, weil er auf den Niedrigen Inseln die zweite Frau genommen hätte; aber in bezug auf alles übrige erklärte er, er könne sich das nicht zusammenreimen; das sei lauter Unsinn.
»Solltest du indessen denken«, sagte der Missionar, »das Geld deines Vaters sei unrecht erworben, so will ich dir raten: Gib etwas davon an die Aussätzigen und etwas an die Missionskasse. Und diesen sonderbaren Märchenkram, den behalte nur für dich selber – Besseres kannst du gar nicht tun.«
Aber außerdem erstattete er eine Anzeige bei der Polizei in Honolulu, daß nach allem, was er von der Geschichte verstanden hätte, Kakmake und Keola falsches Geld gemacht hätten und daß es wohl nicht unangebracht sein möchte, sie zu überwachen.
Keola und Lehua befolgten seinen Rat und gaben viele Dollars an die Aussätzigen und die Missionskasse. Und ohne Zweifel muß der Rat gut gewesen sein, denn bis zum heutigen Tage hat man von Kalamake niemals wieder etwas gehört. Aber ob er in der Schlacht bei den Bäumen erschlagen wurde oder ob er noch auf der Stimmeninsel herumläuft – wer könnte das sagen?
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