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Die stummen Götter

Die stummen Götter

Titel: Die stummen Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Sjöberg
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diesem seltsamen Obelisken in die Berge hinauf marschieren.“
    „Ich brauche jede Hand auf den Decks“, sagte Castor. „Das wissen Sie genau. Das Schiff liegt nach wie vor unter Alarmbereitschaft.“
    „Denken Sie an Baskows Chancen-Theorie“, versetzte ich kühl. „Auch ich glaube, daß diese ganze Alarmbereitschaft Ihnen kaum etwas nützen wird, falls die es einmal wirklich ernst meinen sollten.“
    „Und das Landungsreglement“, sagte Castor. „Es schreibt vor, erst eindeutige Erkenntnisse über die physikalisch-chemischen und biologischen Bedingtheiten eines Himmelskörpers zu erar beiten, bevor an irgend etwas anderes auch nur gedacht werden kann.“
    „Die vier, die sie geholt haben, werden eine Menge davon haben“, sagte ich.
    „Zum Teufel!“ rief Castor. „Ich schicke Ihnen den Leutnant, und einen Oberbootsmann noch dazu!“
    „Halt!“ sagte da eine Summe. Das war Nordin. „Halt! Ich er hebe Einspruch!“
    „Begründung?“ Castor schaute immer noch nur midi an.
    „Die Pflanzen hier“, sagte Nordin, und er verhaspelte sich vor Erregung, „die Pflanzen – ich muß ja auch den Biologen spielen! Die also und die Fische, die wir gefangen haben – nun gut, das ist so etwas wie eine Mischform zwischen Kohlenstoff- und Siliziumleben.“
    „Auch auf der Erde haben wir Kieselalgen“, wandte Gossel träge ein.
    „Aber die halten nicht aus bis zweihundertfünfzig Grad Cel sius. Die haben auch keine Außenpanzerung, die sie wie Facetten eines Spiegels verstellen können und die auch so wirken wie ein Spiegel. Bei den Pflanzen ist der Mechanismus unter der Oberhaut eingebettet. Und es ist ein Mechanismus! Sie können damit bis zu fünfundneunzig Prozent des einfallen den Lichtes reflektieren. Und nicht nur des Lichtes! Das geht über das ganze Spektrum. Auch Radiowellen also! Auch Gammastrahlen! Die Struktur verändert sich dann. Wenn der Energieeinfall zu hoch wird, dann ist das einzige, was bei den Pflanzen passiert, daß die Oberhaut quasi verbrennt und ab fällt, wie die zu enge Haut bei einer Schlange. Aber in kaum dreißig Stunden regeneriert sie sich wieder, und man sieht dem Organismus auch nicht das geringste mehr an. Das ist...“
    „Interessant ist das“, unterbrach Castor. „Ja. Sehr interessant. Ich habe das schon in den Protokollen gelesen. Haben Sie Angst, Nordin?“
    Alle starrten ihn an. Er hatte Nordin gesiezt!
    „Du weißt, daß ich keine Angst habe, Holger! Verdammt noch mal! Aber die Natur bringt so was nicht hervor ohne Sinn und Verstand. Es muß einen Grund geben dafür. Die Natur tut nichts ohne Anlaß. Und das hat gar nichts mit den Tantaliden zu tun. Das ist auf diesem Planeten entstanden.“
    Großes Schweigen war. Dann sagte Castor leise: „Wir haben hier aber keine zweihundertfünfzig Grad. Wir haben auch keine ungewöhnlichen Strahlungsverhältnisse. Und der Energiemecha nismus von Spica ist völlig normal.“ Und er fragte: „Willst du zurück an Bord, Nordin? Wir können Blenheim hinunter schicken, als Ersatz für dich.“
    „Nein“, sagte Nordin. Er saß wie ein Klotz, und seine Lippen waren nun fest zusammengepreßt.
    Dann jedoch erschien Baskow noch einmal auf dem Bild schirm. „Nordin hat nicht unrecht“, sagte er. „Die Natur ent- wickelt wirklich nichts ohne Grund. Wir werden das heraus finden müssen. Und wir werden auf uns achtzugeben haben, auch deswegen. Bloß Stenström hat ebenfalls recht. Wir haben überhaupt alle recht. Es wird darauf ankommen, den Punkt zu finden, wo reines Rechthaben und die Wirklichkeit in einem übergreifenden Sinne zusammenfallen. Ich werde mit hinunter kommen und euch in die Berge begleiten.“
    „Das darfst du gar nicht, Problemator!“ sagte Parthus ver blüfft.
    „Was ich darf, ist auch nur ein Teil dieses übergreifenden Sin nes“, entgegnete Baskow freundlich. Dann erlosch das Video bild.
    Parthus kam zu mir und sagte: „Ich gratuliere Ihnen, daß Sie es geschafft haben. Ich hatte meine Zweifel.“
    Gossel griente. „Und daß du dich mit Baskow angelegt hast! Mensch, Mensch!“ Sein Du überraschte mich angenehm.
    Plecha meinte: „Es hat mir gefallen, wie Sie argumentiert haben. Möglicherweise haben Sie wirklich recht.“
    Und Parthus sagte noch: „Hoffentlich ist der Leutnant, den sie uns runterschickten, kein Hasenfuß.“
    Bergander hatte über drei Stühle hinweg zugehört und brüllte nun: „Seit wann gibt’s in der Raumflotte Hasenfüße?“
    Das Schlimmste war erst einmal überstanden. Ich

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