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Die stummen Götter

Die stummen Götter

Titel: Die stummen Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Sjöberg
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geworden ist seit der Zeit der Pharaonen und der Inkas.“
    „Trugschluß!“ sagte Baskow knapp. „Das alles mußten sie spätestens wissen, seit wir hier landeten und seit sie den ersten von uns holten. Ich möchte sogar so weit gehen, daß sie uns hier erwarteten.“
    Nun war sogar ich verblüfft.
    „Die Figuration auf Parzival“, fuhr Baskow gleichmütig fort. „Die haben Sie doch sogar selber entdeckt. Ein Tourist, der so im Vorbeigehen etwas aufstöbert, was den Fachleuten jahr zehntelang entgangen ist.“ Er lächelte schwach. „Ich halte das für einen Wegweiser. Und zwar für uns. Und nur für uns.“
    „Warum?“ Ich fühlte mich nun noch weniger wohl als vorhin.
    „Weil sie für sich selber sicher andere Mittel und Möglichkei ten haben, sich zu verständigen. Die Aussiedelung auf Tan- talus muß außerdem jedermann von ihnen bekannt gewesen sein. Nein, was Sie da an der kleinen Tantalstele auf Parzival entdeckten, war ein Hinweis für – nun ja: Primitive! Für solche Leute eben, für die sie uns damals halten mußten und vielleicht auch heute noch halten.“
    Alle schwiegen. Nordin blickte wieder starr geradeaus. Nur Gossel schien mich ein wenig mitleidig anzuschauen.
    „Wenn es aber nun so etwas wie ein Symbol war?“ versuchte ich noch einzuwenden. „Eine Art Hoffnungszeichen, so, wie es das Kreuz jahrhundertelang für die Menschheit war? Oder Hammer und Sichel? Oder der Rote Stern?“
    „Mystik!“ sagte Baskow, und nun lächelte er endgültig. Dann verschwand sein Gesicht, und Castor war wieder auf dem Schirm. „Also“, sagte er munter, „machen Sie mal ruhig weiter, Sie geschlagener Logiker.“
    Er hatte gut munter sein. Ich war nervös, versuchte mich neu zu konzentrieren, umzuschalten, und griff wieder nach einer Zigarette. „Fangen wir bei den vieren an, die verschwun den sind“, sagte ich. „Wie würden Sie das eigentlich nennen, was da passiert ist, Navigator?“
    „Ich weiß wirklich nicht“, kam es aus dem Video zurück.
    „Und Baskow? Hat der auch keinen Namen dafür?“
    „Nein. Worauf wollen Sie hinaus?“
    „Ich würde es vielleicht als Teletransport bezeichnen“, sagte ich zögernd. „Sie waren ja nicht dabei, als es geschah, aber...“
    „Ich habe die Bilder gesehen“, unterbrach mich Castor. „Viel mehr können auch Sie nicht gesehen haben.“
    „So?“ Nun wurde ich wohl doch eine Spur sarkastisch. „Was halten Sie von der Zahnplombe, die wir in Carnstens Schutzhelm fanden? Und haben Sie gewußt, daß unser Arzt einen genagelten Hüftknochen hatte? Der Silbernagel lag in seiner Kombination.“
    Castor war verblüfft. „Gorris eine genagelte Hüfte?“
    „Ja“, sagte ich. „Nun hat er natürlich keine mehr.“
    Parthus griff besorgt ein. „Was soll das denn alles, Sten- ström? Ist das denn wichtig?“
    „Es ist wichtig!“ rief ich leidenschaftlich. „Die vier sind ver schwunden. Sie sind auf unerklärliche Weise fortgeschafft wor den, und zwar so – nun, wie man eine Auster aus der Schale pellt. Keine Blutspuren, nichts, was auf irgendeine mechanische Gewaltanwendung schließen ließe. Ich komme auf Baskow zurück: Wenn man sie lediglich hätte beseitigen wollen, dann hätte ein Energiestoß das auch getan. Dann hätte man sie in Rauch und Feuer zusammengeschmort und die Technik, die sie mitführten, gleich mit. Dann hätte man sie mit einer Fünf- hunderttonnendruckwelle zerdrückt. Aber genau das hat man nicht getan. Man hat sie unbeschädigt haben wollen, und zwar nur sie! Und hier fängt der Widersinn an! Die Zahn plombe eben in Carnstens Helm! Der Hüftnagel von Gorris! Sobiks Fingerring, der wie abgezogen in seinem Handschuh steckte. Das goldene Kettchen, das er immer getragen hat. Und Wagners Brille! Ich frage Sie alle: Was soll ein absolut nackter Mensch, dem man alle nichtorganischen Bestandteile sogar aus dem Körperinnern entfernt hat, auf diesem Planeten anfangen? Welchen Sinn hat das? Für wen? Gorris wird nicht laufen können. Wagner nicht sehen! Und wie hat man sie fortgeschafft? In Sekundenschnelle! Und wohin?“
    Nun hatte ich sie alle erwischt. Ich sah es, doch ich freute mich nicht.
    „Was schlagen Sie vor?“ fragte Castor sachlich.
    „Schicken Sie uns einen Zug von der Besatzung ’runter“, sagte ich. „Einen Leutnant oder meinetwegen auch bloß einen Oberbootsmann als Führer. Und die Abwehrtechnik. Nicht, daß ich glaube, sie würde uns helfen, doch vielleicht könnte sie uns beruhigen. Und dann lassen Sie uns zu

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