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Die Stunde Der Woelfe

Die Stunde Der Woelfe

Titel: Die Stunde Der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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Prostituierte gewesen, achtzehn Jahre alt. Die Leiche besteht aus drei separaten Teilen. Kleine Stückchen nicht mitgezählt. Die ausgefransten Wunden stimmen mit den Biss- und Kratzwunden eines großen Raubtiers überein. Die … Körpermasse der Leiche scheint auf den ersten Blick nicht mit der ursprünglichen Körpermasse des Opfers übereinzustimmen.«
    Â»Mist«, murmelte ich und massierte mir die Stirn. Man
hatte von ihr gefressen. Vielleicht war ich hierzu doch nicht bereit.
    Â»Gestern Nacht ist kein Vollmond gewesen«, sagte sie. »Könnte es dennoch ein Werwolf getan haben?«
    Â»Werwölfe können sich verwandeln, wann immer sie wollen. Vollmondnächte sind die einzigen Nächte, in denen sie es tun müssen.«
    Â»Woran erkenne ich, dass es sich um einen Lykanthropen und keinen großen bissigen Hund gehandelt hat?«
    Â»Am Geruch«, erwiderte ich ohne nachzudenken.
    Â»Was?«
    Â»Der Geruch. Ein Lykanthrop riecht anders. Jedenfalls für einen anderen Lykanthropen.«
    Â»Okay«, sagte sie gedehnt. »Und wenn Sie gerade nicht da sind und den Bluthund für uns spielen?«
    Ich seufzte. »Wenn Sie eine DNA-Probe des Angreifers finden, gibt es gewisse Kennzeichen. Es existiert ein obskurer Bericht der CDC über DNA-Kennzeichen von Lykanthropen. Ich kann Ihnen die Quellenangaben besorgen. Sind Sie sich sicher, dass es nicht bloß ein großer Hund gewesen ist?«
    Wenn es sich bei dem Angreifer um einen Werwolf handelte, müsste es eigentlich jemand aus Carls Rudel sein. Aber ich traute es keinem von ihnen zu, in der Stadt auf die Jagd zu gehen, derart zu einem Streuner zu werden. Sie mussten sich Carl gegenüber verantworten. Sollte es einen fremden Werwolf in der Stadt geben, würde Carl ihn herausfordern, weil er in sein Revier eingedrungen war.
    Ich hatte Angst vor dem, was ich finden würde. Wenn es an dem Tatort nach meinem Rudel roch, wenn ich erkennen
konnte, wer dahintersteckte – würde ich es Hardin sagen, oder würde ich nach Ausflüchten suchen, bis ich mit Carl gesprochen hatte? Nervös klopfte ich mit dem Fuß auf den Boden. Hardin warf einen Blick in die Richtung, also hörte ich wieder auf.
    Wir fuhren nach Capitol Hill, einem Stadtviertel, das selbst für Leute wie mich gefährlich war. Viele altmodische einstöckige Häuser, die verfallen waren, überwucherte Gärten, Autos von Straßengangs, die am helllichten Tag über die Straßenkreuzungen fuhren. Die ganze Straße war von Polizeiwagen und mit gelbem Band abgesperrt. Ein Polizist in Uniform winkte Hardin weiter. Sie stellte den Wagen am Bordstein in der Nähe einer Gasse ab. Dort parkte ein Krankenwagen, und es wimmelte nur so von Menschen, die Uniform und Plastikhandschuhe trugen.
    Außerdem standen Lieferwagen von drei örtlichen Nachrichtensendern am Ende der Straße. Kameramänner hoben Kameras hoch; ein paar gut angezogene Leute, bei denen es sich wohl um Reporter handeln musste, schlichen in der Nähe herum. Die Polizisten hielten sie zurück, aber die Kameraleute hatten ihre Geräte auf das Geschehen gerichtet, als würde der Film laufen.
    Ich achtete darauf, dass sich Hardin zwischen mir und den Kameras befand, während wir auf den Tatort zugingen.
    Sie sprach mit einem Typen im Anzug und wandte sich dann um, um uns einander vorzustellen.
    Â»Kitty Norville, Detective Salazar.«
    Der Detective riss die Augen auf. Er grinste. »Die Promi-Werwölfin?«

    Â»Ja, genau«, sagte ich mit einem herausfordernden Unterton in der Stimme. Ich hielt ihm die Hand entgegen. Im ersten Augenblick dachte ich, er würde sie nicht schütteln, doch er tat es. Er war knapp zwanzig Zentimeter größer als ich, und ich sah nicht allzu furchterregend aus. Außerdem besaß ich ein einnehmendes Lächeln.
    Salazar sagte zu Hardin: »Sind Sie sicher, dass das eine gute Idee ist? Wenn die Typen da rauskriegen, dass sie hier ist, wird es im Blätterwald nur so rauschen.« Er deutete mit dem Daumen über die Schulter zu den Lieferwagen der Nachrichtencrews.
    Das hatte mir gerade noch gefehlt, mein Gesicht überall in den Abendnachrichten: »Werwölfe treiben Unwesen in Downtown.«
    Â»Die Reporter behalte ich im Auge. Sie ist eine Beraterin, das ist alles.«
    Zu spät. Wir erregten bereits Aufmerksamkeit. Eine Kamera war auf uns gerichtet. Eine Reporterin in einem

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