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Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Titel: Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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Thomas und ergriff meine Hände. »Ich denke, es könnte sehr wohl eine Rolle spielen. Sei ehrlich, haben deine Gefühle für ihn irgendetwas damit zu tun, dass du ihm helfen willst?«
    »Nein, so ist es nicht!«, protestierte ich, als er mir einen wissenden Großer-Bruder-Blick zuwarf. Ich drückte seine Hände, um meinen Worten mehr Gewicht zu verleihen. »Liam Ballard hat eine Familie, eine Frau und einen Sohn. Ich könnte ihn retten. Nach allem, was ich durchgemacht habe, musst du doch verstehen …«
    »Ich weiß, warum es dich reizt. Ich mache mir Sorgen um dich, nicht um deine körperliche Gesundheit, obwohl das natürlich auch ein Aspekt ist.« Sein gequälter Gesichtsausdruck spiegelte meinen eigenen Schmerz. »Wie kannst du in die Vergangenheit reisen, um den Vater dieses Jungen zu retten, ohne den Wunsch, auch das Leben deiner eigenen Eltern zu retten?«
    »Darüber haben Michael und ich schon gesprochen.« Ich konzentrierte mich auf den Kronleuchter an der Decke und versuchte, meine Hilflosigkeit zu verbergen. Und die Tränen zurückzuhalten. »Es gibt keine Möglichkeit. Das mit Liam ist eine einmalige Gelegenheit. Ansonsten ist es unmöglich, die Vergangenheit zu ändern. Bis auf diese Ausnahme.«
    Wir saßen eine Weile schweigend da und dachten an den großen Verlust, den wir erlitten hatten. Thomas räusperte sich. »Weißt du noch, was Dad immer gesagt hat, wenn wir vor einer großen Entscheidung standen?«
    Ich verkniff es mir, die Augen zu verdrehen. »Mach den nächsten richtigen Schritt.«
    »Genau. Was auch immer für dich der nächste richtige Schritt ist, Em, ich stehe hinter dir.«
    »Der richtige Schritt ist, Michael zu helfen. Danach« – für den Fall, dass es ein Danach gab – »müssen wir einfach weitersehen.«
    Thomas ließ meine Hände los und schaute zur Eingangstür. »Wo bleiben sie nur so lange?«
    »Ich geh nachsehen«, sagte ich und war dankbar für die Fluchtmöglichkeit, bevor ich etwas sagen konnte, das ich später bereuen würde. »Und in der Zwischenzeit machst du dich nützlich und besorgst mir was von dem Brot mit ein bisschen Dip? Schließlich bist du hier der Chef!«
    Beim Überqueren des Marktplatzes ließ ich alles, was Michael meinem Bruder und Dru gesagt hatte, noch einmal Revue passieren und blieb wieder an derselben Stelle hängen.
    Zeitreisende hatten feste Körper, und Zeitlose bestanden aus Luft.
    Jack. Nicht fest, nicht flüchtig, sondern irgendwas dazwischen.
    Michael, Dru und Thomas mussten warten. Ich musste etwas erledigen. Und zwar sofort.



30. KAPITEL
    K omm raus, egal, wo du gerade bist!«, rief ich leise, als ich mein Zimmer betrat. »Jack? Spiel jetzt bloß nicht den Schüchternen.«
    Stille.
    Ich öffnete die Schranktür, die Badezimmertür, schaute unters Bett.
    Nichts.
    Ich setzte mich in meinen Sessel und dachte nach. Im Gegensatz zu den Ledersitzen in Drus SUV fühlte sich das Leder unter meinen Beinen angenehm kühl an.
    Womöglich hatte ich Jack durch meine Berührung für alle Zeiten verscheucht. Nachdenklich wickelte ich mir eine Haarsträhne um den Finger. Wenn es so wäre, hätte ich ein Problem weniger, weil ich immer noch nicht entschieden hatte, ob ich Michael von ihm erzählen sollte oder nicht.
    Was hätte ich auch sagen sollen? Ach übrigens, da gibt es diesen halbfesten Typen, der im Dunkeln leuchtet und gern in meinem Zimmer rumhängt? Sollte ich zugeben, warum ich ihn nie zuvor erwähnt hatte? Jacks Aufmerksamkeit und sein Interesse für mich waren angenehm und konnten vielleicht sogar die unangenehme Tatsache, dass Michael die wunderschöne Ava als Alternative hatte und ich niemanden, ein wenig abmildern.
    Auch wenn ich nicht wusste, was Jack war. Wie konnte ich das alles erklären, ohne wie ein Idiot dazustehen?
    Wenn Jack verschwunden blieb, wäre er kein Thema mehr, und ich könnte mir um andere Dinge Sorgen machen, zum Beispiel um die Möglichkeit, beim Versuch, auf einer Zeitreise ein Leben zu retten, mein eigenes zu verlieren.
    Solche Dinge eben.
    So viel war seit meiner Rückkehr nach Ivy Springs geschehen. Ich lehnte mich zurück und schloss die Augen. Meine ganze Welt war aus den Fugen. Vor einem Monat wusste ich nicht, was die Zeitlosen waren. Ich wusste nicht, was meine Fähigkeit bedeutete. Ich wusste nichts von Michaels Existenz. Alles war viel einfacher gewesen.
    Aber auch viel uninteressanter.
    Ich wartete ein paar Minuten. Als Jack immer noch nicht auftauchte, klopfte ich an Michaels Wohnungstür. Keine

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