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Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Titel: Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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ich und stemmte meine freie Hand in die Hüfte. »Wie lange sollst du mich denn von ihm fernhalten?«
    »Hat er angerufen?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Er hat’s ernst gemeint, Em. Ich weiß nicht, ob ihm klar war, was ihm bevorstand, aber er wollte dich auf alle Fälle heraushalten.«
    »Ich will im Café nachsehen, wann ich arbeiten muss«, sagte ich mit monotoner Stimme und mied seinen Blick. »Ist mir das gestattet?«
    »Sei doch nicht so«, flehte er. Eigentlich hasste er es, mich so autoritär herumzukommandieren. Dennoch tat er es.
    »Ich bin deine Schwester. Und du stellst Michaels Wünsche über meine. Wie kannst du nur?«, sagte ich vorwurfsvoll, mit der Absicht, ihn durch Schuldgefühle milde zu stimmen.
    »Ich bin auf deiner Seite. Genau wie Michael«, erwiderte er selbstgerecht. »Er denkt nur an deine Sicherheit.«
    Am liebsten hätte ich ihm das schnurlose Telefon, das ich immer noch in der Hand hielt, an den Kopf geschleudert. Frustriert drängte ich mich an ihm vorbei in mein Zimmer, knallte die Tür hinter mir zu und schloss sie ab.
    Ich duschte schnell und ließ mein langes Haar einfach an der Luft trocknen. Beim Schminken und der Wahl meines Outfits gab ich mir, ohne mich zu fragen, warum, weitaus mehr Mühe und entschied mich für enge Jeans und ein figurbetontes grünes Shirt mit rundem Halsausschnitt. Trotz meiner Abneigung gegen Accessoires kramte ich sogar passende Ohrringe hervor. Auf der Kommode stand noch Drus Glitzerpuder, und ich gab ein bisschen davon auf meine Schlüsselbeinknochen. Obwohl ich mir fast ein bisschen nuttenmäßig vorkam, schlüpfte ich beim Verlassen der Wohnung in ein Paar hochhackige Riemchensandalen.
    Thomas kam mir nicht in die Quere, aber als ich den Knauf der Wohnungstür umdrehte, hörte ich, wie Dru sich hinter mir räusperte.
    »Was ist?« Ich drehte mich um. »Ich will ins Murphy’s Law. Mein Kerkermeister hat’s erlaubt, auch wenn er sich deshalb fast in die Hose gemacht hätte.«
    »Arbeiten? An deiner Stelle wüsste ich, was ich täte.« Sie musterte mein Outfit und überreichte mir mein Handy und ihre Schlüssel. »Sorg dafür, dass ich es nicht bereue. Und hör auf, meinen Mann zu beleidigen.«
    Ich nahm die Schlüssel und umarmte sie hastig. »Du wirst eine tolle Mutter!«
    »Wenn du mein Kind wärst, würde ich dich an der Kinderzimmerwand festnageln.«
    Ich hauchte ihr ein Luftküsschen zu und schloss leise die Tür hinter mir.



31. KAPITEL
    I ch konnte Michael nicht erreichen – sein Handy schaltete immer gleich auf die Mailbox. Ich raste wie eine Verrückte zum Murphy’s Law und parkte im Halteverbot. Die Warteschlange ging fast bis zur Tür. Lily warf mir eine Schürze zu und starrte mich überrascht an.
    »Wow«, sagte sie und inspizierte meine Aufmachung. »Okay. Wow. Was hast du denn heute vor? Willst du zur Topmodel-Show? Nach Kaffeekochen sieht’s jedenfalls nicht aus.«
    »Ich steige in den Ring, melde meine Ansprüche an, mache meine Absichten deutlich. Wie wenn ein Hund an einen Laternenpfahl pinkelt, um sein Revier abzustecken.«
    »Spar dir deine bildlichen Erklärungen.« Bevor ich mir die Schürze umband, musterte sie mein Outfit genauer. »Wieso willst du dem Typen eigentlich deine gesamten Pluspunkte unter die Nase reiben?«
    »Die Konkurrenz ist groß«, antwortete ich, drehte mein Haar um einen Bleistift und steckte es hoch, damit es mir nicht ins Gesicht hing.
    Lily schüttelte den Kopf und gab einen Schuss Espresso in den Latte-Becher.
    »Was ist? Seh ich so schlecht aus?«
    »Nein, so gut«, sagte sie und löffelte Schaum in eine Tasse. »Ich will nur, dass du deine Selbstachtung nicht verlierst. Ich nehme an, dass Michael dein Laternenpfahl ist?«
    »Ja.« Ich schaute nach, was als Nächstes auf dem Bestellblock stand, gab Milch in den Messbecher und goss sie in den Aufschäumer. »Entschuldige, dass ich dich gestern Morgen hängen lassen hab«, übertönte ich das Gezische der Maschine. »Du musstest zwei Morgenschichten hintereinander übernehmen, stimmt’s?«
    »Nicht schlimm. Latte mit Vanille?«, rief sie den Wartenden zu, bevor sie die nächste Kaffeespezialität zubereitete. »Hilf mir einfach bei den Bestellungen, dann verzeih ich dir.«
    Ein paar Minuten lang konzentrierten wir uns schweigend auf die Arbeit, bis sich die Warteschlange langsam lichtete. Lily nahm sich ein Glas Eiswasser und stürzte es in einem Zug herunter, bevor sie fragte: »Wo willst du hin?«
    »Ich weiß nicht genau. Es gibt mehrere

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