Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Titel: Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
Vom Netzwerk:
kapiert, dass ich auf mich selbst aufpassen kann.«
    »Diesmal ist es anders. Es geht um Leben und Tod. Ich hab dich in die Sache reingezogen, und jetzt will ich alles dransetzen, dich heil zurückzubringen.«
    »Ich habe die Entscheidung, dir zu helfen, ganz allein getroffen. Du hast meine Rückendeckung. Und ich hab deine.«
    Michael legte den Arm um mich und zog mich fest an sich. »Ich habe eine Scheißangst. Wenn ich allein wäre, wäre ich furchtlos. Aber nicht mit dir an meiner Seite.«
    »Gut, denn keine Angst zu haben, ist dumm.«
    »An deiner Stelle würde ich das zurücknehmen, denn du bist einer der furchtlosesten Menschen, die mir je begegnet sind.«
    Ich stöhnte. »Raus aus dem verdammten Auto.«
    Leise schlossen wir die Türen, und er warf mir die Schlüssel zu. Ich steckte sie in die Jackentasche und zog den Reißverschluss zu. Die eisbedeckten Bäume sahen aus wie ein Märchenwald und nicht wie der Schauplatz eines grausigen Verbrechens. Ich zitterte.
    »Ist dir kalt?«, flüsterte Michael und legte den Arm um meine Schultern.
    »Nein.«
    Er drückte mich. »Wir gehen hinten herum. Ich will sehen, welche Autos auf dem Parkplatz stehen.«
    »Warum?«
    »Ich will nur wissen, ob Landers auf dem Gelände ist. Ich werde deswegen nichts unternehmen.«
    Das konnte er seiner Oma erzählen. Ich sah ihn an und wusste, dass mein Blick voller Zweifel war.
    »Ich versuche , nichts zu unternehmen.«
    Wenigstens war er ehrlich.
    »Was ist mit John Doe?« Ich deutete auf den Kofferraum.
    »Das Feuer brach gegen Mitternacht aus. Wir haben genug Zeit, um zurückzukommen und ihn zu holen. Wir sollten keinen toten Typen über den Rasen schleifen, bevor wir wissen, was los ist.«
    »Igitt«, schnaubte ich.
    »Entschuldige.« Er stampfte mit den Füßen auf und schob die Hände in die Taschen. »Wir müssen los.«
    Das gefrorene Gras knirschte geräuschvoll unter unseren Füßen. Eilig überquerten wir die Rasenfläche und erreichten eine Baumgruppe, bei der unsere Schritte durch herabgefallene Tannennadeln gedämpft wurden. Michael warf einen Blick auf die parkenden Autos.
    »Siehst du was?«
    »Er ist da.«
    Wir liefen weiter und nahmen denselben Weg, den ich bei meinem ersten Besuch gegangen war. Nachdem wir zwischen den Bäumen kurz Ausschau gehalten hatten, schlichen wir über den Rasen und pressten uns an die Hauswand.
    Michael legte mir die Hand auf die Schulter und flüsterte: »Letzte Chance umzukehren. Willst du wirklich weitergehen?«
    Ich hielt ihm den Mittelfinger unter die Nase, und er schluckte ein Lachen herunter.
    Wir krochen an der Hauswand entlang und huschten über die überdachte Terrasse, wo Michael und Kaleb über mich gesprochen hatten. Aus dem Pool stieg Dampf auf, der wie Nebel in der Luft hing.
    Als wir die hintere Ecke des Hauses erreicht hatten, betrat ich unbekanntes Terrain. Es war dunkler als an dem Abend, als ich Michael und Kaleb belauscht hatte, denn das einzige Licht kam vom Pool.
    Ich verließ mich auf Michael und folgte ihm von einem Nebengebäude zum anderen. Von der Angst, jemand könnte uns sehen und unseren Plan vereiteln, Liam zu retten und in die Gegenwart zurückzukehren, bekam ich weiche Knie und einen trockenen Mund. Als wir das letzte Nebengebäude erreichten, war ich außer Atem, aber nicht vom Laufen.
    Das Gebäude zeigte als einziges Anzeichen von Leben. Auf den ersten Blick erinnerte es an einen Pferdestall und schien dunkelrot gestrichen zu sein. Auf dem Dach befand sich ein Wetterhahn, der sich in der leichten Brise quietschend drehte.
    Ich konnte mich nicht erinnern, das Haus bei meinem ersten Besuch gesehen zu haben. Das war auch unmöglich, denn es war nicht mehr da gewesen.
    Wir standen vor dem Laboratorium.



43. KAPITEL
    I ch geh als Erster rein«, flüsterte Michael. »Liam kennt dich nicht, und ich will nicht riskieren, dass er sich erschreckt. Hock dich da links neben dem Baum. Das kleine Gebäude nebenan ist ein alter Vorratsschuppen. Aber der ist leer, und der Boden ist total durchgefault. Da ist bestimmt niemand drin und beobachtet dich. Du müsstest hier sicher sein, bis ich dich rufe. Kannst du Vogelstimmen nachmachen?«
    »Vogelstimmen?«
    »Falls du mich brauchst.«
    »In der Klinik haben sie uns höchstens mal Nudeln auffädeln lassen, und im Internat hatten wir Mode und Make-up im Kopf und keine Jagdtechniken«, flüsterte ich. »Tut mir leid.«
    »Okay. Kannst du pfeifen?«
    Ich nickte.
    »Dann pfeif einfach, wenn du mich brauchst.« Er machte sich

Weitere Kostenlose Bücher