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Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Titel: Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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Michael mich.
    »Müssen wir gehen oder so?«
    »Nein. Wir stehen still. Die Zeit fließt um uns herum.«
    Ich hatte erwartet, auf der Brücke würde es laut sein, wie ein heulender Sturm oder ein tosender Wasserfall. Stattdessen herrschte gespenstische Stille. Ab und an drangen gedämpfte Worte oder Musik durch die wogenden Wände, aber immer nur ganz kurz. Ich kniff die Augen zusammen, und als die Geräusche akzentuierter wurden, nahm ich an, dass wir uns dem Ende näherten.
    »Wir sind da«, sagte Michael und legte mir sanft die Hand auf die Schulter. »Du hast es geschafft.«
    Ich öffnete die Augen. Der Schleier schimmerte vor uns, und ich konnte den Raum sehen, den wir gerade verlassen hatten und der jetzt leer und dunkel war.



42. KAPITEL
    D ie kalte Nachtluft ließ unseren Atem gefrieren, als wir Hand in Hand zu dem Parkplatz gingen, auf dem Michael seinen Wagen abgestellt hatte.
    »Ich war verreist, als Liam gestorben ist. Gott sei Dank bin ich nicht mit dem Auto gefahren«, erklärte Michael. Er hielt unsere Hände an seine Lippen und versuchte, sie mit seinem Atem zu wärmen. »So kommen wir leichter zum Hourglass-Haus.«
    »Wo warst du denn?« »In Florida. Frühlingsferien. Das Timing war bestimmt kein Zufall.«
    Die Lichter weit entfernter Siedlungen blinkten am Horizont. Der Campus lag im Dunkeln. Das College wirkte verlassen und unheimlich ohne die Studenten. Ich ging ein bisschen dichter neben Michael.
    »Kein Wunder, dass alle in den Frühlingsferien an den Strand wollen, statt in den Bergen zu bleiben. Wir hätten an einen Eiskratzer denken sollen.« Er strich über die vereiste Windschutzscheibe, bevor er mir die Tür aufhielt. Ich legte den Sicherheitsgurt an, während er einstieg und den Motor startete, und zuckte zusammen, als Musik aus den Boxen dröhnte.
    Er drehte die Lautstärke herunter und schaute sich argwöhnisch um. Der Parkplatz lag noch genauso leer und verlassen da, wie wir ihn zwei Minuten zuvor vorgefunden hatten. Und genauso gespenstisch.
    Fünf Minuten später parkte Michael hinter dem naturwissenschaftlichen Institut.
    »Ich geh jetzt John Doe holen. Bleib im Wagen.« Er öffnete die Tür, bevor ich protestieren konnte.
    Ich folgte ihm zum Hintereingang. Über diesen Teil der Reise hatten wir vorher nicht gesprochen. »Hör zu«, flüsterte ich. »Du kannst die Leiche unmöglich ganz allein aus dem Gebäude und ins Auto schleppen.«
    »Das schaff ich schon.« Stirnrunzelnd sortierte er die Schlüssel. »Du hattest doch solche Angst, als du von der Leiche gehört hast. Ich werde dich bestimmt nicht bitten, mir beim Tragen zu helfen.«
    »Du musst mich nicht bitten. Wir sind doch ein Team, richtig?«
    »Em …«
    »Richtig ?«, wiederholte ich und wusste, dass wir keine Zeit hatten, uns deswegen zu streiten. Michael wusste das ebenfalls, also machten wir uns gemeinsam auf den Weg zum Gebäude.
    Fünfzehn Minuten, nachdem wir die Leiche geholt hatten – Michael wickelte sie ein, bevor ich sie sehen konnte, und verwies mich beim Tragen ans Fußende –, stoppte er den Wagen vor dem Tor des Hourglass-Hauses. Es war verschlossen.
    »Das Tor ist nie verschlossen. Das bedeutet, dass wir uns von einem entfernteren Punkt nähern müssen als geplant.« Er fuhr rechts ran und schaltete die Scheinwerfer aus. Ich wollte die Beifahrertür öffnen, aber er hielt mich zurück. »Ich will, dass du hierbleibst.«
    Mir fiel die Kinnlade runter. »Was?«
    »Ich denke, es wäre besser, wenn du im Wagen bleibst.«
    Obwohl es stockfinster war, sah ich in seine Richtung. »Bist du verrückt geworden?«
    »Ich hab darüber nachgedacht. Du hast getan, was nötig war, um mich hierher zurückzubringen. Warte im Auto auf mich. Lass den Motor ruhig laufen …«
    »Halt die Klappe. Ich mein’s ernst, Michael.« Ich weigerte mich, einen Rückzieher zu machen. »Halt den Mund. Wieso willst du mich ständig raushalten? Wenn du auch nur eine Sekunde lang denkst, ich würde dich allein zum Labor gehen lassen, dann bist du genauso verrückt wie ich. Entschuldige, so verrückt, wie ich es zu sein glaubte. Also vergiss es.«
    »Aber …«
    »Nein, du kannst mich nicht zwingen, hier sitzen zu bleiben. Soll ich dich anlügen und sagen, dass ich auf dich warte? Obwohl du weißt, dass ich dir sowieso folgen werde? Ganz auf mich gestellt? Allein und schutzlos?«
    Seufzend gab er sich geschlagen. »Warum lässt du dich nicht von mir beschützen?«
    »Ich brauche keinen Helden, Michael. Ich dachte, du hättest

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