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Die Stunde des Adlers (Thriller)

Die Stunde des Adlers (Thriller)

Titel: Die Stunde des Adlers (Thriller) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus A. Will
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sondern hatte sich für das Leben entschieden. Seine Familie hatte immerhin Grund und Boden – etwas Besseres als diesen Fraß hier würden die von Hartensteins immer auf den Tisch bekommen. Mit einem kleinen Schubser flog der Teller vom Tisch, und der Brei verteilte sich auf dem Steinboden. Als sein Wachmann etwas später kam, klebte das Essen schon regelrecht fest.
    »Sorry, ist mir runtergefallen. Die Pampe klebt wie Pattex. Haben Sie was zum Aufwischen?« Von Hartenstein deutete freundlich lächelnd mit seinen Händen einen Wischer an.
    »Mmh, Moment.« Reflexartig drehte sich der lange Kerl bei der netten Frage um, statt von Hartenstein weiter im Auge zu behalten. Blitzschnell schnappte der sich seinen Schemel, zog ihn hoch und ließ ihn mit Wucht auf den Wachmann krachen. Nur einen kurzen Augenblick nach seiner Drehung hatte dieser aber seinen Fehler bereits bemerkt und sich erneut umgewandt. Von Hartenstein traf ihn daher nicht voll, eher an der Hüfte. Der Wachmann taumelte, fiel aber nicht, doch wenigstens kam von Hartenstein an ihm vorbei ins Freie.
    Leider war dies jedoch nicht die Freiheit, sondern nur eine umfunktionierte Tresorkammer in einem Stollen, der auch noch nicht die Straße in Richtung wirklicher Freiheit war. Der Bunker hatte nämlich nur eine lange und breite Hauptstraße, die tief in den Berg hineingetrieben worden war und auf der große Lkw aneinander vorbeifahren konnten. So war das Ein- und Ausfahren in den Bunker zeitgleich möglich. Nach den Verwaltungs- und Wachbereichen gleich am Eingang des Bunkers reihten sich rechts und links Stollen, die von der Hauptstraße abgingen. In diesen Stollen befanden sich jeweils mehrere Tresorkammern, in der Regel ohne Türen, da die Stollen mit großen Stahltoren verschlossen waren. Nur die Zellen in einer dieser Tresorkammern waren extra verschlossen. Könnte man sich das ganze Gebilde von oben anschauen, sähe es aus wie eine große Klobürste, bei der in den Borsten die Tresorkammern mit dem Geld waren. Und in einer dieser Borsten gab es die Zellen. Wenn sich von Hartenstein richtig erinnerte, hatte jeder Stollen einen Wendekreis am Ende, in dem jeweils einige Lkw dauerhaft parkten. Das war die Grundausstattung für jeden Stollen, um möglichst schnell mit der Verteilung des Geldes beginnen zu können.
    Von Hartenstein hatte lange überlegt, in welche Richtung er laufen sollte. Immer wenn er bisher seinen Wachmann hatte kommen hören, hatte er die Schritte von rechts näher kommen hören. Also musste da der Eingang zum Stollen liegen und links der Wendekreis in der Sackgasse. Ohne zu schauen, rannte von Hartenstein nach rechts und sah bald das mächtige Stollentor. Offen! Gott sei Dank. Er hatte also recht behalten. Von Hartenstein rannte, so schnell er konnte. Hinter sich hörte er Schritte, der Wachmann war offenbar schnell wieder auf die Beine gekommen.
    »Stehen bleiben, oder ich schieße.« Von Hartenstein hatte nur noch zehn Meter bis zum Tor. Eins, zwei zählte von Hartenstein und machte einen satten Sprung, um die Richtung zu ändern. Der Schuss kam bei drei und ohne weitere Warnung. Noch fünf Meter und sicher zwei Schüsse, dachte von Hartenstein. Zwei unerwartete Bewegungen brauchte er noch. Sofort nach dem Knall schmiss er sich wie ein Torwart auf den Boden, rollte zur Seite ab, sprang dann wieder auf und rannte zum Tor. Dieses Mal spürte er den Luftzug der Kugel, die neben ihm in das Gestein einschlug. Ein weiterer Haken und von Hartenstein hatte das Tor erreicht. Die letzte Kugel prallte vom halb offenen Stahltor ab.
    14.00 Uhr
    Hutter würde vielleicht nicht allein sein, sie würde aber definitiv nicht allein sein. Kuhn hatte natürlich sofort ihre Freunde angerufen und um anonymen Beistand gebeten. Mr. Anonymus hatte sich von der schwarzen Pest eine laute Tirade anhören müssen, ob seine Truppe überhaupt zu irgendetwas fähig sei. Doch sie wusste genauso wie er, dass sie die Sache klären mussten. Wieso zum Teufel war Hutter nicht tot? Wen hatten die Anonymen denn statt seiner erschossen? Warum hatte er den Film? Wieso wollte er sich den mit ihr anschauen? Und das ausgerechnet um 19 Uhr! Genau zum Zeitpunkt der heute -Sendung.
    Um 14 Uhr hob die Challenger der Flugbereitschaft ab. Da Hutter sie durch den Haupteingang hereinkommen sehen wollte, musste sie daraus eine offizielle Mission machen. Hinterher würde sie sagen, dass sie noch kurzfristig mit Abteilungsleiter Klein etwas bilateral erledigen musste, damit der D-Day

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