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Die Stunde des Verfuehrers

Die Stunde des Verfuehrers

Titel: Die Stunde des Verfuehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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abwenden. Sie nahm das Telefon entgegen und sagte: „Ailish, ich habe gerade Besuch bekommen. Ich rufe dich zurück, okay?“
    Worte hallten durch ihren Kopf. Jetzt ist es zu spät zu fliehen.

3. KAPITEL
    Der Schock, ihm so unvermittelt gegenüberzustehen, verflüchtigte sich rasch. Alana verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete ihn mit düsterer Miene.
    „Dieses Telefonat hätte ich nie führen sollen. Alles ist allein Ihre Schuld.“
    Er neigte den Kopf ein wenig zur Seite. „Es tut mir leid. Aber ich habe nur den einen, wenn auch überaus faszinierenden Satz gehört. Ich weiß nicht, worin meine Schuld besteht. Denn ganz sicher hatten wir noch keinen Sex.“
    Alana errötete bis in die Haarspitzen. „Wissen Sie, dass unser Dinner heute Thema Nummer eins in den Klatschblättern zu sein scheint?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, das wusste ich nicht. Aber natürlich waren wir nicht die einzigen Gäste im Restaurant. Vielleicht haben auch ein oder zwei Ihrer Kollegen im Studio gehört, dass ich Sie eingeladen habe.“
    Alana lachte laut auf. „Ein oder zwei? Wie wäre es mit: Das gesamte Team war anwesend? Und obendrein ist es auch noch aufgezeichnet worden!“
    Pascal schlüpfte aus seinem dunklen Mantel und zauberte von irgendwoher eine Flasche Wein hervor. Panik stieg in Alana auf. Abwehrend streckte sie die Hände aus, als könne ihn das aufhalten.
    „Was tun Sie denn da? Hören Sie sofort auf, den Mantel auszuziehen! Sie können nicht hier bleiben.“ Sie schüttelte heftig den Kopf. „Und ganz sicher gehe ich nicht wieder mit Ihnen aus.“
    „Wir müssen nicht ausgehen, Alana, aber ich bin extra aus Paris gekommen, um Sie zu sehen.“
    Seine Stimme klang weich und samtig. Und doch bestimmt.
    Sie schluckte. „Was wollen Sie?“
    Pascal verbat sich, ihr die Wahrheit zu sagen. Er wollte sie nicht verschrecken. Denn was er am liebsten wollte, beinhaltete wesentlich weniger Kleider. Auch heute trug sie schwarz, statt der steifen Bluse gab es einen Rollkragenpullover, der sich perfekt an ihren Oberkörper schmiegte und ihn zum ersten Mal zumindest die Silhouette ihrer Brüste erahnen ließ. Sie besaßen die perfekte Form, eher klein, dafür herrlich rund. Nur allzu leicht konnte er sich vorstellen, wie sie sich in seinen Händen anfühlen würden, wie reife Pfirsiche, deren Knospen sich unter seinen sanften Liebkosungen verhärteten … Abrupt knallte er die Tür zu seiner überbordenden Fantasie zu.
    „Was ich gerne möchte, ist, diese Flasche Wein mit Ihnen zu teilen und mich mit Ihnen zu unterhalten. Mehr nicht.“
    Misstrauisch sah Alana ihn an. Dass er, ohne zu fragen, in ihre Wohnung eingedrungen war, behagte ihr gar nicht. Zögernd traf sie eine Entscheidung. „Also gut.“
    Sonderlich begeistert wirkte sie nicht gerade, also verbarg Pascal das Gefühl von Triumph, das ihn nämlich durchaus durchströmte. Er reichte ihr den Wein und achtete darauf, dass ihre Hände einander nicht berührten.
    Während Alana in die offene Küche ging, hörte sie, wie Pascal sich im Wohnzimmer bewegte. Verstohlen schaute sie zu ihm hinüber. Er trug dunkle Hosen und ein helles Hemd. Der oberste Knopf stand offen, als habe er eben seine Krawatte abgelegt. Er musste direkt von der Arbeit gekommen sein. In einem Privatjet? Irgendwie konnte sie sich nicht vorstellen, dass er sich, wie ein Normalsterblicher, in einer Schlange vor dem Checkin-Schalter anstellte. Er gehörte zu den Menschen, die über das Rollfeld schlenderten und in einen eleganten schnellen Jet einstiegen.
    „Wie ich sehe, haben Sie meine Blumen bekommen.“
    „Ja, danke.“ Innerlich zuckte sie zusammen. Hatte er auch die Karten gesehen, die in der richtigen Reihenfolge auf dem Tisch lagen? „Sie hätten sie mir nicht schicken sollen. Im Sender herrschte ganz schöne Aufregung, die ich lieber vermieden hätte.“ Verflixt, wieso klang sie nur so zickig?
    Pascal schaute sich um. Bestimmt war sie aus ihrer Ehe mit Ryan O’Connor anderes gewöhnt. Dieses winzige Cottage war ein weiteres Rätsel, das es zu ergründen galt. „Es tut mir leid, Sie in Verlegenheit gebracht zu haben. Ich wollte Ihnen nur zeigen, dass es mir ernst ist mit meinem Wunsch, Sie wiederzusehen.“
    Endlich gelang es ihr, den Wein zu entkorken. Sie schenkte zwei Gläser ein und reichte eines an Pascal weiter.
    Einen langen Moment sah er sie einfach nur an, dann hob er sein Glas. Ihr Herz pochte wild in Erwartung auf das, was er sagen würde.
    Doch er meinte nur:

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