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Die Stunde des Verfuehrers

Die Stunde des Verfuehrers

Titel: Die Stunde des Verfuehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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„Santé.“
    Alana stieß mit ihrem Glas gegen seines und erwiderte die irische Entsprechung: „Sláinte.“
    Der Wein schmeckte samtig, dunkel und fruchtig. Definitiv ein edler Tropfen. Alana bedeutete Pascal, er solle auf dem Sofa Platz nehmen. Sie setzte sich in den Sessel ihm gegenüber. Die wenigen Lampen verbreiteten ein angenehm warmes Licht. Sie war immer noch wütend, dass er unangemeldet aufgetaucht war. Doch unter der Wut breiteten sich andere Gefühle aus. Aufregung. Freude.
    Ihr Bauch gab ein grummelndes Geräusch von sich. „Haben Sie schon gegessen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein.“
    Alana stand auf. „Ich wollte mir gerade eine Kleinigkeit machen. Wenn Sie mögen, koche ich für Sie mit.“
    „Das wäre toll. Ich bin am Verhungern.“ Er lächelte. Und einen Moment war es, als habe die Erde aufgehört, sich zu drehen.
    Hastig griff Alana nach ihrem Weinglas und flüchtete in die Küche. Pascal blieb auf dem Sofa sitzen, einen Arm über die Rückenlehne gelegt, als sei er hier zu Hause. Sie wickelte Fisch in Alufolie und schob ihn in den Ofen. Dann setzte sie Kartoffeln auf. Als sie ins Wohnzimmer zurückkam, schaute Pascal gerade ihre CD-Sammlung durch.
    Der Anblick bescherte ihr einen Augenblick der Klarheit. Was tat sie hier eigentlich? Sie sollte ihn doch aus dem Haus jagen, nicht für ihn kochen! Aber es hatte sich so natürlich angefühlt, ihn zu fragen, ob er mit ihr essen wolle. Außerdem waren die Blumen, die er ihr geschickt hatte, wirklich wunderschön. Nach dem heutigen Abend würde sie ihn ohnehin nie wiedersehen – was konnte ein kleines Essen da schon schaden?
    Zufrieden, eine Rechtfertigung für ihr Verhalten gefunden zu haben, und fest entschlossen, dem seltsamen Gefühl tief in ihrem Innern keine weitere Aufmerksamkeit zu schenken, empfand sie die Tatsache, dass er zielsicher ihre Lieblings-CD aufgelegt hatte, eher als beruhigend denn erschreckend.
    „Ich hoffe, die Musik stört Sie nicht?“
    Sie schaute zu Pascal hinüber, der vor ihrer Stereoanlage kniete. Unter dem Hemd zeichnete sich deutlich sein breiter Rücken ab. Sie schüttelte den Kopf. Auf einmal fühlte ihr Mund sich doch ziemlich trocken an.
    „Nein … nein.“ Hastig trank sie noch einen Schluck Wein.
    Oh Gott!
    Lächelnd räumte Alana nach dem Essen die leeren Teller ab. Während des Essens hatten sie sich über Filme, Bücher, Frankreichs Politik, das Six Nations Turnier und Rugby unterhalten. Voller Stolz erzählte sie von ihrem Vater, der für die irische Nationalmannschaft gespielt hatte. Auch in Pascals Augen vermeinte sie etwas aufblitzen zu sehen. Er hatte ihr zwar erzählt, dass er nicht selber spielen würde, insgeheim fragte sie sich jedoch, ob er nicht zumindest früher Ambitionen in diese Richtung gehegt hatte.
    Aus der Küche zurückgekehrt, setzte sie sich wieder auf ihren Sessel und zog die Füße an. Ihre Schuhe hatte sie längst ausgezogen. Sie fühlte sich energiegeladen und aufgekratzt, als könne sie die ganze Nacht aufbleiben.
    Zu ihrer größten Überraschung blickte Pascal auf seine Armbanduhr. Dann trank er den letzten Schluck Wein und stand auf.
    „Ich fürchte, ich muss jetzt gehen.“
    Auf einmal kam sie sich sehr dumm vor. Dabei sollte sie doch erleichtert sein, ihm rasch seinen Mantel holen und ihm eine gute Heimreise wünschen. Warum nur beschlich sie bei dem Gedanken ein Gefühl der Leere? Der alte Schmerz, wieder einmal eine Situation falsch eingeschätzt zu haben, flammte in ihr auf.
    „Oh, natürlich. Ich vermute, Sie sind geschäftlich hier? Und müssen weiter zu einem anderen Termin?“
    Pascal schüttelte den Kopf und trat einen Schritt auf sie zu. Zurückweichen konnte sie nicht, der Sessel stand unmittelbar hinter ihr. Ihr Herz klopfte so laut in ihren Ohren, dass sie befürchtete, er müsse es auch hören.
    „Das ganze Wochenende über jagt ein Meeting das nächste. Allerdings in Paris. Die nächste Flugfreigabe darf ich nicht versäumen, sonst komme ich morgen früh zur ersten Sitzung zu spät.“
    Eine Erkenntnis begann sich in Alanas Gehirn durchzusetzen. Pascal war lediglich für ein paar Stunden nach Dublin gekommen. Nur um sie zu sehen. Es fiel ihr schwer, das zu begreifen.
    „Ich … ich …“
    Er schenkte ihr ein sehr sexy Lächeln. „Es war die Sache wert, Alana. Die ganze Woche über habe ich an Sie gedacht. Ich kann Sie einfach nicht vergessen.“
    „Ich …“ Ihr wollte nichts Sinnvolles einfallen. Pascal kam noch einen Schritt näher.
    Er

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