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Die Stunde des Verfuehrers

Die Stunde des Verfuehrers

Titel: Die Stunde des Verfuehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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sein. Eine seltene Form der Lust. Seinen Körper hatten schon viele Frauen verzaubert, seinen Geist bisher noch keine.
    Okay, sie war also nicht auf der Suche nach einer festen Beziehung – er auch nicht. Er war es nur nicht gewohnt, derjenige zu sein, dem das Ultimatum gestellt wurde. Das war alles.
    Pascal entspannte sich.
    „Du weißt, dass wir uns nur Sorgen um dich machen.“ „Ich weiß, Mum, ich weiß.“ Noch immer im Mantel, ließ Alana sich auf ihre Couch sinken. „Er scheint sehr nett zu sein. Außerdem ist er ziemlich einflussreich, oder?“
    Alana unterdrückte ein Lächeln. Nett traf es nicht einmal ansatzweise. „Mach dir keine falschen Hoffnungen. Zwischen uns ist nichts Ernstes.“
    Ihre Mutter lachte. „Vielleicht verstehe ich diese modernen Beziehungen nicht mehr. Aber, Liebes, ich weiß, wie schwer es für dich nach Ryans Tod war. Es ist okay, wieder einen Mann in dein Herz zu lassen. Es ist genug Zeit vergangen. Niemand erwartet, dass du den Rest deines Lebens um ihn trauerst.“
    Plötzlich fühlte Alana sich sehr einsam und verlassen. Ihre Eltern hatten nie wirklich akzeptiert, dass sie die Scheidung eingereicht hatte. Die Erkenntnis, dass eines ihrer Kinder es nicht schaffte, eine glückliche Ehe zu führen, war zu schmerzhaft für sie. Und weil Ryan auf so tragische Weise verunglückt war, bevor die Scheidung rechtskräftig wurde, hatten ihre Eltern weiterhin an ein Märchen glauben können. War es da verwunderlich, dass sie ihnen nie ihre wahren Gefühle und innersten Gedanken anvertraut hatte?
    Sie wechselten noch einige Worte, dann beendeten sie das Gespräch, ohne dass ihre Mutter Pascal noch einmal erwähnte. Kopfschüttelnd schaltete Alana ihr Handy aus, bevor ihre Schwester Ailish, die bestimmt dasselbe Klatschmagazin gelesen hatte wie ihre Mutter, sie mit einem weiteren giftigen Anruf überraschen konnte.
    Die Zeitungen überschlugen sich mit Meldungen über Pascal und sie. Am Flughafen von Dublin hatten sogar Reporter auf sie gewartet. Es war naiv von ihr gewesen, auch nur für eine Sekunde zu glauben, die Menschen würden sich nicht für seine neueste Eroberung interessieren.
    Warum musste sie sich ausgerechnet auf jemanden einlassen, der so sehr im öffentlichen Interesse stand, dass Ryan O’Connor neben ihm wie ein Mauerblümchen aussah? Hoffentlich konnte sie Pascal bald in die Augen schauen, ohne dass sofort heißes Verlangen in ihr aufflammte.

6. KAPITEL
    Drei aufregende Wochen voller Leidenschaft später musste Alana sich eingestehen, dass ihr Wunsch nicht so bald in Erfüllung gehen würde. Sie stand in der Presseloge und schaute zum VIP Bereich hinunter. Ein Gefühl des Déjà-vus überkam sie, als sie Pascal entdeckte, der sie aufmerksam beobachtete. Sie schnitt eine Grimasse und konzentrierte ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Spiel Irland gegen England.
    Ihr Herz klopfte schnell, das Blut rauschte ihr in den Adern. Dass ihr während der vergangenen Tage oft übel gewesen war, schob sie auf die Tatsache, dass sie noch immer vor Verlangen brannte, so oft sie ihn sah. Mit dieser Erklärung fiel es ihr auch leichter, zu verdrängen, dass sie heute Morgen, auf dem Weg zur Arbeit, einen Schwangerschaftstest gekauft hatte.
    Nein, sie würde jetzt weder an ihre überfällige Periode noch an den Test denken. Es war schlicht unmöglich. Nur eine leise Stimme in ihrem Kopf beharrte darauf, dass es eben doch eine Möglichkeit war.
    Während ihrer Ehe mit Ryan hatte sie nie auch nur einen Gedanken an Verhütungsmittel verschwendet. Dass sie nicht schwanger wurde, gehörte zu ihren Hauptproblemen. Alana jedoch hatte sich untersuchen lassen. Mit ihr, wurde ihr versichert, sei alles in Ordnung. Ryan hingegen hatte sich geweigert, zum Arzt zu gehen.
    Nach dem Spiel kam Pascal zu ihr in die Presseloge. „Ich wurde eingeladen, an der Podiumsdiskussion teilzunehmen. Man will von mir wissen, was ich über den Fortgang des Turniers denke. Ich glaube, sie findet irgendwo hier statt.“
    „Okay“, erwiderte Alana atemlos. Warum nur empfand sie in seiner Gegenwart alles so viel intensiver? „Ich muss einige Interviews führen, anschließend zurück ins Studio. Wir sehen uns dann später.“
    Er nickte und beugte sich zu ihr herunter. „Ich möchte dich küssen, bis du in meinen Armen kommst, aber ich glaube, du würdest es mir übel nehmen, wenn ich das vor den versammelten Presseleuten versuchen würde.“
    Alana focht einen kurzen Kampf mit sich aus, ihn seinen Vorschlag nicht doch

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