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Die Stunde des Verfuehrers

Die Stunde des Verfuehrers

Titel: Die Stunde des Verfuehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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schwanger war. Und er war immer noch hier. Er lief nicht, so schnell ihn seine Beine tragen konnten, vor ihr davon, was in etwa dem Bild entsprach, das er sich für vergleichbare Szenarien immer ausgemalt hatte.
    Stattdessen schaute er sie an und versuchte die goldenen Strähnen zu ignorieren, die sich aus ihrem festen Zopf gelöst hatten. Selbst jetzt begehrte er sie – mehr denn je. „Ja“, erwiderte er abgelenkt. „Natürlich will ich Kinder haben.“ Irgendwann. „Was ist mit dir?“
    Wieder sah er, dass sie die Hand auf ihren Bauch legte, als wolle sie ihr ungeborenes Kind beschützen. Ihr Kind … sein Kind. Der Gedanke schnürte ihm fast die Brust zu.
    „Ja, ichhabe mir immerKinder gewünscht. Wir, ich und Ryan, haben es lange versucht, aber ohne Erfolg. Damals war ich froh darüber, denn kein Kind verdient es, in eine Ehe voller Heuchelei, wie der unseren, geboren zu sein.“
    „Und was ist mit uns? Was haben wir?“
    Sie sah ihm in die Augen, und Panik breitete sich in ihr aus. Er war eine Million Mal mächtiger als Ryan. Er war kalt und distanziert. Und sie ahnte, wie es sein würde, sich mit ihm anzulegen – diesen Kampf würde sie niemals gewinnen.
    „Wir haben einfach nur ein Baby. Ich werde dich nicht heiraten, Pascal.“
    „Mir war nicht bewusst, dass ich dir einen Antrag gemacht hätte“, sagte er mit seidenweicher Stimme.
    Alana wurde rot. „Nun, ist das nicht … arbeiten Leute wie du nicht so?“
    Er warf den Kopf in den Nacken und lachte, aber Alana wusste, dass er nicht wirklich amüsiert war. „Wofür hältst du mich? Einen Masochisten? Warum sollte ich eine Frau ehelichen wollen, die mich nicht heiraten will?“
    Und die ich auch nicht heiraten will, hätte er der Vollständigkeit halber hinzufügen sollen. „Damit du die Kontrolle über unser Baby hast.“
    „Oh, aber ich werde Kontrolle haben, Alana, genau wie du. Dafür brauchen wir nicht verheiratet zu sein. Mein Name wird auf der Geburtsurkunde stehen. Und ich erwarte, an jedem Schritt beteiligt zu sein.“
    „Aber …“ Alanas Kehle war wie ausgedörrt. „Aber wie soll denn das funktionieren?“
    Pascal streckte die Hand aus und streifte mit einem Finger über ihre Wange, ihren Hals entlang bis zu der kleinen Kuhle zwischen ihren Schlüsselbeinen.
    „Das ist doch ganz einfach. Erstmal kommst du mit mir nach Paris. Dann können wir alles Weitere in Ruhe besprechen.“

7. KAPITEL
    Drei Tage später sah Alana ein, dass ihr kaum eine andere Wahl blieb. Nicht, dass es ihr dadurch in irgendeiner Weise besser ging. Aber was hätte sie anderes tun können? Ihre Familie reagierte bestürzt auf ihre Enthüllungen. Das ganze Land war entsetzt.
    Das Beste, was sie tun konnte, war Irland verlassen. Leider würde ihr das nur mithilfe der Person gelingen, der sie am allerwenigsten gegenübertreten wollte. Pascal. Indem sie zustimmte, mit ihm nach Paris zu kommen, erklärte sie sich stillschweigend auch einverstanden, auf unbestimmte Zeit zu bleiben – bis die Wogen geglättet waren oder sie einen neuen Job gefunden hatte.
    Trotzdem zögerte sie und las mit wachsendem Grauen die schrecklichen Geschichten, die jeden Tag in den Zeitungen standen. Auch ihr kleines Cottage wurde von unzähligen Reportern belagert.
    Schließlich kämpfte Pascal sich mit versteinerter Miene durch die Meute. „Das ist ja lächerlich! Irgendwann wirst du das Haus verlassen müssen. Oder willst du von Luft und Wasser leben?“
    Noch nie hatte Alana sich so verloren, so in ihrer Existenz bedroht gefühlt. Sie war eine Gefangene im eigenen Haus! Selbst wenn Ryan wieder einen seiner Aussetzer hatte, hatte er ihr das Gefühl, frei zu sein, nie nehmen können. Pascal hingegen verhielt sich wie ein Elefant im Porzellanladen und trat ihr Unabhängigkeitsbedürfnis geradezu mit Füßen.
    „Bitte“, flehte sie ihn an. „Ich komme schon irgendwie zurecht.“
    „Wie denn? In diesem Land wirst du vorerst keinen Job finden. Ich bin aus Sorge um dich und deine Familie bis jetzt geblieben. Aber ich muss zurück nach Frankreich.“ Er deutete auf die Fenster. Sie konnte das Lärmen der Medienleute hören. „Bist du wirklich bereit, es mit denen ganz alleine aufzunehmen?“
    Mit einem Mal war es um ihre Fassung geschehen. „Das ist alles deine Schuld! Wenn du mich nicht verfolgt hättest, wenn du nicht so scharf auch mich gewesen wärst …“
    Weiter kam sie nicht, weil er mit zwei großen Schritten bei ihr war und sie an sich zog. Sie hatte ihn noch nie so wütend

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