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Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Scheufler
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Hier war offensichtlich ein Profi am Werk. Haben Sie sich von dem Mann Dienstausweis oder -marke zeigen lassen?", fragte Herr Skibinski beiläufig. Am anderen Ende der Leitung wurde es still.
    „Daran kann ich mich nicht so genau erinnern, aber ich bin davon ausgegangen, dass alles seine Richtigkeit hat, wenn so viele Leute in Uniform herumlaufen", antwortete Herr Sanders schließlich, nicht mehr ganz so laut.
    „Sehen Sie, allen anderen ging es genauso", beschwichtigte Herr Skibinski. „Besitzen Sie eine Kopie des Spiels, an dem Phils Eltern zuletzt gearbeitet haben?"
    Einen Augenblick schwieg Herr Sanders. „Die sollte ich erst am Montag erhalten. Ich muss auch ehrlich zugeben, dass ich über dieses Spiel wenig informiert bin. Mir ist lediglich bekannt, dass Anna und Thomas einen Minisender für die Steuerung entwickelt haben. Am kommenden Montag wollten sie mir ihre Erfindungen zusammen mit dem Spiel präsentieren."
    Herr Skibinski zog die Augenbrauen hoch. „Das überrascht mich jetzt, Herr Sanders. Also, mein Chef verlangt über jeden meiner Schritte einen ausführlichen Bericht. Am besten schriftlich."
    „Ich war in letzter Zeit geschäftlich viel unterwegs. Im Übrigen genießt das Ehepaar Marten mein vollstes Vertrauen. Eine Kontrolle ihrer Arbeit ist von meiner Seite aus absolut überflüssig. Sie haben freie Hand", unterbrach ihn Herr Sanders ungeduldig.
    „Und Sie haben keine Ahnung, weshalb jemand daran interessiert sein könnte, das Spiel zu vernichten?"
    „Nein, das ist für mich ein großes Rätsel."
    „Bitte prüfen Sie umgehend, ob das Spiel noch existiert. Ich nehme an, dass Ihre Firma videoüberwacht wird."
    „Selbstverständlich. Alles, was Ihre Kollegen für die Auswertung brauchen, haben sie bereits mitgenommen. Sobald ich etwas über die letzte Arbeit der Martens herausgefunden habe, werde ich mich melden", versprach Herr Sanders zum Abschied.
    Nachdenklich kratzte sich Herr Skibinski am Kinn. „Irgendwie sagt mir mein Gefühl, dass dieses Spiel der Grund für das Verschwinden deiner Eltern ist."
    „Das hat der falsche Skibinski auch behauptet", warf Phil ein.
    „Hoffentlich schnappen wir den bald. Spätestens in einer halben Stunde sind die Jungs von der Spurensicherung hier, um Fingerabdrücke von den Laptops zu nehmen. Außerdem kommt ein Techniker, um eure Telefonanlage mit einer Fangleitung zu versehen. Weißt du, was das ist?"
    „Ja, aber das können Sie sich sparen", antwortete Phil. „Mein Vater hat selbst an der Anlage herumgebastelt. Wir sehen immer, von wo aus angerufen wird, auch wenn der Anrufer versucht, die Rufnummernübertragung zu unterdrücken."
    Herr Skibinski war beeindruckt. „Ich will lieber nicht wissen, welche Quellen er dafür angezapft hat. Das ist mit Sicherheit illegal. Dein Vater ist ein richtiger Tüftler, oder?"
    „Ja, zusammen mit meiner Mutter hat er viele Sachen erfunden. Mit einigen werden Sie noch Bekanntschaft machen, solange Sie hier wohnen."
    Aus der Küche drang Lus Stimme: „Herbert, wie oft soll ich Ihnen noch sagen, dass heute keine weiteren Vitamine vonnöten sind? Bitte beruhigen Sie sich wieder!"
    „Unser Kühlschrank benimmt sich in letzter Zeit merkwürdig. Ständig will er uns Vitamine verabreichen. Mein Vater meint, das liegt am Alter. Er will ihn sich schon seit längerer Zeit mal vornehmen, das heißt, er wollte ..." Phil geriet ins Stocken. „Jedenfalls ist es ratsam, kein Gespräch mit Herbert anzufangen. Und das Wort mit V sollte man in seiner Gegenwart überhaupt nicht erwähnen." Er bemühte sich um einen unbekümmerten Tonfall, während er zu seinen Schuhspitzen sprach.
    „Nun, Phil, da wir beide auf unbestimmte Zeit miteinander auskommen müssen, schlage ich vor, dass du mich Arne nennst. Betrachte mich einfach als deinen großen Bruder, der ein bisschen auf dich aufpasst, okay?"
    Ohne aufzublicken, nickte Phil.
    Herr Skibinski, also Arne, klopfte sich auf den Bauch. „Ich könnte jetzt 'n kräftiges Abendbrot vertragen. Wie sieht's bei dir aus?"
    Nach Essen war Phil nicht zumute, obwohl sein Besuch bei Herrn Bertoli schon mehrere Stunden zurücklag. Zu dem Zeitpunkt war seine Welt noch in Ordnung gewesen. Nie wäre er auf die Idee gekommen, dass seinen Eltern jemals etwas zustoßen könnte. Und jetzt hatte er keine Ahnung, was sie gerade durchmachten oder ob sie – Phil durchlief ein Schauer – überhaupt noch am Leben waren. Sofort verwarf er diesen schrecklichen Gedanken wieder, trotzdem spürte er ein

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