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Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Scheufler
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dem Gesprenkelten würde ich's ja auch mal probieren", sagte Leo.
    Phil ging nicht darauf ein, weil er immerzu daran denken musste, dass ihm die Trennung von Elisa bevor stand. Elisa griff nach seiner Hand.
    Die kleine Gruppe, bestehend aus Phil, seinen Eltern, Frida, Leo, Melanie und Elisa, entfernte sich so weit von der Arena, dass sie weitestgehend vor neugierigen Blicken geschützt war, abgesehen von einigen roten Augenpaaren.
    Frida gab Phil den Rucksack. „Stell dir mal vor, während ich vorhin den Digitalisierer geholt habe, ist Leo ganz allein in die Schule geritten, um eure Sachen einzupacken."
    „Ans Reiten könnte ich mich echt gewöhnen", bemerkte Leo.
    „Du kannst doch auch zu Hause reiten. Deine Eltern haben bestimmt nichts dagegen."
    „Meine Eltern ..." Leo räusperte sich: „Phil, ich muss dir etwas sagen: Ich ... werde nicht mitkommen. Ich bleibe für eine Weile hier, bei Frida. Wie heißt es immer so schön? Ich nehme mir eine Auszeit!"
    Frida war noch vor Melanie bei Leo. „Oh, Leoschatz, das ist lieb von dir", flüsterte sie gerührt, während sie ihn an sich drückte.
    Nachdem Frida Leo wieder freigegeben hatte, fiel ihm Melanie um den Hals. „Ich bin ja so frohoho", schluchzte sie an seiner Brust.
    Phil zog die Augenbrauen zusammen. „Wenn das 'n Witz sein sollte, war er nicht besonders komisch."
    „Hast du von mir schon mal 'n guten Witz gehört?" Über Melanies Kopf hinweg blitzte Leo ihn an. „Nein, ich meine es ernst. Ich werde ein Geschäft für Strickwaren eröffnen. Aufträge habe ich jetzt schon genug. Sollte irgendwann kein Bedarf mehr bestehen, werde ich bei Herrn Bertoli einsteigen oder dich bitten, ein paar Motten zu digitalisieren."
    „Und was ist mit deinen Eltern, Leo? Sie werden dich vermissen", ließ sich Phils Mutter vernehmen.
    „Das glaube ich kaum." Leos Stimme klang mit einem Mal kratzig.
    „Aber dein Vater wird sehr stolz auf dich sein, wenn er erfährt, was du für uns getan hast", sagte Phils Vater. Er hielt den Digitalisierer hoch. „Ohne dich würden wir vermutlich nicht mehr existieren."
    Phils Mutter zwinkerte Leo zu. „Und du siehst toll aus, deine Eltern würden staunen."
    Leo betrachtete irgendeine Stelle vor Phils Füßen. Sein Gesicht nahm wieder diesen grübelnden Ausdruck an, der Phil schon am Morgen aufgefallen war. „Wenn sie Sehnsucht nach mir haben, können sie mich ja besuchen." Er sah auf. „Warum machen Sie eigentlich nicht noch ein paar Tage Urlaub hier? Es kann doch nichts passieren, die Bösen sind alle eingesperrt."
    „Da irrst du dich, Leo. Der Auftraggeber von dem Mann, der zuerst in die Rolle eines Polizisten und anschließend in die des Königs geschlüpft ist, läuft noch frei herum. In der realen Welt", belehrte ihn Phils Vater. „Den müssen wir überführen. Aber sei unbesorgt, wir werden dieses Spiel hüten wie unseren Augapfel."
    „Und du, Phil, schaust doch sicher mal rein, oder? Da fällt mir ein, ich habe noch ein Abschiedsgeschenk für dich." Behutsam befreite sich Leo aus Melanies Armen, öffnete seinen Rucksack und holte einen dunkelgrünen, gestrickten Pullover heraus.
    „Für dich, sozusagen als Andenken an unsere gemeinsame Zeit hier. Zwar weiß ich, dass du Strickpullover uncool findest, aber zur Not kann man ja immer noch eine Leiter draus machen."
    Der Pullover fasste sich warm und flauschig an, Phil war angenehm überrascht. „Mensch, Leo, das ist vermutlich der einzige Strickpullover, den ich jemals in meinem Leben tragen werde. Danke."
    „Warte ab, bis du dich erst dran gewöhnt hast. Aber du weißt ja, wo du mich findest."
    Leo boxte Phil an den Arm. „Du wirst mir fehlen."
    Phil boxte zurück. „Gleichfalls."
    „Mir wirst du auch fehlen, Phil." Elisa umfasste Phils Gesicht. „Schade, dass du Küssen nicht magst ..."
    „Ähm, bei dir ist das was an..." Weiter kam Phil nicht, weil Elisa ihre weichen, warmen Lippen auf die seinen presste. Für einen Moment vergaß Phil alles um sich herum. Er fühlte sich, als würde er wieder fliegen. Fast war er enttäuscht, als Elisa ihn sanft von sich schob. „Bis bald!" Ihre Augen funkelten.
    „Ganz bestimmt", krächzte Phil. Noch leicht benommen ließ er sich von Frida einen Abschiedskuss auf die Stirn drücken.
    Als Phil zu seinen Eltern ging, wurde ihm leichter. Die beiden waren Computerexperten und außerdem die besten Eltern, die man sich wünschen konnte. Sie würden dafür sorgen, dass er gefahrlos zwischen den Welten pendeln konnte. Schon bald würde

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