Die Suche nach dem reinen Blut
du?“
Mit einem schrägen Blick schaute Angel sich über die Schulter. „Ich weiß, wo der letzte Teil ist und ich werde es dir erst sagen, wenn unser Kind da ist.“
„Woher willst du wissen, wo der vierte Teil ist?“
„Weil ich ihn gesehen habe“, antwortete Angel ruhig und sah ihn wieder über den Rand ihres Glases an.
„Okay, und warum willst du es mir nicht sagen?“
„Weil ich dich kenne und du sofort losrennst.“
Nein, Jack konnte nicht deuten, was hinter Angels Stirn vor sich ging und es machte ihn wahnsinnig. „Das hatte ich diesmal aber nicht vor, denn unser Kind ist viel wichtiger.“
Mit angehobener Braue stellte Angel sich unter Jacks Nase und blickte ernst zu ihm auf. „Und was machst du, wenn es da ist?“
„Der Plan könnte für uns von großer Bedeutung werden.“ Mehr gab er nicht preis.
„In meiner Sprache heißt das übersetzt: Schatz, warte mal eben, ich muss die Welt bereisen und was suchen. Bleib schön brav hier, ich komm bald wieder!“
Jack sah Angel an und verstand nichts mehr. „Du könntest es verantworten, ein Baby auf so eine vielleicht gefährliche Reise mitzunehmen?“
„Nein, aber es findet sich immer ein Weg, oder nicht? Und außerdem, wie kommst du darauf, es wäre eine gefährliche Reise?“
Nun ging Jack stumm ins Wohnzimmer zurück und rollte alle drei Teile auf. Er verstaute sie zusammen in der Röhre und ging wieder in die Küche.
„Hier.“ Er reichte Angel die Röhre. „Alle Teile sind drin. Deine Entscheidung. Ich passe mich deinem Entschluss an.“
„Ist das dein Ernst?“
„Ich bin nicht wie mein Vater und auf die paar Jahre kommt es jetzt nicht mehr an. Ich habe dich und du bist alles!“
Kurz zögerte Angel, atmete schwer ein und reichte Jack die Röhre doch zurück. „Ein paar Jahre Zeit, um sie zu studieren. Pack sie ins Klappfach vom Sofa.“
Tat Jack und ließ sich ratlos ins Polster fallen.
Angel kam hinzu und setzte sich auf den Sessel ihm gegenüber. „Du weißt, warum ich so reagiert habe?“
„Angel, ich bin nicht dumm. Du hast Angst um mich.“
„Richtig, aber ich denke da an unser Kind, dessen Vater manchmal, weil er schon länger auf dieser Welt ist, meint, dass er vieles im Alleingang lösen kann. Jack, ich vertraue dir, aber ich vertraue den anderen nicht. Mein Leben ist lange nicht so lang wie deines, aber ich habe Personen einknicken sehen, von denen ich dachte, sie würden wie Felsen alles überstehen. Ich bin hintergangen worden und das auf übelste Weise, und ich musste es alleine wegstecken. Keiner hat mein Händchen genommen und mich getröstet. Jack, ich wusste seit unserem ersten Bluttausch, dass dein Leben immer wieder an einem seidenen Faden hängt. Dieser Plan ist im Moment dein Todesurteil. Ich hab es sofort gefühlt, als ich das Papier anfasste. Und ich konnte als Letztes sehen, wie du tot an einer Wand geklebt hast. Ziemlich filmreif, wenn du mich fragst, aber dein Kind wäre sicher nicht davon begeistert.“
Nun ja, sein Gesicht konnte sie nicht erkennen, aber die vielen Holzpflöcke, die aus seinem ganzen Körper ragten schon.
Eine Offenbarung, die ihn schlucken ließ. Jack sackte etwas in sich zusammen. „Wie oft hast du diese Eingebungen?“
Nie zuvor blickte Angel so ernst zu Jack rüber. „In der letzten Zeit weniger. Die erste Eingebung kam an der Tankstelle. Ich sah Harlem, der lachend in seinem Sessel saß und Bescheid wusste.“
Ihr Wissen jagte ihm eine Gänsehaut über den Rücken, Jack schloss seine Augen.
„Sie wollen dich aus dem Weg haben, weil du der Letzte bist ... obwohl du es nicht bist. Terrag hatte recht und er lebt noch. Diese Eingebung hatte ich eben in der Küche. Er hat eine ganze Horde in seinem Schloss. Sie werden uns aber momentan nicht angreifen, weil Terrag die Fäden über andere Wege spannt. Als Beispiel, wie dicht unsere Zukunft zusammenhängt ... Joyce kennt Konga seit ihrem sechzehnten Lebensjahr, sie ist ihm im Park begegnet und wusste seit diesem Tag, sie würde für ihn sterben. Jack, du hast keine Ahnung, was mit diesem Plan über uns kommt und doch ist es deine einzige Chance, gegen Terrag anzutreten. Conner und Fischer waren Idioten gegen deinen Vater und Harlem spielt ebenso falsch. Du kannst die Staatenvampire fragen, sie kommen am Wochenende her. Ich habe ein Hotel für sie gemietet und Sonntag kommen alle zu uns raus. Sie sind auf unserer Seite, aber du solltest feststellen, ob und wie ehrlich ihr Vertrauen ist.“
Ungläubig starrte Jack
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