Die Suche nach dem reinen Blut
seinen Mund wieder auf ihren.
Angel liebkoste zärtlich über seinen Hals, den Arm hinab und wieder hinauf. Sich sehr wohl bewusst, was sie tat, begann Angel über seine Brust zu streicheln. Alles in und an ihr brannte. So dicht, so intensiv seine Nähe zu fühlen. Himmel, sie wollte ihn mit allem Drum und Dran und drin, tief drinnen ... in ihrem Herzen?
„Konga geh!“ Ihre Stimme versagte und ihr Mund hielt ihn wieder fest.
„Lass mich geh...“
„Kann ich nicht ... bleib bei mir“, wimmerte Angel.
Seine Finger umkreisten wie eine leichte Feder die Konturen ihrer Lippen. „Babe, bitte ... lass mich gehen. Ich muss gehen ... ich pack das nicht.“
„Warum?“, fragte sie leise.
Nein, diese Antwort würde nie aus seinem Mund kommen. Ein stürmischer Kuss entbrannte seinen Lippen, doch nicht lange, denn momentan genoss er nur ihre Nähe. Nie wieder hergeben, kaputtschmusen und wieder heilkuscheln. Endlos.
Und dann nahte der Keil, die nächste unausgesprochene Warnung … die erneut erzwungene Trennung.
Konnte der da oben nicht endlich mal ein Einsehen haben?
Schritte, klackernde Schritte.
Konga nahm Heaven in die Arme und stand auf, sein Instinkt wusste, wer das war. Angel warf einen Blick nach rechts um zu sehen, wer kam, und presste das Handtuch vor ihre Brust.
Und schon bog Joyce um die Ecke.
„Sei mir nicht böse, aber ich gehe mir jetzt was anziehen.“
Energielos nickte Konga ihr zu. „Mach das.“
Reumütig blieb Joyce vor Konga stehen. „Können wir miteinander reden? Ich möchte mich entschuldigen ... hab vieles falsch gemacht. Verzeih mir.“
Schweigsam stand Angel auf, sah sich nicht mehr um, denn ein unglaublicher Schmerz breitete sich wie eine explodierende Bombe in ihrem Bauch aus, der eine Kälte durch alles in ihr jagte, die beängstigend war. Himmel, sie verlor ihn jetzt vielleicht wieder und es war richtig. Er gehörte zu Jo. Aber warum hatte sie plötzlich das Gefühl, dass der Rhythmus ihres Herzens sich veränderte?
Jared wurde wach und Angel nahm ihn, unter größter Kraft nicht aufzuschreien, hoch und ging.
Erst in ihrer Kabine brach sie endgültig zusammen.
Stunden später kam Felma zu Angel. „Himmel, was ist mit dir denn los?“, brach es bestürzt aus Felma heraus.
„Dito, du siehst auch nicht viel besser aus“, antwortete Angel und ließ Felma in die Kabine. „Flora macht mich wahnsinnig. Ihre Backenzähne kommen alle auf einmal. Aber bei Jared dürfte es ja auch in ein paar Monaten soweit sein. Nun rede, was ist mit dir los?“
„Ich möchte nicht darüber reden, aber mir geht das Wasser um uns herum auf den Keks. Ich will Land unter meinen Füßen fühlen.“
„Postnotorische Depression?“
„Ja, Depressionen könnte hinkommen, ob mit der Post, kann ich nicht sagen, weil mir noch kein schwimmender Postbote untergekommen ist. Mit geht alles gegen den Strich. Sex ist schön, aber er füllt nicht alles aus.“
Pikiert schlug Felma sich die Hand vor den Mund. „Was, Sex reicht dir nicht? Sind wir Frauen nicht nur dafür erfunden worden?“
Süß, Felma versuchte spaßig zu sein, Angel schmunzelte verkniffen.
„Und ich dachte, du bist ein Sexpüppchen, das Jack um den Verstand poppen will. Jetzt verstehe ich die Welt nicht mehr. Muss ich nun auf eure Schreie verzichten und mir schnöde Musik anmachen, damit mich diese Stille nicht irre macht?“
Jetzt bog Angel sich vor Lachen. „Felma, hör auf“, grunzte sie undamenhaft.
„Allein heute Morgen ... wow ... ihr müsst ... oh, ich kann das gar nicht aussprechen. Joy wollte dir zu Hilfe eilen.“
Abrupt verschluckte Angel sich an ihrer Spucke. „Zu Hilfe … eilen?“, hustete sie.
„Ja, sie war der felsenfesten Meinung, du müsstest dich verletzt haben.“
„Himmel, was hätte sie gedacht, wenn sie mich im Speisesaal auf dem Tisch hockend gesehen hätte. Sie hätte Jack sicher gehörig die Meinung gegeigt.“
Felma horchte auf. „Was bitte sehr kann man hockend auf einem Tisch veranstalten?“
Übergangslos errötete Angel, und Felma winkte ab.
„Lass mal, ich will es gar nicht wissen. Darf ich dir Jared entführen. Ich brauche jetzt unbedingt ein süßes, ruhiges und superliebes Baby, damit mir bewusst wird, warum ich eine Großfamilie haben will und Kinder nicht immer zum Himmel schreien.“
„Wenn ich ihn vorher noch stillen darf?“
„Sicher. Mach mal. Das Wickeln übernehme ich dann.“
Jared war wirklich durstig und leerte beide Zapfstellen. „Warum hast du so ein
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