Die Suche nach dem reinen Blut
Angels Mund, Konga trat abrupt in die Bremsen und lachte los. Felma ebenso.
Angel schaute von einem zum anderen. „Was ist daran so komisch? Es müsste eine Eisdiele für Vampire geben ... so versteckt in einem Hinterhof oder so.“
„Du bist einmalig Angel“, neckte Felma und wischte sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln.
„Ja, finde ich auch ... bin einmalig, und einen Laden für Blinkersteinchen, die man in die Fänge einsetzen kann, sollte es auch geben. Gibt es eigentlich auch Vampire, die schiefe Zähne haben?“ Während sie sprach, fummelte Angel gleichzeitig an ihren Zähnen herum. Zum Schießen!
„Meine sind gerade“, sprach sie und nestelte weiter an ihnen herum. „Oder?“
Wieder kugelten sich beide vor Lachen.
„Und einen Laden für bessere Sonnenbrillen, die mehr vor dem Sonnenlicht schützen und schicker aussehen“, redete sie weiter. „Und ... und einen Laden, in dem man Blutgruppe nach Jahrgängen sortiert bekommt, vielleicht nach Religionen, weil gibt es überhaupt moslemische Vampire? Trinken die dann alle Blutsorten? Sorten mit Alkohol oder ohne sollte es auch geben. Ja ... das wäre klasse.“
„Angel, hör auf. Uns verkauft kein Laden mehr etwas, wenn ich dich ansehe und anfange zu lachen“, grunzte Felma und hüstelte nochmals.
Schwer seufzend ließ sich Angel in den Sitz zurückfallen. „Mitwachsende Strampler für Vampirbabys und reißzahnwiderstandsfähigere Nuckel, die mehr aushalten, wären auch okay.“
Konga schnaufte und fuhr den Wagen wieder an, weil hinter ihnen ein Hupkonzert veranstaltet wurde.
Nach endlosen Minuten und einigen unkonventionellen weiteren Vorschlägen, die Welt der Vampire leichter zu gestalten, fand Konga endlich einen Parkplatz und sie stiegen aus.
Mit einem breiten Grinsen hakte sich Felma bei Angel unter und Konga setzte sich seine schwarze Sonnenbrille auf. Während er hinter den beiden Ladys herging, sah er sich nach allen Seiten um. Es war und blieb gefährlich, denn Terrag hatte gute Verbindungen.
Kev und Jack hatten ohnehin abgesprochen, die Frauen so weit zu verwirren, dass sie kartenlos das Schiff verließen. Der Plan ging auf und Konga war trotz seiner luftigen Klamotten bis unter die Zähne mit entsprechenden stillen Waffen bestückt.
Tja, das zum Plan der Ladys, die Stadt allein unsicher zu machen!
Der erste von etlichen Läden war ein Luxusschuhladen, kein Paar unter siebenhundert Euro. Felma bekam leuchtende Augen, sie probierte einen Schuh nach dem anderen. Und nachdem Konga kurz mit seiner AmEx gewedelt hatte, kümmerten sich drei Verkäuferinnen nur um sie.
Angel lief die wenigen schwarzen Schuhe ab und hielt vor einem Paar Stiefeletten. Sie schielte auf den Preis und verfiel ihrem alten Trott, niemals so viel Geld für ein Paar Schuhe auszugeben.
„Sehen lecker aus“, murmelte Konga ihr zu. „Zieh mal über.“
„Nein, die kosten achthundertfünfzig Euro!“
„Wo ist das Problem?“
„Ich hab noch nie für Schuhe mehr als hundertachtzig Euro ausgegeben und das fand ich schon happig. Und außerdem sind die viel zu groß, das ist mindestens Größe 40.“
„Stimmt, ich erinnere mich, du hast bei 36 rumgelungert.“
„Das weißt du noch?“
„Du hast nicht nur bei Jack bleibenden Eindruck hinterlassen.“ Nahtlos und ohne weiter darauf einzugehen, ging Konga wieder zu Felma und bekam Stielaugen, denn um sie herum wuchsen die Kartons in die Höhe. „Du kommst klar?“
„Ja, kümmer dich um unser Nesthäkchen.“
Eine Verkäuferin kam auf Angel zu und sie schielte weiterhin auf die Stiefeletten, winkte der Verkäuferin aber ab. Konga ging dieser Verkäuferin entgegen und sprach auf italienisch mit ihr. Angel schielte auch nach ihm, verstand aber kein Wort. Ihren Blicke nahm er wohl wahr, vermied es aber, ihr direkt in die Augen zu sehen. Das Gespräch dauerte an und Konga ging mit der älteren Verkäuferin in einen hinteren Bereich. Unschlüssig gesellte sich Angel zu Felma und bestaunte ihre Auswahl. „Wie viele von denen willst du wirklich kaufen?“
„Ich ringe mit mir, aber so sechs bis zehn Paare werden es bestimmt.“
Ruhelos, weil Konga mit der Tussi nicht wiederkam, setzte sich Angel zu Felma und die Verkäuferin hielt ihr auch ein Paar hin, verlegen schüttelte sie den Kopf.
„Angel, kommst du mal rüber?“
Sofort guckte sie sich über die Schulter. Konga stand vor dem Hinterzimmer und winkte sie her.
Irgendwas hatte er mit ihr vor, doch bevor sie hier peinlich auffallen
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