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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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müssen.
    Der Wind war gut, und am Morgen des dritten Tages liefen sie in den Hafen von Ghulinde ein. Als die Sonne aus der funkelnden See emporstieg, erstarrte Barnevelt in stummer Bewunderung.
    Vor ihnen lag der Hafen – nicht das eigentliche Ghulinde, sondern die Stadt Damovang. Im Südwesten von Damovang erhob sich der gewaltige Sabushi-Berg. In längst vergangenen Zeiten, bevor das Matriarchat den Kult der Fruchtbarkeitsgöttin entwickelt und die konkurrierenden Religionen unterdrückt hatte, war aus dem Berg ein riesiges Monument des Kriegsgottes Qondyor gehauen worden (von den Qiribuma Qunjar genannt). Das Ganze sah so aus, als säße der Gott auf einem halb in die Erde eingesunkenen Thron. Die Zeit hatte ihre Spuren an dem Monument hinterlassen und die Konturen teilweise verwischt, besonders in der Gegend des Kopfes, aber der Gesamteindruck mit der eigentlichen Stadt Ghulinde, die mit ihrem Wald von Spiraltürmen im großen flachen Schoß des Gottes eingebettet lag, war noch immer atemberaubend.
    Hinter dem Sabushi-Berg ragten die mächtigen Gipfel des Zogha gegen den Himmel, jenes Gebirgszugs, aus dem der Reichtum an Mineralien stammte, der dem matriarchalischen Königreich jene besondere Macht verlieh, die seiner vergleichsweise bescheidenen Größe unangemessen war.
    Eine Stunde später stiegen sie bereits den steilen Hang hinauf, der über den Schurz des Qondyor zur Stadt der Königin Alvandi führte. Sie bewegten sich inmitten einer Schar von Qiribuma, deren Anspruch an Bekleidung bereits Genüge getan war, wenn sie ein Stück Stoff trugen – selbst wenn sie es nur über den Arm gehängt hatten. Barnevelt bemerkte, dass die Männer auffällig gekleidet und geschminkt waren, während die Frauen Kleidung von äußerster Einfachheit und Schmucklosigkeit bevorzugten.
    »Jetzt brauchen wir nur noch ein Geschenk für die Königin, als Ersatz für den verdammten Papagei«, sagte Barnevelt.
    »Glaubst du, die Postkutschenlinie hat ihn behalten? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die hier so etwas wie ein Fundbüro haben.«
    Sie erkundigten sich nach dem Büro der Transportgesellschaft und fragten nach dem Verbleib des Vogels. Nein, beschied man ihnen, von einem Käfig mit einem unheimlichen Monster sei ihnen nichts bekannt. Jawohl, die Kutsche, die zwischen Mishdakh und Kyat aufgehalten worden sei, wäre angekommen, aber der Fahrer sei inzwischen schon wieder unterwegs auf Tour. Wenn sie einen solchen Käfig in der Kutsche zurückgelassen hätten, wäre es sehr wahrscheinlich, dass der Kutscher ihn samt Inhalt in Ghulinde verkauft habe. Die Herrschaften könnten ja die Tierhandlungen abklappern und dort nachfragen.
    Davon gab es drei in der Stadt, alle im selben Block. Und noch bevor sie das erste davon betreten hatten, wussten sie schon anhand des Kreischens und der Schimpfwörter, die aus dem Innern des Ladens drangen, dass sie an der richtigen Adresse waren.
    Drinnen herrschte ein Höllenlärm. In einem Käfig neben dem von Philo schlug ein Bijar mit seinen lederartigen Flügeln und verursachte dabei ein Geräusch, wie wenn ein Schmied auf einen Amboss schlägt. In einem anderen Käfig hockte ein zweiköpfiger Rayef brütend auf einem Haufen Eier und quakte. Ein großer Wach-Eshun kratzte mit dem vorderen Paar seiner sechs Pfoten leise jaulend am Drahtgitter seines Käfigs. Der Gestank war überwältigend.
    »Das Ding da?« fragte der Ladenbesitzer, als Barnevelt sagte, er wäre an dem Papagei interessiert. »Nehmt ihn für einen halben Kard, und Ihr macht mich glücklich. Ich wollte das Biest schon ersäufen. Es hat einen meiner besten Kunden gebissen, der es kaufen wollte, ehe er von seiner schrecklichen Veranlagung erfuhr. Ihr müsst nämlich wissen, er brüllt jeden an und belegt ihn mit abscheulichen Schimpfwörtern.«
    Sie kauften den Vogel zurück, doch Barnevelt wollte noch ein bisschen in dem Laden bleiben und sich die anderen Tiere ansehen. »Was meinst du, George, könnte ich nicht eines dieser kleinen geschuppten Dinger kaufen? Ohne Haustier fühle ich mich nicht wohl.«
    »Kommt gar nicht in Frage! Das Schoßtier, das du brauchst, hat zwei Beine. Komm, raus hier!« Mit diesen Worten packte der Xenologe Barnevelt beim Arm und zerrte ihn hinaus. »Muss irgendwie an deiner ländlichen Herkunft liegen, dass du so verdammt tierlieb bist.«
    Barnevelt schüttelte den Kopf. »Nein, nein, es ist bloß so, dass ich finde, sie sind leichter zu verstehen als Menschen.«
    Schließlich, als Roqir bereits

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