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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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geschlossenen Raum bedrückend; es roch fast wie in einer Leimfabrik. Er hoffte im stillen, dass der Interplanetarische Rat sich in einem seiner seltenen Anfälle von liberaler Gesinnung dazu durchringen würde, die Kunst der Seifenherstellung auf dem Planeten einzuführen. Immerhin hatten sie ja auch die Buchdruckerkunst zugelassen, und die war viel revolutionärer.
    Er war deshalb froh, als sie nach einer Weile in einem kleinen Dorf anhielten, um einen Fahrgast aussteigen zu lassen und Gepäck abzuladen. Er stieg sofort aus, zündete sich eine Zigarre an und kletterte zusammen mit Tangaloa und dem Expressboten auf das Dach der Kutsche. Diese setzte sich bald darauf wieder in Bewegung. Sie folgte der Bahnlinie entlang der Küste von Bajjai-Bucht und überquerte Bäche und kleine Buchten. In Mishdakh, am Fuß der qiribischen Halbinsel, bog die Straße nach links – oder Osten – ab und folgte der Nordküste der Halbinsel, während die Bahnlinie nach rechts in Richtung Shaf weiterlief.
    Die Straße begann jetzt die Anhöhe auf der Südseite der Bucht zu erklimmen. Von dem felsigen, mit windzerzausten Bäumen gekrönten Vorgebirge eröffnete sich ein weiter Blick hinaus auf die kabbelige grüne See. Einmal war die Steigung so groß, dass die männlichen Fahrgäste aussteigen und schieben mussten. Sie schlängelten sich jetzt eine hügelige Küstenstraße entlang, auf und ab und um steinige Landzungen und Vorsprünge herum. Die Bäume waren größer und zahlreicher, als es die Erdbewohner bisher auf Krishna gesehen hatten: ihre Stämme waren von glänzendem Grün oder Braun. Manchmal ragten die Äste so weit über die Straße, dass sie fast ihre Köpfe streiften. Die Kutsche schaukelte und rüttelte, und der Wind pfiff ihnen um die Ohren.
    Sie waren eine Weile dahingerattert, als ein plötzliches, rasch anschwellendes Geräusch ihre Aufmerksamkeit erregte. Sekunden später sprengte ein Dutzend Bewaffneter auf Ayas aus einer Baumgruppe hervor.
    Bevor die Fahrgäste reagieren konnten, waren die beiden ersten der Gruppe schon längsseits der Kutsche. Der Herr zur Rechten war niemand anders als der ehemalige Reisegefährte der beiden Erdbewohner aus dem Zug, Gavao er-Gargan. Er brüllte: »Halt! Halt, wenn Euch Euer Leben lieb ist!«
    Den Kerl auf der anderen Seite erkannte Barnevelt nicht. Es war ein gegerbt wirkender Bursche, dem eine Antenne fehlte. Er packte die Handgriffe an der Seite der Kutsche, schwang sich geschickt aus dem Sattel seines Reittiers und kletterte in bester Piratenmanier mit einem Messer zwischen den Zähnen aufs Dach der Kutsche.
    Barnevelt, der sich die ganze Zeit über in Tagträumereien ergangen hatte, erfasste nur langsam die Bedeutung dieses überraschenden Besuchs. Noch bevor er sich ganz gefangen und nach seinem Schwert gegriffen hatte, war der Eisendorn von Tangaloas Keule bereits mit einem matten Knirschen durch die Schädeldecke des Enterers gedrungen, der daraufhin verständlicherweise von seinem Vorhaben Abstand nahm. Eine Sekunde später erklang ein surrendes Geräusch, als der Kutscher eine Einhandarmbrust auf Gavao abschoss. Der Pfeil verfehlte zwar den Reiter, aber nicht das Reittier, das aufschrie, hochstieg, sich einmal im Kreis drehte und weg von der Straße in Richtung der Felsen unten am Ufer davonraste.
    Der Fahrer steckte seine Waffe zurück in die Halterung, knallte mit der Peitsche und brüllte: »Hao! Hao-qai.«
    Die sechs Tiere legten sich ins Geschirr und zogen. Die Kutsche ratterte vorwärts, immer schneller. Die Verfolger hinter ihnen schienen verwirrt und unschlüssig, da ihr Anführer ohne Reittier war. Ein paar blieben bei der Leiche des Mannes stehen, dem Tangaloa den Schädel perforiert hatte, und einer zog so ungestüm an seinem Zügel, dass sein Aya hochstieg und ihn abwarf. Eine Kurve später waren sie außer Sicht.
    »Festhalten!« schrie der Fahrer, als sie auf zwei Rädern durch eine Kurve preschten. Aus dem Fahrgastraum drang das aufgeregte Geschnatter der anderen Fahrgäste.
    Barnevelt klammerte sich an der Armlehne seines Sitzes fest und drehte sich um. Als die Straße ein Stück lang gerade verlief, tauchten auch die Verfolger wieder auf, aber sie waren noch zu weit entfernt, als dass man einzelne Gesichter ausmachen konnte. Steine, von den sechsunddreißig Hufen der Zugtiere aufgewirbelt, prasselten gegen den Rumpf der Kutsche. Nach der nächsten Kurve waren die Verfolger wieder außer Sicht.
    »Wie weit ist es bis zur nächsten Stadt?« fragte

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