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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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uns bereits großzügig gestattet habt; zweitens, in Ghulinde eine Mannschaft aufstellen zu dürfen, um in der Banjao-See nach Gvam-Steinen zu suchen.«
    Das Mädchen warf seiner Mutter einen flehenden Blick zu.
    Deren Gesicht blieb indes ausdruckslos. Schließlich rang Zei sich dazu durch, eine Antwort zu geben.
    »Gorbovast berichtet uns von Eurer Absicht, nach Gvam-Steinen zu suchen, in diesem seinen Brief.« (Sie tippte auf das Schreiben, das auf ihrem Schreibtisch lag.) »Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob Eure Absicht, Gvam-Steine zu suchen, die Zustimmung der Göttlichen Mutter findet; denn wenn man der allgemeinen Ansicht Glauben schenkt, verschafft der Besitz von Gvam-Steinen den Männern eine Vorrangstellung, die nicht mit den Prinzipien unseres Staatswesens zu vereinbaren ist …«
    Als sie zögerte, soufflierte Königin Alvandi ihr im Flüsterton: »Sag ihnen, dass es so lange legal wäre, wie sie bei uns ihre Steuern bezahlen und ihren Tand anderswo verkaufen, möglichst weit weg von hier.«
    »Nun – hm – jedenfalls«, fuhr Zei fort, »können wir Euch die Erlaubnis nur unter zwei Bedingungen erteilen: dass Ihr erstens die Steine nicht innerhalb der Grenzen Qiribs verkauft und dass Ihr zweitens von dem Gewinn, der Euch aus Euren Transaktionen erwächst und der selbstverständlich der Überprüfung unserer Steuerbehörden unterliegt, ein Zehntel an die Staatskasse des Königreichs von Qirib und ein weiteres Zehntel an die Schatztruhe der Göttlichen Mutter abführt.«
    »Einverstanden«, sagte Barnevelt, der schließlich seine Stimme wieder gefunden hatte. Es fiel nicht schwer, einer Besteuerung des Profits aus dem Gvam-Steinhandel zuzustimmen, wenn man wusste, dass es einen solchen Profit gar nicht geben würde.
    »Sag ihnen“ sie müssen eine Bürgschaft hinterlegen!« zischte Alvandi ihrer Tochter ins Ohr. »Wie sollen wir denn sonst zu unserem Geld kommen, wenn sie erst ihre Steine haben und auch noch außerhalb unseres Machtbereichs sind?«
    »Eine … eine geringe Kaution ist jedoch erforderlich, meine Herren«, sagte Zei. »Von … von, sagen wir mal, tausend Karda. Ist Euch diese Summe genehm? Selbstverständlich wird Euch bei Eurer Rückkehr alles zurückerstattet, was die Höhe Eures Steuerbetrags übersteigt.«
    »Den Betrag können wir aufbringen«, sagte Barnevelt nach einigem schnellen Kopfrechnen.
    »Ich hätte ihnen mindestens fünftausend abgeknöpft«, knurrte Alvandi mit einem missbilligenden Blick auf ihre Tochter. »Nun ja, Snyol von Pleshch stand schon immer in dem Ruf …«
    In diesem Moment kam ein mondgesichtiger junger Krishnaner ganz unzeremoniell zur Tür hereingeschlendert und krähte mit hoher Stimme: »Ich bringe schlechte Kunde, schöne Zei. Der Präfekt und seine Dame wurden von einer Krankheit aufs Bett geworfen und können daher heute Abend nicht kommen … Oh, ich bitte um Verzeihung! Störe ich eine Audienz von Gewicht und Bedeutung?«
    »Jedenfalls von genügend großer Bedeutung«, knurrte Alvandi, »um dein schamloses und unerhörtes Eindringen als noch störender zu empfinden als sonst. Wir haben hier ein perfektes Paar von sauberen Halsabschneidern aus den Regionen des Unteren Pols, wo die Leute Namen haben, die keiner aussprechen kann und wo man ein Bad als einen scheußlichen heidnischen Brauch betrachtet. Die Gestalt dort zu deiner Linken heißt Snyol von Pleshch, während die ungefügige Fleischmasse zu deiner Rechten sich mit dem barbarischen Namen Tagde von Vyutr vorgestellt hat. Dieser Bursche, der so ungehobelt den Fluss Eurer wohlgesetzten Worte unterbrochen hat, meine weitgereisten Freunde, ist Zakkomir bad-Gurshmani, Mündel des Throns und Günstling meiner Tochter.«
    »General Snyol!« kreischte Zakkomir, und sein dick geschminktes Mondgesicht nahm einen ehrerbietigen Ausdruck an. »Herr, darf ich als Zeichen meiner tiefen Ehrerbietung Euren Daumen anfassen? Schon lange verfolge ich Eure Taten mit höchster Bewunderung. Wie Ihr zum Beispiel mit einer einzigen Abteilung, die an den Füßen diese Bretter hatte, die Ihr zum Gleiten auf Schnee benutzt (Kufen, so nennt man sie, glaube ich), den lärmenden Pöbelhaufen von Olnega besiegtet und aufriebt … Aber ich hätte eigentlich erwartet, dass Ihr viel älter seid.«
    »Wir stammen aus einer langlebigen Familie«, sagte Barnevelt mürrisch und kurzangebunden. Er hätte sich sehnlichst gewünscht, mehr über den Mann zu wissen, den er verkörperte. Obwohl dieser aufgetakelte Jüngling keinen allzu

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