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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Barnevelt den Kutscher.
    »Noch ungefähr zwanzig Hoda, dann kommt Kyat«, kam die Antwort. »Hier, ladet meine Armbrust nach!«
    Während Barnevelt mit der ungewohnten Waffe herumhantierte, sagte er zu Tangaloa: »Bei der Entfernung schnappen sie uns lange, bevor wir die nächste Stadt erreicht haben.«
    »Das sehe ich auch so. Was schlägst du vor?«
    Barnevelt blickte zu den hohen Bäumen hinauf. »Dass wir uns ins Gehölz flüchten. Wir halten uns am nächsten Ast fest, der weit genug über die Straße ragt, und beten, dass sie vorbeirasen, ohne uns zu sehen.« Er beugte sich zum Kutscher hinüber und sagte: »Sie wollen unseren Kopf, und wenn Ihr abbremst, sobald ich Euch Bescheid gebe, werden wir Euch von unserer gefährlichen Anwesenheit befreien. Aber sagt ihnen bloß nicht, wo wir ausgestiegen sind, klar?«
    Der Kutscher brummelte seine Zustimmung. Auf der nächsten Geraden kamen die Verfolger wieder in Sicht. Sie waren inzwischen gefährlich nahe heran. Pfeile schwirrten durch die Luft. Einer traf sein Ziel mit einem satten Plop. Der Expressbote schrie: »Mich hat’s erwischt!« Und er fiel rücklings von der Kutsche auf die Straße. Im nächsten Moment waren die Reiter wieder hinter einer Biegung verschwunden.
    »Der da ist zu hoch«, sagte Tangaloa und deutete mit dem Kinn auf einen Ast.
    Die Kutsche schaukelte und polterte hinter ihren schwitzenden Zugtieren dahin. Das Peitschenknallen und die Schreie des Kutschers nahmen kein Ende.
    »Der da ist zu dünn«, sagte Barnevelt und zeigte auf einen anderen Ast.
    Plötzlich kam ihm eine Idee. Er packte den Reisesack und warf ihn im hohen Bogen vom Dach der Kutsche. Er segelte über den Rand der Straße hinaus und wurde von einem dichten Gebüsch aufgeschluckt.
    »Und was ist mit unserem Kakadu?« fragte Tangaloa.
    »Der ist unten, und außerdem würde er uns durch seine Schreie verraten. Da! Der da ist genau richtig! Kutscher, langsamer!«
    Der Kutscher zog an seinem Bremshebel; die Kutsche verlangsamte ihre Fahrt. Barnevelt stieg auf seinen Sitz und versuchte, das Schwanken der Kutsche mit den Beinen ausgleichend, so gut wie möglich Gleichgewicht zu halten. Der Ast kam immer näher.
    »Jetzt!« rief Barnevelt und stieß sich ab. Der Ast schlug ihm schmerzhaft gegen die Arme. Er krallte die Finger um das raue Holz, pendelte ein paar Mal hin und her, holte tief Luft und schwang sich hinauf. Dann hangelte er nach dem nächstbesten Ast, der in Reichweite war, und zog sich hoch, bis er schwankend auf dem ersten Ast zum Stehen kam. Tangaloa hatte erheblich größere Mühe hinaufzukommen. Der Ast gab unter seinem Gewicht bedenklich nach, und der Winkel, in dem er zu dem Baum stand, verwandelte sich von einem rechten in einen beängstigend spitzen.
    »Verdammt, beeil dich!« zischte Barnevelt. Sein Gefährte hatte erhebliche Mühe, auf der glatten Borke einigermaßen sicheren Halt zu finden. Jeden Moment konnten die Verfolger um die Biegung kommen, und so, wie sie jetzt im Geäst zappelten, gaben sie eine prächtige Zielscheibe ab.
    Sie krochen so schnell wie möglich zum Stamm hoch und schlüpften gerade in dem Moment um ihn herum, als wildes Hufgetrappel und das Klirren von Rüstungen ankündigten, dass Gavaos Bande nahte. Sie jagten so dicht an ihnen vorbei, dass sie ihnen fast auf den Kopf hätten spucken können. Gavao ritt wieder an der Spitze. Barnevelt und Tangaloa hielten den Atem an, bis die Krishnaner außer Sichtweite waren.
    Tangaloa wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn. Das Braun seines Gesichtes war um eine deutliche Spur heller geworden. »Ich hätte nicht gedacht, dass ich in meinem Alter und bei meinem Gewicht noch zu einer solchen Zirkusnummer imstande bin. Aber was machen wir jetzt? Wenn die Kerle die Kutsche einholen und sehen, dass wir nicht mehr drin sind, machen sie garantiert kehrt, und wir haben sie wieder auf dem Hals.«
    »Wir müssen landeinwärts gehen und versuchen, sie zu Fuß abzuhängen.«
    »Suchen wir zuerst den verdammten Reisesack … großer Gott, da kommen sie schon!« Das Hufgetrappel, das in der Ferne verklungen war, wurde rasch lauter.
    Barnevelt spähte durchs Geäst. »Nein! Es ist die Kutsche! Wieso zum Teufel kommt die denn wieder zurück?«
    »Es ist nicht dieselbe!« rief Tangaloa. »Es ist die Gegenkutsche! Was hältst du davon, wenn wir mit ihr zurück nach Jazmurian fahren?«
    »Okay.« Barnevelt ließ sich am Stamm hinuntergleiten und rannte wild mit den Armen rudernd auf die Straße, gerade als die

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