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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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vorteilhaften Eindruck auf ihn machte, schien seine Bewunderung doch grenzenlos.
    Zakkomir wandte sich an Zei: »Prinzessin, es wäre unwürdig, wenn wir mit einem so bedeutenden Mann so umsprängen, als wäre er irgendein hergelaufener Kerl, bloß weil der falsche Kult der Kanganditer ihn aus dem Reich vertrieb, dem er so hervorragend gedient hat – um ein ruheloser Wanderer auf dem Planeten zu werden. Und da der Präfekt und seine Dame indisponiert sind, würde ich vorschlagen, diese beiden trefflichen Herren heute Abend an ihrer Statt einzuladen. Was meint Ihr dazu?«
    »Ein Gedanke, der der Überlegung wert ist«, sagte Zei. »Mit ihnen hätten wir eine komplette Runde für das Chanizekash-Spiel.«
    »Du bist und bleibst eine Person der unüberlegten Entschlüsse«, sagte Alvandi kopfschüttelnd. »Wie kannst du eine Einladung aussprechen, bevor du dich von der Ehrenhaftigkeit der Gäste überzeugt hast? Aber nun gut, lade sie ein! Es wäre fürwahr schmählich, eine einmal ausgesprochene Einladung wieder zurückzuziehen. Aber dass du mir ja das edle königliche Tafelgeschirr bewachen lässt! Wer weiß, vielleicht erweisen sich die beiden ja als interessantere Tischnachbarn als unsere einheimischen Gäste, die entweder alle verrückt oder langweilig und sehr oft beides sind.«

 
13
     
    B arnevelt hatte erwartet, dass die Zusammenstellung der Expedition mindestens eine Woche in Anspruch nehmen würde. Um so überraschter war er, dass die wichtigsten Angelegenheiten bereits am Ende des langen krishnanischen Tages geregelt waren. Ein Dutzend Schiffe und Boote standen zum Verkauf: ein alter Fischkutter, seetüchtig, aber langsam, eine Galeere, zu deren Bedienung jedoch eine größere Besatzung notwendig gewesen wäre, als die beiden Erdbewohner anheuern wollten, sowie ein paar wurmstichige Wracks, die allenfalls noch als Brennholz zu verwenden waren …
    »Du musst das Schiff aussuchen, Freund«, sagte Tangaloa, wobei er Rauchringe in die Luft blies. »Du bist der Seeexperte.«
    Barnevelt wählte schließlich ein kleines, sehr eigenwillig konstruiertes Boot mit einem einzigen Latein-Mast, vierzehn Ein-Mann-Rudern und der Aura des Verfalls. Unter dem Schmutz jedoch erkannte er Solidität und gesundes Holz.
    Er warf dem Händler einen gestrengen Blick zu. »Wurde dieses Schiff zum Schmuggeln konstruiert?«
    »Das stimmt, Lord Snyol. Wie habt Ihr das erkannt? Die Beamten der Königin haben es von einer Schmugglerbande konfisziert und bei einer Auktion verkauft. Ich erwarb es in der Hoffnung, einen kleinen, aber ehrlichen Profit herauszuschlagen. Aber seit drei Umdrehungen Kamms sitze ich nun schon darauf. Ehrliche Handelsmänner und Fischer finden, dass es für ihre Zwecke zu wenig Laderaum hat, und für militärische Zwecke ist es zu langsam. Deshalb biete ich es Euch sehr billig an – sozusagen geschenkt.«
    »Wie heißt es?«
    »Shambor. Der Name bedeutet ein gutes Omen.«
    Der Preis, den der Mann verlangte, rechtfertigte indessen den Begriff ›geschenkt‹ nach Barnevelts Empfinden nicht im geringsten. Als er ihn soweit wie irgend möglich heruntergehandelt hatte, kaufte er das Schiff und traf Vereinbarungen bezüglich Neuanstrich, Ausbesserung des Takelwerks und anderer notwendiger Instandsetzungsarbeiten. Danach begaben er und Tangaloa sich zum Heuerbüro und hängten dort Anschläge aus, auf denen dringend nach tüchtigen Seemännern von außergewöhnlichem Mut und absoluter Loyalität gesucht wurde, da, so der fettgedruckte Hinweis, die geplante Expedition Risiken ungewöhnlicher Art mit sich brächte.
    Alsdann betraten sie einen Gebrauchtkleidungsladen und versahen sich dort mit der blauen Uniform eines Boten der Mejrou Qurardena. Und da die Uniform – die einzige, die auf Lager war – Barnevelt recht gut passte, während Tangaloa sich auch unter größten Anstrengungen nicht hineinzwängen konnte, wurde Barnevelt ausersehen, sie anlässlich der Invasion des Sunqar zu tragen.
    Nach dem Essen ließen sie sich noch einige Zeit zum Verdauen und begaben sich dann auf ihr Zimmer, um sich in ihre beste Kluft zu werfen. Danach machten sie sich auf den Weg zum Palast, der – wie der Großteil von Ghulinde – von Erdgasflammen beleuchtet wurde. Dort angekommen, geleitete man sie in einen Raum, in dem Königin Alvandi, Prinzessin Zei, Zakkomir bad-Gurshmani und ein qualliger, triefäugiger Krishnaner mittleren Alters trübsinnig über einem offensichtlich eben begonnenen Brettspiel hockten.
    »Mein derzeitiger

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