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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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daran schloss sich die unübersehbar in alle Richtungen auswuchernde Wohnstadt der Sunqaruma an, die aus zu Hausbooten umgebauten Schiffen bestand. Darunter befanden sich solche, die aus dem Holz zusammengezimmert waren, das man von alten Schiffen und Wracks geborgen hatte. Da sich dieses Holz in Alter und Herkunft – und entsprechend auch im Farbton – unterschied, wiesen viele der Hausboote regelrechte Streifenmuster auf.
    Im Hintergrund, jenseits der näher gelegenen Schiffe und durch diese größtenteils verdeckt, befand sich ein Komplex von Flößen und Booten, dessen Natur anhand des Gestanks, des Qualms und der Geräusche, die von ihm ausgingen, unschwer zu erkennen war: Es war die Fabrik, in welcher der Terpahla Tang zur Janru-Droge verarbeitet wurde.
    Ein atemberaubendes Gewirr von Laufstegen, Planken und Leitern verband die gewaltige Ansammlung von bewohnten und verlassenen Schiffen miteinander. Auf den Decks der Hausboote liefen Frauen und spielende Kinder umher, letztere mit Seilen gesichert, damit sie nicht über Bord fielen. Essensgeruch hing in der unbeweglichen Luft.
    Barnevelt beugte sich zu Zakkomir hinüber und flüsterte: »Nicht vergessen, das Startsignal heißt: ›Die Zeit vergeht!‹ «
    Mittlerweile waren sie ringsherum von Sunqaruma-Schiffen umgeben. Barnevelt, der sich jedes einzelne genau ansah, entdeckte bald die sicherste Methode, wie man die unbeweglichen von den manövrierfähigen Schiffen unterscheiden konnte: Hatte man die Schlingpflanzen an den Bordwänden hoch wachsen lassen, dann handelte es sich um ein Hausboot: war das Schiff hingegen von einer freien Wasserfläche umgeben, die genügend Spielraum für die Ruder ließ, dann handelte es sich um ein bewegliches Schiff. Er schätzte, dass die Sunqaruma über ungefähr zwanzig Kriegsschiffe verfügten, Jollen, Kutter, Versorgungsschiffe und andere kleinere Boote nicht mitgerechnet.
    Der Sunqaru an der Ruderpinne steuerte die Shambor jetzt auf drei große Galeeren zu, die Seite an Seite lagen. Es waren die größten Schiffe, die weit und breit zu sehen waren, vergleichbar etwa mit der Junsar von Majbur. Indem er die Shambor nach Steuerbord schwenkte, umkreiste der Lotse die Schiffe und hielt auf eine kleine schwimmende Anlegestelle unmittelbar neben der hinteren Galeere zu.
    »Legt dort an!« befahl er.
    Als die Besatzung der Shambor das Manöver durchgeführt hatte, sprang der Lotse auf die Anlegestelle und lief den hölzernen Steg hinauf, der auf das Deck der Galeere führte. Nachdem er kurz ein paar Worte mit der Deckwache gewechselt hatte, kam er wieder herunter und sagte zu Barnevelt: »Ihr und so viele von Euren Leuten, wie zum Tragen jener Kiste erforderlich sind, sollen hinauf auf Deck gehen und dort warten.«
    Barnevelt machte ein Zeichen mit dem Daumen. Vier seiner Matrosen packten die Tragstangen an den Seiten der Kiste und wuchteten sie mit einem Ächzen hoch. Barnevelt trat, gefolgt von den vieren, auf den Anlegesteg hinaus. Zakkomir folgte als letzter. Auf der Laufplanke gab es einiges Gedränge und ein paar unterdrückte Flüche unter den Matrosen, weil der Steg zu schmal für sie war. Sie mussten die Kiste absetzen und sich zwischen die Enden der Tragstangen quetschen, um weitergehen zu können.
    Auf Deck angekommen, stellten sie ihre Last ab und setzten sich auf die Kiste. Die Vier-Mann-Bänke der Ruderer waren leer, und die Riemen waren unter dem Laufgang aufgeschichtet, doch im Deckshaus vorn waren Stimmen zu hören. Ein Mann mit den Insignien eines hohen Offiziers trat auf sie zu und sagte: »Gebt mir den Brief an den Großadmiral!«
    »Das würde ich gern tun«, entgegnete Barnevelt, »doch lautet mein Befehl, diese Dinge Sheafase persönlich auszuhändigen. Andernfalls würde Königin Alvandi keine Antwort akzeptieren. Sie möchte wissen, mit wem sie es zu tun hat.«
    »Maßest du dir an, mir Befehle zu erteilen?« fragte der Offizier in drohendem Ton.
    »Absolut nicht. Ich wiederhole lediglich, was die Königin mir aufgetragen hat. Wenn Ihr Euch auf diese Bedingungen nicht einlassen wollt – nun, dann müsst Ihr das mit ihr abmachen. Ich bin neutral.«
    »Hm. Ich werde sehen, was der Großadmiral Sheafase dazu zu sagen hat.«
    »Sagt ihm auch, dass die Königin verlangt, dass ich die Prinzessin Zei zu sehen bekomme, damit ich mich von ihrem Wohlbefinden überzeugen kann.«
    »Du verlangst nicht gerade wenig. Es würde mich nicht wundern, wenn er dich den Fondaqa zum Fraß vorwerfen lassen würde.«
    »Das

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