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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Sunqar bringen sollte. Vom Heck des Schiffs liefen zwei Kabel hinunter in eine dichte Masse Terpahla, die auf den ersten Blick ein Teil des Sunqar zu sein schien. Als sie jedoch näher kamen und das rasselnde Geräusch einer Kette hörten, die gerade aufgewunden wurde, erkannte er, dass der Terpahlaklumpen, mit dem die Galeere verbunden war, von dem übrigen Schlingpflanzenteppich getrennt war. Barnevelt fragte sich, ob der Terpahlaklumpen an dem Schiff nicht vielleicht als eine Art treibender Stöpsel diente, mit dem man die Mündung der Rinne im Fall eines Angriffs verstopfen konnte.
    Die Galeere war um ein Deck höher als die kleine Shambor und mehr als doppelt so lang – dreißig bis vierzig Meter, schätzte Barnevelt. Als sich über der Reling ein Gesicht zeigte und die Shambor anrief, lehnte er sich lässig gegen den Mast und rief zurück:
    »Ein Kurier der Mejrou Qurardena mit einer Sendung und einer Botschaft von Königin Alvandi von Qirib für Sheafase, den Anführer der Sunqaruma.«
    »Dreht längsseits!« sagte die Stimme. Gleich darauf fiel eine Strickleiter auf das Deck der Shambor, und der Mann, dem das Gesicht gehörte – ein Mann mit Helm und schmutziger weißer Hose, mit einem Rangabzeichen an einer Halskette –, kletterte herunter. Weitere Sunqaruma beugten sich jetzt über die Reling der Galeere und richteten ihre gespannten Armbrüste auf das Deck der Shambor.
    »Guten Tag«, sagte Barnevelt freundlich. »Wenn Ihr so freundlich seid, mit mir in die Kabine zu kommen, zeige ich Euch unsere Fracht. Vielleicht wird ein Tropfen von einem von Qiribs schlechtesten Falatweinen Euch ein wenig über die Eintönigkeit Eurer Arbeit hinweghelfen.«
    Der Inspektor bedachte Barnevelt mit einem argwöhnischen Blick, führte aber die Inspektion durch. Nachdem er den angebotenen Drink mit einem geknurrten »Danke« in Empfang genommen hatte, schickte er die Shambor mit einem seiner Männer als Lotsen auf die Fahrt.
    Vorsichtig glitten sie durch die Fahrrinne. Die Ruderer spähten zwischen den einzelnen Schlägen immer wieder nervös über die Schulter zu der Ansammlung von Schiffen und anderen schwimmenden Bauten hinüber, die ein paar Hoda voraus auf dem Wasser schaukelten. Zahlreiche dünne Rauchsäulen stiegen zwischen ihnen auf, blieben fast bewegungslos in der stehenden Luft hängen und legten einen Schleier vor die tief stehende rote Sonne.
    Auf einer Seite des Kanals war ein tonnenförmiges Leichterschiff mit einer seltsamen Aufgabe beschäftigt. Eine Kette lief von dem Schiff zu dem Panzer eines riesigen schildkrötenähnliches Seetiers, das mit ruckartigen Bewegungen am Rand des Terpahlateppichs entlangpaddelte und mit seinem kräftigen Schnabel dicke Stücke aus ihm herausbiss und verschlang. Die Männer auf dem Leichterschiff dirigierten das Tier mit Bootshaken. Barnevelt richtete seine Hayashi-Kamera auf das Tier und bedauerte sehr, dass sie nicht anhalten und es sich einmal aus der Nähe anschauen konnten.
    »Auf diese Weise«, sagte Zakkomir mit einem raschen Blick über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass der Morya Sunqaru an der Ruderpinne nicht mithörte, »sorgen diese Schurken dafür, dass die Schlingpflanzen ihre Fahrrinne nicht überwuchern, weil sie sonst in der Falle säßen. Was sollen wir tun, wenn unser Plan fehlschlägt? Angenommen, die Shambor muss fliehen, bevor unsere Mission erfüllt ist, und uns in den Händen dieser Schurken zurücklassen?«
    Barnevelt überlegte. »Wenn ihr könnt, versucht, euch in der Nähe jenes Segelfloßes zu versammeln, an dem wir heute morgen vorbeigekommen sind. Kannst du dich daran erinnern, Chask?«
    »Ja, Herr. Aber wie soll man dorthin gelangen, wenn man im Sunqar festsitzt? Ohne Flügel kann man nicht fliegen.«
    »Ich weiß es auch nicht. Vielleicht könnten wir ein leichtes Boot stehlen und uns mit Stangen durch das Schilf bugsieren …«
    In diesem Augenblick erreichten sie die Stelle, wo der Kanal sich verbreiterte und in die wundersamste schwimmende Stadt einmündete, die sie je gesehen hatten: die Festung von Sheafase.

 
17
     
    D ie Shambor passierte ein weiteres Leichterschiff, das hoch mit geerntetem Terpahla beladen war. Der Geruch des trocknenden Tangs erinnerte Barnevelt an einen Kuhstall in Chautauqua County. Im Heck des Leichters saß ein Mann und rauchte. Gelangweilt schaute er zu, wie die Shambor vorüberfuhr.
    Dann kamen, der Größe nach in Reihen nebeneinander vertäut, die Kriegsgaleeren der Morya Sunqaruma. Unmittelbar

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