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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Ein Glück besaß Nicolasa die Geduld einer Heiligen, die würde sie in dieser Beziehung sehr wohl brauchen. Zudem verfügte sie über mehr Selbstbeherrschung, als er ihr zugetraut hätte. In ihrer Gesellschaft hatte er den emotionalen Aufruhr deutlich gespürt, der jedoch nicht vollständig zu Damon durchdringen zu schien. Wäre sie in dem Punkt offener gewesen, hätte Damon nichts und niemand mehr halten können.
Diese Soulmategeschichte hatte mehr Facetten, als nur miteinander verbunden zu sein. Sie barg auch Risiken und Gefahren, wenn es dabei um Warrior ging. Die neue Riege hatte sich bewährt. Sie würden nicht wegen jeder Kleinigkeit um Hilfe rufen und die Konzentration seiner Männer stören. Das könnte sonst fatal enden.
    Theron warf Tiponis Kehrseite nicht mehr als einen flüchtigen Blick zu. Der gute Damon besaß manchmal die Manieren eines adoleszenten Stiers zur Brunftzeit. Er erhob sich sofort von dem gemeinsamen Tisch, um sich mit Ray in eine stille Ecke an der Bar weit weg von der Tanzfläche zurückzuziehen und sich den Verlauf des Gespräches berichten zu lassen. Was er zu hören bekam, gefiel ihm ganz und gar nicht. Der Enforcer hatte wirklich Glück gehabt, sich nur mit Catalina und Nicolasa auseinander zu setzen zu müssen. Diese Riege musste vollkommen unbefleckt sein. Sie war sozusagen Therons Lebenswerk, und er hatte es gar nicht gern, wenn sich dort Probleme auftaten. Er würde ein ernstes Wort mit Nevin Fontaine sprechen müssen.
    Es wunderte ihn nicht, dass Ray sich dazu entschlossen hatte, das Auffangnetz für Gloria Burton zu sein. Es war schließlich nicht das erste Mal. Die Quadruga wusste um Rays besonderes Erbe und seine Erfahrungen. Diese Dinge hätte er schlecht vor ihm oder Nathan verbergen können. Das war niemals ein Problem gewesen. Herkunft allein garantierte keinen guten Charakter, man musste nur Winston oder Edward in Betracht ziehen.
    „Du weißt ja, was nun kommt… Ihr habt das Mädchen behandelt, Blut ist geflossen, sie hat sich nicht mehr unter Kontrolle. Ich konnte sie an dir riechen und jeder Vampir im Umkreis von 50 Meilen sowieso. Bringt der Duft etwas in dir zum Klingen?“
Die Frage hatte Ron ihm auch gestellt, als es darum ging, Nico beizustehen, falls es hart auf hart kommen sollte. Er hatte Ray für die bessere Wahl gehalten, wenn man ihre Zartheit und Sensibilität in Betracht zog. Wie er sich getäuscht hatte .
Nico hatte schließlich Sterling gewählt und hätte die Prozedur wohl auch überstanden, wenn sie nicht für Damon bestimmt gewesen wäre. Sie war stärker, als er vermutet hatte. Das galt für die Breed wahrscheinlich nicht. Er hatte nichts von ihr aufgefangen, jedenfalls keine besonderen mentalen Schwingungen.
    Ray drehte das Glas mit der hellen Flüssigkeit darin auf der Theke um seine Achse, wobei er tief in sich ging. Seine Nüstern blähten sich, als stellte er sich vor, den Duft wieder zu inhalieren.
    „ Die Reaktion ist stärker als bei Nico, was aber daran liegen kann, dass sie sehr viel überfälliger ist. Ähnlich wie bei Cat, wobei ich dunkle Düfte sowieso den Vorzug gebe. Es ist noch zu früh, um es genau zu sagen. Ich sollte mich mit Nico gemeinsam um sie kümmern, damit sie sich wenigstens schon an meine Nähe gewöhnt. “
Ray hob den gelben Blick, der völlig unbeeindruckt schien, doch sie waren alle Meister der Selbstbeherrschung.
    Theron nickte bedächtig. Ray würde ihn in dem Punkt niemals anlügen. Er würde so ein Fiasko wie mit Awendela nicht noch einmal zulassen. Ash hatte Glück, dass der Blutbund schlussendlich von beiden Seiten gewollt gewesen war. Einen Krieger zu einem so tristen Dasein zu verdammen, konnte genauso gefährlich sein wie eine Partnerschaft, die ihn zu sehr von seinen Aufgaben ablenkte. Kriegerfrauen mussten etwas Besonderes sein und akzeptieren, dass sie manches Mal eben an zweiter Stelle kommen würden.
    „Besprich das mit der Sophora! Sie sollte die Fäden in der Hand halten. Das kann ganz schön nach hinten losgehen, wenn diese Tante sich einmischen sollte. Gloria Burton würde es nicht besonders gut aufnehmen, wenn ihrer Verwandten dabei ein Leid geschieht. Sie weiß schließlich nichts von deren Fehlverhalten! Sie kann von Glück sagen, dass sie eine Frau ist und wir keine Hand an sie legen werden.“
In diesem Sinne war es nur von Vorteil, die neue Riege zur Hand zu haben. Frauen durften Frauen bestrafen. Und jede von ihnen könnte das Urteil vollstrecken, zu dem nicht einmal ein Prozess von

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