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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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andere Waffe mit der eigenen abwehrte, so dass sie ihm tatsächlich aus der Hand geschleudert wurde.
Nico schlug geschwind mit beiden Waffen in den Händen ein Rad und nahm seine Waffe mit der rechten Hand auf, ohne ihre dabei loszulassen. Sie brachte es fertig, beide Dolche gleichzeitig zu halten und zu führen, ohne sich dessen bewusst zu sein.
    Die Zuschauer verstummten nach und nach, weil der Kampf an Intensität und Ernsthaftigkeit gewann. Rys war auch mit nur einem Dolch gefährlich und Nico ließ sich nicht festnageln, auch wenn sie kurz aus dem Tritt kam, stolperte und durch geschicktes Abrollen bald wieder auf den Füßen stand. Sie sprachen kein Wort. Sie waren viel zu ernsthaft bei der Sache dabei. Und Nico hätte sowieso nicht gewusst, was sie sagen sollte. Nicht, dass sie genug Luft dafür übrig gehabt hätte.
    Als Nico spürte, dass sie an ihre körperlichen Grenzen stieß, wehrte sie Rys’ nächsten Hieb mit einer blitzschnellen Pirouette ab, so dass die Klingen durch die Wucht aufeinander prallten und auseinander stoben. Sie war kaum zu ihrer Ausgangsposition zurückgekehrt, da flog sein Dolch noch in der Drehung aus ihrer rechten Hand, obwohl sie ja eigentlich Linkshänderin war, ohne den eigenen dabei frei zu geben. Es war wie eine optische Täuschung, da ja der andere Dolch in ihrer Hand zurückblieb. Die Klinge flog sich umeinander drehend auf Rys zu, der erneut auf sie zugeschossen war und streifte ihn am linken Oberarm.
Nico überkreuzte ihre Klingen, fing seinen Beinahetreffer ab und lenkte ihn über den Kopf hinweg ab, obwohl sie wusste, dass sie diese Position nur Millisekunden halten würde können. Ihr stand der Schweiß auf der Stirn.

    „TREFFER!“, schrie Cat triumphierend, die sofort Rys Blut gewittert hatte, auch wenn seine Verletzung minimal war.
    Nico stieß die Luft erleichtert aus und zog ihren Block zurück, wobei sie nach hinten stolperte und mit einem Laut der Überraschung unsanft auf dem Hintern landete, weil sie einfach nicht mehr genug Kraft hatte, um die Spannung aufrecht zu halten.
Sie rang heftig nach Luft und sah mit großen Augen zu Rys auf, der gerade mit skeptischer Miene das zweite Loch in seinem Shirt inspizierte. Als sie den Blutfleck auf seinem Finger entdeckte, ließ sie sich aufseufzend auf den Rücken fallen und lachte erleichtert auf.
Pures Anfängerglück!
Sie war sich sicher, dass Rys als Krieger-Gentleman sich einfach zu sehr zurückgehalten hatte.
    "Ach, du lieber Gott!" Nico wischte sich den Schweiß mit dem Handrücken von der Stirn und lachte erneut auf, noch immer atemlos, weil sie dabei an den Verleiher ihrer Kräfte denken musste. Sie sollte ab jetzt nur noch Godh sagen.
    "Das ist total verrückt!"

    „Verrückt ist gar kein Ausdruck.“
Rys’ Atem ging schwer. Er hatte sein Bestes gegeben. Wirklich sein Bestes, ohne Nico mit unfairen Mitteln Knochen zu brechen und dieses kleine Mädchen da hatte ihn... einfach über den Tisch gezogen. Mit leicht entblößten Fangzähnen, deren Spitzen sich keck in seine Unterlippe bohrten, beugte er sich zu Nico auf dem Boden vor und reichte ihr eine starke Hand, um ihr aufzuhelfen.
Mit ordentlich Schwung.
Nico kam so schnell hoch, dass sie gegen ihn und seine starken Muskeln taumelte und nicht anders konnte, als aufzusehen, weil er ihre kleine Hand weiterhin festhielt und keine Anstalten machte, sie loszulassen.
    Ein schiefes Grinsen und ein gespielt eingeschnapptes Aufglühen seiner Schieferaugen folgte.
„Sieht so aus, als hätten wir einen neuen Champion!“, grollte er leise, hob ihre Hand empor, um diese zu küssen.
Die Gleiche, die ihm vorhin bewaffnet noch ein Loch in den Leib gebohrt hatte. Ein kleiner Kratzer und längst verheilt.

    Nico flog Rys unkontrolliert entgegen, sie war viel zu ausgepowert, um noch irgendeinen Funken Gegenwehr zu leisten. Sie prallte gegen einen Berg Muskeln, der nicht ein bisschen nachgab. Dafür aber ihre Nase.
WOAH! Ihr wurden die Knie weich, wenn sie sich vorstellte, der Krieger hätte ernst gemacht, dann hätte sie nicht den Funken einer Chance gehabt. Nico sah mit großen Augen gebannt zu ihm auf, als er ihr die Hand küsste. Das war ihr ein bisschen peinlich. Sie hatte nicht im Traum damit gerechnet, dass es so enden würde.

    Romy, die neben Cat auf dem Boden gesessen hatte, musste sich ebenfalls ein Auflachen verkneifen. Es war zu komisch, dass der große Chryses Harpia von einem „kleinen Mädchen“ besiegt worden war. Das gefiel ihr ungemein und noch viel

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