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Die suesse Rache des Scheichs

Die suesse Rache des Scheichs

Titel: Die suesse Rache des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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über ihren Kopf zu schieben und ihr ganz genau zu zeigen, worum es hier ging. Doch damit würde er ihr einen Vorteil verschaffen.
    Stattdessen hob er also ihre Bluse und ihren Rock auf und warf sie ihr zu.
    „Zieh dich an. Und beeil dich, oder ich sage den Kannibalen, dass sie kommen und dich holen sollen.“
    Sie rief ihm ein Schimpfwort hinterher. Es war ein besonders einfallsreiches, und er war froh, dass sie nicht sehen konnte, wie er grinste, während er auf ihren kleinen Kokosnuss-Vorrat zuging, um eine fürs Frühstück auszuwählen.
    Irgendwie hatte er das Gefühl, dass der Tag sehr lang werden würde.
    Salim verbrachte ein paar Minuten damit, sich einen Überblick zu verschaffen.
    Der Schnitt in seiner rechten Seite war nur eine minderschwere Verletzung. Es gab keine Anzeichen für eine Infektion, auch wenn es durchaus schmerzte, die Wunde zu säubern. Als er Grace sagte, sie solle sich auf einen Baumstumpf setzen, damit er sich ihre Schläfe ansehen könne, tat sie so, als hätte sie ihn nicht gehört, woraufhin er sie am Arm packte, auf den Stumpf hinunterdrückte und ihr Kinn anhob, sodass er einen guten Blick auf ihre Stirn werfen konnte. Die Schwellung war zwar zurückgegangen, doch die Farbe ihres Blutergusses sah immer noch spektakulär aus.
    Salim hielt drei Finger hoch. „Wie viele?“, fragte er knapp.
    Ihr Blick war voller Verachtung. „Drei.“
    Er wechselte zu fünf. „Und jetzt?“
    „Fünf.“
    „Hast du irgendwelche Sehstörungen? Siehst du Flecken oder irgendetwas anderes, was nicht da sein sollte?“
    Sie lächelte. „Nur dich“, entgegnete sie so zuckersüß, dass er sich ein neuerliches Grinsen verkneifen musste.
    „Okay. Dann lass uns jetzt losgehen. Wenn es dir schwerfällt, mitzuhalten, gib mir Bescheid.“
    „Mitzuhalten?“, schnaubte sie entrüstet, während sie hinter ihm hermarschierte. „Ich war bei den Pfadfindern …“
    Er hörte, wie sie den Atem anhielt, drehte sich zu ihr um und blickte sie fragend an. „Was ist los?“
    „Ich war bei den Pfadfindern“, wiederholte sie leise. „Woher weiß ich das?“
    Salims Augen wurden schmal. „Woran erinnerst du dich noch?“
    „An nichts sonst. Nur dass ich bei den Pfadfindern war. Ich besaß nicht die reguläre Uniform, nur den Hut und den Schal, weil die anderen Sachen zu teuer waren …“
    Grace? Die etwas entbehren musste, weil es zu viel kostete?
    „Ich hasse das“, schimpfte sie. „Es ist so sinnlos. Sich an nichts zu erinnern, und dann … urplötzlich … sehe ich mich als kleines Kind auf einem Wanderpfad … und jetzt ist wieder alles weg, ich sehe gar nichts … gar nichts …“
    Salim überwand die Kluft zwischen ihnen und zog sie in seine Arme. Sie zitterte. Leise fluchte er.
    Ihre Amnesie war echt. Jetzt war er endgültig überzeugt. Es änderte nichts an dem, was sie getan hatte, aber sie war nicht mehr dieselbe Grace wie vor dem Absturz.
    Sie war die Grace, die ihm den Kopf verdreht hatte.
    Doch das würde nicht noch einmal passieren.
    Wenn sie nach einem idealen Set für einen Film über Verschollene gesucht hätten, die auf einer einsamen Insel strandeten, dann wäre dieser Ort die absolute Topwahl gewesen.
    Das helle Tageslicht half immerhin, einen von Tieren ausgetretenen Pfad zu entdecken, der durch das Gebüsch führte. Irgendwann verwandelte sich das Gebüsch in einen tropischen Regenwald. Überall blühten pinkfarbene und weiße Orchideen, Ranken mit roten und goldenen Blüten wanden sich um die Baumstämme. Vögel mit buntem Gefieder flogen über ihre Köpfe hinweg, und einmal schreckten sie ein kleines Reh auf dem Weg vor ihnen auf.
    Und sie fanden Wasser – ein schnell fließender Bach, der durch ein Steinbett strömte. Sie knieten sich beide ans moosige Ufer, senkten die Köpfe und tranken, bis sie keinerlei Durst mehr verspürten.
    Grace setzte sich als Erste wieder auf und lachte vor Freude.
    „Hast du schon einmal etwas so Wundervolles getrunken?“
    Salim schaute sie an. Wasser tröpfelte von ihren Lidern. Ihre Bluse war zerrissen, und auf ihrer Nasenspitze lag ein Schmutz-streifen. Nie hatte sie schöner ausgesehen … und ja, er hatte schon einmal etwas Wundervolleres als dieses lang ersehnte Wasser gekostet.
    Graces Mund. Ihre Haut. Ihre Brüste … verdammt noch mal, was war nur los mit ihm? Er war auf einer einsamen Insel gestrandet, von der es wohl kaum eine Fluchtmöglichkeit gab, und anstatt sich Gedanken darum zu machen, wie sie sich retten könnten, gab er sich

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