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Die Suessen Kleinen

Die Suessen Kleinen

Titel: Die Suessen Kleinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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Arme ausbreitet, die fruchtbaren Ebenen Galiläas oder möglicherweise die Wüste Negev. Und wenn er mit seinen Patschhändchen wellenförmige Bewegungen vollführt, kann es sich nur um das Meer handeln. Zwischendurch muss ich die ängstlich forschenden Blicke meines Sohnes erwidern und die des Kleinkindes ignorieren.
    Stürmischer Applaus. Ist das Programm schon zu Ende? Ein geschniegelter Musterschüler tritt an die Rampe. »Das Flötenorchester der vierten Klasse spielt jetzt einen Ländler.«
    Ich liebe Flötenkonzerte, aber ich liebe sie in der Landschaft draußen, nicht in einem knallvollen Saal mit Städtern. Wie aus dem notdürftig vervielfältigten Programm hervorgeht, besitzt die vierte Klasse außer einem Flötenorchester auch vier Solisten, so dass uns auch vier Soli bevorstehen, damit sich keiner kränkt: 1 Haydn, 1 Nardi, 1 Schönberg, 1 Dvorˇák.
    An den Fenstern wimmelt es von zeitunglesenden Vätern. Und sie genieren sich nicht einmal, sie tun es ganz offen. Das ist nicht schön von ihnen. Ich borge mir eine Sportbeilage aus.
    Das Konzert ist vorüber. Wir applaudieren vorsichtig, wenn auch nicht vorsichtig genug. Es erfolgt eine Zugabe.
    Die Sportbeilage ist reichhaltig, aber auch sie hat einmal ein Ende. Was nun?
    Da. Mein Sohn Amir steht auf und kommt an die Rampe. Mit einem Stuhl in der Hand.
    Er ist zunächst nur als Requisiteur tätig.
    Seine Augen suchen mich.
    »Bist du hier, mein Vater?«, fragt sein stummer Blick.
    Ich wackle mit den Ohren. »Hier bin ich, mein Sohn.«
    Einer seiner Kollegen erklimmt den Stuhl, den er, Amir, mein eigener Sohn, herangeschafft hat, und gibt sich der Menge als »Schloime der Träumer« zu erkennen. Von seinen Lippen rieselt es rasch und größtenteils unverständlich: »Jetzt wollt ihr wissen warum bla-bla-bla also ich sag’s euch meine Mutter sagt immer bla-bla-bla also ich geh und hopp-hopp-hopp auf einmal eine Katze und sum-sum-sum bla-bla-bla ob ihr’s glaubt oder nicht und plötzlich Rhabarber Rhabarber alles voll Kalk.«
    Die Kinder brüllen vor Lachen. Mit mir jedoch geht es zu Ende. Kein Zweifel, ich bin innerhalb Minutenfrist entweder taub oder senil geworden oder beides.
    Es beruhigt mich ein wenig, dass auch viele andere Väter mit unbewegten Gesichtern dasitzen, die Hand ans Ohr legen, sich angestrengt vorbeugen und sonstige Anzeichen ungestillten Interesses von sich geben.
    Eine Stunde ist vergangen. Die Mutter mit dem Kleinkind auf dem Rücken sackt lautlos zusammen, mitten in die Kuchen hinein. Ich springe auf, um ihr in die frische Luft hinaus zu helfen, aber ein paar Väter kommen mir zuvor und tragen sie freudestrahlend hinaus. An die frische Luft.
    »Und jetzt«, verkündet der Geschniegelte, »bringen die Didl-Dudl-Swingers eine Gesangsnummer, in der sie die Vögel des Landes Israel nachahmen.«
    Wenn ich’s genau bedenke, habe ich kleine Kinder gar nicht so schrecklich lieb. In kleinen Mengen mag ich sie ganz gern, aber so viele von ihnen auf so kleinem Raum … Außerdem sind sie miserable Schauspieler. Vollkommen talentlos. Wie sie da zum Klang des Flötenquartetts herumspringen und einen idiotischen Text krächzen … Böser Kuckadudldu, mach die blöden Augen zu … oder was immer … es ist nicht zum Anhören und nicht zum Ansehen …
    Ich fühle mich schlecht und immer schlechter. Keine Luft. An den Fenstern kleben ganze Trauben von japsenden Eltern. Kleine Mädchen müssen Pipi. Draußen im Hof rauchen rebellierende Väter.
    Mein Sohn gestikuliert angstvoll. »Nicht weggehen, Papi. Ich komm gleich dran.«
    Auf allen vieren krieche ich zu Nadiwa, der Lehrerin: Ob es eine Pause geben wird?
    Unmöglich. Würde zu lange dauern. Jedes Kind soll eine Hauptrolle haben. Sonst werden sie eifersüchtig, und die pädagogische Mühe vieler Jahre ist beim Teufel.
    Einige Elternpaare, deren Nachkommenschaft sich bereits produziert hat, entfernen sich unter den neidvollen Blicken der zurückbleibenden Mehrheit.
    Auf der Bühne beginnen die Vorbereitungen zu einer biblischen Allegorie in fünf Akten. Mein Sohn trägt abermals Requisiten herbei.
    Ich werfe einen verstohlenen Blick auf das Rollenbuch, das der Bruder eines Mitwirkenden in zitternden Händen hält, um notfalls als Souffleur zu fungieren.
    Ägyptischer Aufseher (hebt die Peitsche): Auf, auf, ihr Faulpelze! Und hurtig an die Arbeit!
    Ein Israelit: Wir schuften und schwitzen seit dem Anbruch des Morgens. Ist kein Mitleid in deinem Herzen? Und so weiter in diesem Sinne.
    Ich kenne

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