Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können
ist lebensnotwendiger Energierohstoff für alle unsere Gehirn- und Nervenzellen.
Die Hälfte unserer Vitamin B 1 -Reserven steckt in den Muskeln, deren Bewegungen werden durch sogenannte Motoneuronen von diesem Nährstoff aktiviert. Wenn wir uns körperlich sehr angestrengt haben, zum Beispiel in sportlichem Training oder auch in einem Wettkampf, fühlen wir uns nervlich geschwächt. Ursache ist ganz einfach der natürliche Thiamin-Verschleiß.
Nicht anders verhält es sich mit unserer Nervenkraft, wenn uns das Umweltgift Schwefeldioxid unser Vitamin B 1 raubt. Menschen, die entsprechend belastet sind, weil sie sich ungesund von chemisch präparierten Lebensmitteln ernähren, haben oft schlechte Nerven, sind schnell nervös, gereizt, verhalten sich defensiv in Stresssituationen oder sie neigen zu depressiven Verstimmungen. Ohne Thiamin sinkt der Blutzuckerspiegel, Neuronen werden dann ungenügend mit ihrer Kraftnahrung versorgt.
Das Vitamin ist hauptsächlich in Getreide und Naturreis enthalten, empfehlenswerte Nahrungsergänzungsmittel sind Bierhefe, Weizenkeim und Melasse. Wer sich vorwiegend von hellen Mehlprodukten ernährt, Brötchen, Pasta oder auch von poliertem Reis, verfügt womöglich über zu geringe B 1 -Reserven. Hinzu kommt, dass Thiamin als wasserlösliches Vitamin im Körper höchstens 20 Tage lang gespeichert werden kann, es wird außerdem durch Erhitzen, Gefrieren oder zu langes Lagern zerstört.
Verhängnisvoll wirkt sich aus, dass B-Vitamine niemals nur einzeln für sich, sondern stets im Verbund mit allen B-Vitaminen wirksam sind. Bei B 1 -Mangel sind demnach auch die Vitamine B 2 , B 3 , B 6 , B 12 oder Folsäure nur die Hälfte wert. Der stete, tückische Schwefeldioxid-Angriff unserer Umwelt und unserer Ernährung führt so zwangsläufig zu einem gefährlichen Raubbau und Defizit an diesen lebenspendenden Biostoffen.
Schädlingsbekämpfungsmittel: Paradies der Gifte
Längst hat sich der Moloch Nahrungsmittelindustrie als abstraktes Vehikel der Betriebswirtschaftler verselbständigt und seine eigene Bestimmung aus den Augen verloren– nämlich uns Konsumenten mit Lebensmitteln zu versorgen. Für die Vertriebsstrategen zählen Marktanteile, Rabatte, Rentabilitätsberechnungen, Transportkosten, der Zugang zu Handelsketten und vieles mehr. Für Großkonzerne ist der Umgang mit dem Lebensmittel zur Rechenpartie auf dem Reißbrett der Profitorientierung geworden. In Vorstandsetagen, Vertriebskonferenzen, Besprechungen zur Marktanalyse oder der Präsentation neuer Werbekampagnen könnte es ebenso gut um Hedge-Fonds, Aktienkurse oder Optionsscheine gehen. Produktion und Handel mit Gütern zum Essen und Trinken haben ihr Eigenleben entwickelt, ganz unabhängig von ihrem Auftrag zur Ernährung.
Der gute, alte Tante-Emma-Laden ist tot, das persönliche Verhältnis zum Verbraucher seit langem Vergangenheit. Dass Erde, Luft und Wasser verseucht werden, Kartoffeln, Gewürze, Milchprodukte, Fleischwaren, Eier, Gemüse oder Obst bis zur absolut zulässigen Höchstmenge mit Toxinen vollgepumpt werden, ist für Handel und Produktion nichts anderes als kalkuliertes Rechenspiel, Spielmaterial für Gewinnberechnungen, bei dem das Lebensmittel selbst kaum noch eine Rolle spielt. Die Unterwerfung unter die Giftindustrie beginnt dabei nicht erst am Regal der Supermärkte, sondern bereits in den modernen Plantagen der Massentierhaltung, des Obst- oder Gemüseanbaus, über die jährlich weltweit Millionen Tonnen hochgiftiger Chemietoxine ausgekippt werden.
Wer schützt uns vor Pflanzenschutzmitteln?
In Millionen Jahren biologischer Evolution hat die Natur dafür gesorgt, dass Pflanzen ihre eigenen Schutzstoffe synthetisieren, zum Beispiel gegen Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen. Pflanzen benötigen also überhaupt keine Schutzstoffe. Sie wollen auch gar nicht durch uns, durch die Produkte unserer Chemielabors, geschützt werden. Angepasst an wechselnde Wetter- und Klimaverhältnisse wachsen sie seit jeher nach eigenen genetischen Bedürfnissen.
Doch uns Menschen genügt dies nicht. Wir wollen, dass bestimmte Pflanzen schneller gedeihen, dass sie kräftigere Früchte tragen – und dies auch noch in Zeiträumen, die von unseren Agrarstrategen vorgezeichnet werden. Wachstum wird gedrosselt, dann wieder angekurbelt, natürliche Reifeprozesse stören bei Herstellung, Vermarktung und Transport. Fast mag man den Eindruck haben, dass Pflanzen unsere natürlichen Feinde sind, so sehr wird ihnen durch Toxine
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