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Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können

Titel: Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Rohstoffe für Kunststoffartikel oder Färbemittel reichlich verwendet. Darüber hinaus gilt Benzoesäure als bedenklich, weil es möglicherweise für Leber- und Nierenschäden verantwortlich sein kann, speziell bei bereits gesundheitlich vorbelasteten Personen.
    PHB-Ester
    Weil Benzoe- und Sorbinsäure fast nur bei säuerlichen Lebensmitteln eingesetzt werden können, waren die Laborchemiker schon lange auf der Suche nach einer Alternative auch für basischere, also alkalischere Nahrungsmittel. Sie entdeckten sogenannte Ester der Hydroxybenzoesäure, dies sind Stoffgruppen organischer Verbindungen, die sich für die Konservierung von Lebensmitteln gut eignen. Unter den E-Nummer 214 bis 219 gibt es sechs solcher Ester, die hier eingesetzt werden. Das Gift greift extrem aggressiv Zellkern und Zellmembran von Bakterien, Hefen, Pilzen und anderen Mikroben an, hat nur leider den Nachteil eines starken, lästigen Eigengeschmacks. Deshalb werden immer wieder neue Mixturen dieser E-Nummern-Stoffe ausprobiert. PHB-Ester werden für Soßen, Dips, Marinaden, in Fisch- und Feinkostprodukten eingesetzt.
    Allerdings zählen PHB-Ester zu den Umweltgiften, die besonders häufig Allergien auslösen. Weil sie auch in fast allen Kosmetika wie Deodorants, Achselsprays, Haarentferner, Lotionen, Cremes, Rasierwasser, Shampoos, Seifen etc. und reichlich in Putzmitteln, Ölen und Fetten stecken, ist fast schon jeder von uns PHB-vergiftet. Weil lange Haltbarkeit zu den besten Vertriebsargumenten im Handel zählt, werden PHB-Ester in zusehends höheren Quantitäten eingesetzt.
    Ameisensäure
    Die findigen Nahrungsmittelvergifter durchforsten wie Pfadfinder die Natur, um herauszufinden, auf welche Weise Tiere und Pflanzen Abwehrtoxine gegen fäulniserregende Bakterien, Hefen oder Pilze synthetisieren. Im Labor wird dann das entsprechende Giftmolekül charakterisiert und nachgebildet. Danach lässt es sich in riesigen Mengen nachbauen. Ameisen, Bienen, andere Insekten und übrigens auch Brennnesseln synthetisieren die Säure zum Angriff oder zur Abwehr. Ameisensäure ist hochkonzentriert, baut sich im Körper rasch ab, ist aber eine weitere Bedrohung für unsere Gesundheit, weil sie auch bei der Tiermast in erheblichen Konzentrationen eingesetzt wird. Welche Langzeitwirkung sie im Zusammenwirken mit anderen Umweltgiften entwickelt, ist nicht eindeutig geklärt. Als Schutzgift zum Beispiel von winzigen Ameisen hat die Säure in unserem Organismus ja nichts zu suchen. Im Tierversuch wurde festgestellt, dass die Säure zu Genmutationen, Nieren- und Leberschäden führen kann.
    In der Massentierhaltung wird Ameisensäure gerne auf Heu oder Silofutter aufgesprüht, weil dann naturgemäß alles Leben darin abgetötet wird, oft innerhalb von Sekunden. Das Toxin verzögert Verwesungs- und Abbauprozesse, Mastfutter bleibt dann länger haltbar. Bei der Aufzucht von Geflügel wird Ameisensäure gerne gegen die stets bedrohlichen Salmonellen eingesetzt. Vorsicht ist geboten bei Haut- und Augenkontakt mit dem Gift. Ameisensäure steckt unter anderem in Fischprodukten, Fruchterzeugnissen oder Sauerkonserven.
    Orthophenylphenol
    Diese organische Substanz wird auch als 2 -Phenylphenol bezeichnet, sie wird aus Schwerölen des Steinkohlenteers gewonnen und wirkt als Fungizid gegen Hefen, Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen. Als Konservierungsstoff wird sie nur begrenzt eingesetzt, gegen Schimmelpilzbildung auf den Schalen von Zitrusfrüchten oder auch getrockneten Zitrusfruchtschalen zur Herstellung von Zitronat und Orangeat.
    Schwefel– das besondere Element
Im Gegensatz zu anderen Mineralien ist Schwefel kein Metall, sondern eigentlich eine Substanz eigener Gattung. Wir können Schwefel nicht als eigenes Element konsumieren, wie etwa Natrium, Kalium oder Magnesium. Schwefel ist stets an die drei Eiweißbausteine Methionin, Cystein und Taurin gebunden.
Weil Schwefel kein Lebensmittelnährstoff ist, gibt es für ihn als Einzelsubstanz auch keine mengenmäßige Begrenzung. Unser Körper besteht zu etwa einem Viertelprozent aus Schwefel, ein Mangel führt zu Beschwerden. Als Bestandteil von Eiweiß heraus entfaltet Schwefel seine segensreichen Wirkungen im Stoffwechsel, für sich allein ist es das schlimmste Gift.
Deshalb ist Schwefeldioxid, das aus Schornsteinen, Benzin- oder Dieselmotoren oder von dieselgetriebenen Frachtern und Tankern auf den Weltmeeren ausgestoßen wird, so schädlich. In isolierter Form tötet es Leben, wo immer es im Wasser, im

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