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Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können

Titel: Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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und Handel. Opfer sind in jedem Fall die Konsumenten. So werden nicht nur Toxine, sondern auch MHD und Verbrauchsdatum zum Manipulationsobjekt der Nahrungsmittelindustrie.
    Kaum ein Lebensmittel ohne Konservierungsstoffe
    Konservierungsstoffe werden zum Schutz gegen mikrobiellen Verderb zugelassen. Wie alle anderen organischen Substanzen gehen Lebensmittel schnell in Fäulnis über, zersetzen sich, werden ungenießbar, schimmeln, gären, säuern oder verderben anderweitig, was natürlich gar nicht im Sinne der Hersteller und Verkäufer ist. Die legen Wert darauf, dass so ein Apfelstrudel aus der Tiefkühltruhe oder ein Birnenkompott aus dem Kühlregal möglichst lange im Angebot bleiben kann. Da zählt ganz einfach das Verfallsdatum. Aus dem Regal entsorgt werden darf und soll nach Möglichkeit gar nichts. Wichtig ist, dass die Ware lange » frisch« bleibt oder wenigstens diesen Eindruck vermittelt. Deshalb sind Konservierungsmittel fast schon genau so wichtig wie das Nahrungsmittel selbst.
    Der Gehalt an Konservierungsstoffen ist rechtlich in zulässigen Höchstmengen zwingend vorgeschrieben. Wenn mehrere solcher Zusatzstoffe verwendet werden, vermindert sich der Einzelanteil des Konservierungsstoffs entsprechend, so dass ein bestimmtes Belastungslimit nicht überschritten wird. Die zugelassenen Konservierungsstoffe sind:
    Sorbinsäure
    Dieser Stoff ist bei Herstellern von Lebens- und Futtermitteln ebenso beliebt wie bei den Produzenten von Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmitteln oder auch Arzneimitteln. Wer sorbinhaltige Wurstwaren verzehrt, dazu mit Sorbin stabilisierten Wein trinkt, daheim sorbinlastige Reinigungsmittel verwendet und dann auch noch Pillen schluckt, die diese zweifach ungesättigte Karbonsäure enthalten, ist gleich viermal belastet. Verwendet werden oft Salze der Sorbinsäure, die sich in Wasser gut lösen lassen, dafür aber auch Zellen und Gewebe schneller angreifen.
    Für sich allein ist Sorbinsäure geruchs- und geschmacksneutral, lässt sich deshalb prima in Aufschnittwurst, Margarine, Käse oder Backwaren einbringen, damit diese ein paar Tage, Wochen oder Monate länger halten. Gegen Sorbinsäure haben bestimmte fäulniserregende Bakterien oder Enzyme keine Chance. Je mehr Sorbin ein Lebensmittel enthält, desto länger bleibt es auch haltbar– ganz zur Freude der Lebensmittelproduzenten. Niedrigkonzentrationen dieses Konservierungsstoffes verkraften Fäulnisbakterien und andere Mikroorganismen allerdings spielend. Der Konservierungsstoff wird deshalb rechtzeitig unbelasteten Lebensmittelprodukten zugesetzt, noch ehe sich in diesen die lästigen, unerwünschten Keim-, Pilz- und Bakterienkolonien formieren.
    Benzoesäure
    Diese Substanz wird in der Natur seit Millionen Jahren von Pflanzen zur Abwehr von Pilzen, Hefen, Bakterien, Insekten und anderen natürlichen Feinden synthetisiert, insbesondere von den meisten Beeren, in hohen Konzentrationen von Preiselbeeren und Heidelbeeren. Wenn Äpfel am Apfelbaum von Pilzen befallen werden, produzieren sie erhebliche Quantitäten dieses Abwehrstoffs. Benzoesäure riecht nämlich ziemlich übel und abschreckend, ist dabei auch noch hochgiftig. Die Säure wurde schon im 19 . Jahrhundert als Toxin gegen Pilze eingesetzt, inzwischen wird Benzoesäure als Konservierungsstoff für Fruchtsäfte, Softdrinks sowie sauer eingelegte Lebensmittel eingesetzt, meist als Natrium-, Kalium- oder Kalziumsalz, unter den E-Nummern 210 bis 213 . Senf, Ketchup, säuerliche Dips, Dressings und Soßen, Wurstwaren, Fisch-, Geflügel-, Fleisch- und Kartoffelsalate sind oft ordentlich mit Benzoesäure aufgepäppelt, damit sie möglichst lange haltbar bleiben.
    Weil Benzoesäure auch noch in der Tiermast verfüttert und von großen Obst- und Gemüseplantagen ins Erdreich eingebracht wird, ist praktisch jeder Mitteleuropäer mit dem Umweltgift aufgeladen. Zwar reden Überwachungsbehörden stets von verträglichen Mengen, doch neue wissenschaftliche Zweifel tauchen auf. Möglicherweise– oder wahrscheinlich– reagiert Benzoesäure mit Vitamin C (Ascorbinsäure) in Erfrischungsgetränken und bildet auf diese Weise Benzene, Chemietoxine, die noch viel giftiger als Benzoesäure sind. Benzene sind krebserregende Winzigmoleküle, die nur aus jeweils sechs Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen bestehen und deshalb äußerst reaktionsfähig und aggressiv sind. Als Zusatz in Benzin dürfen sie deshalb nur begrenzt eingesetzt werden, sie werden aber als industrielle Lösungsmittel und

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