Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können
Zwar sind biologisch-ökologisch produzierte Lebensmittel auch niemals ganz schadstofffrei, doch gottlob auch keine » Giftbomben« wie so manches Obst und Gemüse aus riesigen südländischen Plantagen. Auch beim Kauf von Eiern, Fleisch, Geflügel oder Fisch muss man wählerisch sein. Lieber etwas mehr Geld für weniger belastete Ware ausgeben. Empfehlenswerte Alternativen: kleinere Fleischportionen oder– noch besser– öfter mal einen vegetarischen Tag einlegen. Spaziergänge, Wanderungen am besten nicht in verunreinigter Luft um den Häuserblock herum, sondern in der Natur, auf Wald- oder Wiesenwegen. Dass man auch im Haushalt, im alltäglichen Umgang mit Gebrauchsgegenständen, oder auch in punkto Schönheit Umweltgifte meiden und etwas für seine Gesundheit tun kann, lesen Sie in den folgenden Kapiteln.
Der Preis für unsere Schönheit
Der natürlichen Schönheit mit Hilfe von Kosmetik auf die Sprünge helfen war von jeher Anliegen der Menschen. Die ältesten Beweise dafür finden sich in den Höhlenmalereien von Lascaux in Südfrankreich, die rund 10 000 Jahre alt sind und von dekorativer Körperbemalung zeugen. In frühesten Kulturen in Kleinasien und Nordafrika war Schminken, Haare färben, die Verwendung von Duftstoffen oder glättenden Hautcremes bereits groß in Mode. Sowohl im alten Testament als auch in den Werken von Schriftstellern und Dichtern der Jahrhunderte vor und um Christi Geburt, wie Hippokrates, Plinius, Galenus oder Theophrastus, gibt es immer wieder interessante Hinweise auf das Schönheitsbegehren speziell der Damenwelt. Freilich existierten seinerzeit noch keine Chemie-Derivate aus den Giftküchen der Industrielabors, sondern ausschließlich natürliche Schönheitsmittel:
Kreide
Kohle
Alaun
Holz- und Pottasche
Henna
Eselsmilch
ätherische Öle
Bleiweiß
Blütenfarben
Der römische Komödienautor Plautus schrieb um 200 v. Chr.: » Eine Frau ohne Schminke ist wie eine Mahlzeit ohne Salz.« Putzsucht und Eitelkeiten, das Verlangen, gesehen und begehrt zu sein, waren immer schon Antriebsmotor für eine florierende Beauty-Industrie. Die erreicht jetzt ihren vorläufigen Höhepunkt, wo Attraktivität und Schönheit zum Kalkulationsfaktor für weltbeherrschende Kosmetikunternehmen mit gigantischen Umsatzzahlen werden.
Beauty-Gifte
Sie begleiten uns in unserem Alltag von früh bis spät, wirken mehr oder weniger aggressiv auf unsere Gesundheit ein. Selbst nachts im Schlaf, in Form einer » verschönernden Nacht- und Feuchtigkeitscreme«, die unserer Haut über Stunden hinweg eher schadet, als dass sie sie aufbaut. Das Bestürzende dabei: So manche Lotion oder Creme setzt unseren Hautzellen zu, dünstet ihre Giftstoffe aber auch in die Atemluft aus, sodass sie unseren Organismus dann zusätzlich noch von innen her belastet, da wir die Luft einatmen.
Chemie-Toxine stecken in:
Seifen
Lidschatten
Shampoos
Haarfärbemitteln
Deosprays
Haarsprays und -festiger
Eyelinern
Make up
Make up-Entfernern
Rasierwasser
Parfüms
Entkräuselungsmittel für die Haare
Haarentfernern
Nagelhautentfernern
Hautbleichmitteln
Mundpflegemitteln
Lippenstiften
Rasiergels und -schaum
Haartonikum bzw. -glättern
Und vielen anderen Schönheitsprodukten
Riesenprofite mit Schönheitsgiften
» Das große Geld wird mit Chemie verdient«, verrät ein Insider. » Naturkosmetik ist in der Herstellung teurer, wird auf langen Transportwegen gern ranzig, muss meist kühl gelagert werden und verdirbt generell rasch.« Beim Geschäft mit Laborerzeugnissen klingeln hingegen die Kassen. Ähnlich wie bei Lebensmittelzusatzstoffen spielen auch hier Verbund und Kumpanei von Herstellern und Werbung die treibende Rolle– als ein globaler Moloch, der unbarmherzig und unaufhaltsam unsere natürliche Umwelt auffrisst.
Der Hintergrund: Die Produktion von Shampoos, Haarfestigern, Lippenstiften, Mascara, Sonnenschutzcremes oder Nagellack ist extrem billig, erlaubt demnach Kalkulationen in Größenordnungen bis zu 1500 oder mehr Prozent, wie sie auch im Modebereich, etwa in Boutiquen, üblich sind. So kostet etwa ein T-Shirt bester Stoffqualität mit aufgedrucktem oder eingenähtem Emblem einer weltbekannten Designerfirma in Indien oder China vielleicht nicht mehr als höchstens drei Euro, wird aber in Top-Boutiquen für 7 0, 80 oder noch mehr Euro verkauft. Die Handelsspannen sind dementsprechend sehr hoch, erlauben teure Werbung in Hochglanzmagazinen, mit denen das Branding, also der Designername, zusätzlich populär gemacht wird. Von
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