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Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können

Titel: Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Batteriesäuren. Die Folgen: Grundwasser wird nicht nur zusätzlich vergiftet, sondern Mikroben nutzen die Bestandteile auch als Energiequelle. Dadurch verändert sich das Bodenmilieu, Pflanzen treiben ihre Wurzeln jetzt in einem weitaus giftigeren Erdreich aus.
    In welchem Ausmaß sich Abbauprodukte und Rückstandsmoleküle unseres Gesellschaftsmülls mittel- oder langfristig zu neuen Umwelttoxinen ausformen, ist nicht absehbar. Denn Erdreich und Grundwasser werden immer mehr zum Auffangbecken für Schad- und Giftsubstanzen. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat in einer umfangreichen Dokumentation, der » Schwarzen Liste«, die gefährlichsten Pestizide zusammengefasst. Darunter befinden sich 149 in der EU zugelassene Wirkstoffe, beispielsweise:
Lambda-Cyhalothrin, ein farbloses, nur leicht riechendes Insektizid. Es greift aggressiv das Nervensystem von Käfern, Spinnen, Würmern, Ameisen oder Insekten an, führt schnell zu Lähmung und Tod. Das Toxin gilt als krebserregend, kann zu Appetitlosigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen, aber auch zu bedrohlicheren Symptomen wie nervösen Störungen und Anfällen führen. Es wird weltweit– vor allem in China– in großen Mengen produziert und verkauft.
Phenamiphos ist ein stark wassergefährdender, übler Meeresschadstoff. Beim Verbrennen der weißen bis braunen Kristalle bilden sich giftige Dämpfe aus Phosphor-, Schwefel- und Stickoxid. Typisches aggressives Kontaktgift, das auf Haut oder durch Einatmen bedrohliche Symptome auslösen kann.
Ethoprophos ist ein beliebtes Insektizid zur Abtötung von Fadenwürmern. Findet sich schnell im allgemeinen Giftcocktail von mehr als 14 000 Chemiesubstanzen im Grundwasser wieder, gilt als extrem giftig für Säugetiere.
Chlorpyriphos ist ein von Großlandwirten weltweit verwendetes Insektizid. Wird gegen Bodenschädlinge aller Art eingesetzt, vor allem gegen saugende und stechende Insekten.
    Die Liste der Toxine im Grundwasser ist darüber hinaus lang. Hier seien nur einige genannt:
Schwermetalle wie Arsen, Blei, Cadmium oder Quecksilber
Giftmetalle wie Nickel, Selen oder Kupfer
Lindan
Nitrate
Sulfat
Toluol
Industriechemikalien
Flüchtige organische Verbindungen, wie zum Beispiel Trichlorethan, eine klare Flüssigkeit, die zum Reinigen und Entfetten verwendet wird
Chlorbenzol: riecht nach Mottenkugeln, gilt als stark grundwassergefährdend, weit verbreitetes Lösungsmittel bei der Herstellung von Pflanzenschutzmitteln und Farbstoffen
    Die meisten dieser Verbindungen sind schwer oder kaum abbaubar. Sie werden viele nachfolgende Generationen belasten. » Die Alarmglocken schrillen«, heißt es bei Greenpeace und anderen umweltengagierten Gruppierungen, » die Uhr tickt, unser ökologisches System droht umzukippen. Wir müssen unser Wasser retten, damit unsere blühende Erde wieder eine Zukunft hat.«
    Wasser ist ein Geschenk der Natur
    Das H 2 O-Molekül besteht aus nur drei Atomen, zwei Wasserstoff- und einem Sauerstoffatom. Es ist also ein sehr kleines Molekül, gerade deshalb aber überall auf der Erde im Stoffwechsel sehr einsatzfähig. Wasser bedeckt drei Viertel unseres Planeten, in Ozeanen, Seen, Flüssen oder Bächen. Wasser ist nicht nur ein Geschenk, sondern auch ein Wunder der Natur. » Wer als Biologe jemals das unendlich perfekte Zusammenwirken von Pflanzen und Wasser beobachtet hat, kann nur staunen, gerührt und angerührt von diesem Mechanismus, dem alles Leben auf der Erde entstammt«, sagen Wissenschaftler.
    Dem Wasser verdanken die rund 300 000 Pflanzenarten und natürlich auch Millionen von Lebensformen ihre Existenz. Wie Wurzelzellen Wassermoleküle liebevoll einfangen und über Stängel und Blätter weiterleiten, ist bester Anschauungsunterricht über Entstehungsgeschichte und biologische Evolution. Erst jetzt, im 21 . Jahrhundert, macht der Mensch das Wasser zum Instrument der Zerstörung– indem er dieses wundervolle Element unerbittlich mit mehr und mehr Schad- und Giftstoffen anreichert. Unser Grund- und Trinkwasser ist heute– je nach Region– bis zu 4 000 Mal stärker belastet als noch vor 80 Jahren.
    Saurer Regen: Ein Pflanzenkiller
    Was unsere vergifteten Abwässer nicht schaffen, die Millionen Tonnen Toxine ins Grundwasser spülen, komplettiert der saure Regen von oben. Kohle- und andere Verbrennungsanlagen, Fabriken, Lastwagen und PKWs, Schiffe und industrielle Quellen stoßen neben anderen Giftsubstanzen Schwefeldioxid (SO 2 ) aus, das als leichtes Gas in die Atmosphäre aufsteigt. Von dort

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