Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können
hohen Margen profitieren praktisch alle Brands, wie Tommy Hilfiger, Gucci, Bulgari, Joop!, Boss, Dolce & Gabbana, Versace etc. Bei Sonnenbrillen sieht die Kalkulation noch verlockender aus: Ein qualitativ hochwertiges Spitzenprodukt mit Metallbügeln und polarisierten Linsen samt aufgebrachtem Designer-Logo kosten in Shenzhen (China) rund sechs Euro, wird aber in Top-Boutiquen zu Preisen von bis zu 280 Euro verkauft.
In diesem Zusammenhang muss man auch das globale Geschäft mit der Schönheit betrachten. Längst haben es unsere deutschen Hersteller nicht mehr in der Hand, sich gegen die internationalen Trends zu stemmen oder zur Wehr zu setzen, ebenso wenig deutsche oder EU-Überwachungs- und Kontrollbehörden. Denn inzwischen ist praktisch alles, was wir an Schönheits- oder Körperpflegeartikeln einkaufen und anwenden, chemisch belastet und wird mit kolossaler Profitgier in die Märkte gedrückt. Die entsprechenden Regalwände in Supermärkten und Drogerien sind Exhibitionen chemischer Gift- und Schadstoffe, allesamt hübsch verpackt in Schachteln, Fläschchen, Tuben oder Dosen.
Verhängnisvoll wirkt sich oft aus, dass jeweils nicht nur ein einziges schadstoffhaltiges Produkt verwendet wird, sondern gleich eine ganze Palette davon. Ganz klar, dass sich Toxin-Konzentrationen dann entsprechend potenzieren. Als Folge davon machen die Beauty-Produkte nicht attraktiver, sondern stimulieren vorzeitig Alterungsprozesse, so zum Beispiel durch Kontaktekzeme. Nicht nur Dermatologen und Allergologen warnen deshalb vor der sorglosen Anwendung von Kosmetika.
Toxine für die Haut
Für unser äußeres Erscheinungsbild spielt die Haut eine Hauptrolle, sie ist deshalb bevorzugtes Opfer von Verschönerungsmaßnahmen aller Art. Ohnehin massiv durch Umweltgifte in Seifen, Reinigern, Schadstoffen in der Luft oder im Wasser belastet, wird sie oft zusätzlich durch Kosmetika geschädigt. Sie vermag dann ihre Abwehrfunktion gegen Bakterien, Viren, Pilze, Keime, andere Parasiten sowie gegen Giftattacken aus der Umwelt nicht mehr wahrzunehmen. Hautzellen werden– weil sie ja den Körper gegen die Außenwelt abgrenzen– zusätzlich bevorzugt von freien Radikalen angegriffen, die unter anderem auch durch die Sonneneinstrahlung entstehen. Deshalb altern Hautzellen meist rascher als andere Körperzellen. Der Blick in den Spiegel verrät dies recht unbarmherzig. Falten, Runzeln, Krähenfüße provozieren dann die Anwendung von Schönheitscremes und anderen Mitteln, deren Gifte Alterungsprozesse nur noch forcieren.
Wissenswertes über unsere Haut
S ie ist mit rund zweieinhalb Quadratmetern Fläche unser größtes Organ, wichtige Schutzschicht nicht nur gegen Mikroben, sondern auch gegen Hitze, Frost, Verletzungen, Stöße etc.
Die Haut besteht aus drei Schichten. Die äußere Epidermis oder Oberhaut enthält keine Blutgefäße, sie besteht weitgehend aus Keratin (einem toten Hornstoff), ist deshalb hornig hart, und sie enthält keine Blutgefäße. Darunter liegt die dickere, von Bindegewebe gepolsterte Dermis, die wiederum über der fett- und bindegewebsreichen Unterhaut liegt. Alles zusammengenommen, trägt die Haut bis zu 15 Prozent zu unserem Körpergewicht bei.
Ein kleiner Fleck Gesichtshaut, nicht größer als ein Daumennagel, enthält Tausende Pigmentzellen, die für die Bräunung verantwortlich sind, außerdem einen Meter Blutgefäße, über 100 Schweißdrüsen, fünf Meter Nervenfasern mit rund 30 Nervenenden für das Tast- und Schmerzempfinden, zwei Meter Lymphgefäße sowie viele Follikel für die Haarbildung.
Je nach Temperatur schwitzt die Haut täglich bis zu zwei oder mehr Liter an Flüssigkeit aus, ist also bedeutender Klimaregulator für den Körper.
Viele Menschen glauben irrtümlich, ihrer Haut einen Gefallen zu tun, wenn sie sie möglichst oft reinigen oder gar schrubben. Manche sind sogar richtig stolz, wenn der acetongetränkte Wattebusch nach der Reinigungsprozedur ganz verschmutzt ist.
Doch gerade unter einem solchen Reinigungsehrgeiz leidet die Haut entsetzlich. Sie stellt ja selbst einen empfindlichen Schutzfilm aus Säuren, Schweiß, abgeschilfertem Eiweiß und ranzigem Cholesterin her, der durch Putz- und Kosmetika-Toxine rasch zerstört wird. Im Schutzfilm einer gesunden Haut leben pro Quadratzentimeter immerhin rund 700 000 » gute« Mikroorganismen pro Quadratzentimeter, Abwehrmikroben gegen » feindliche« Parasiten.
Damit die Haut jung und schön bleibt, braucht sie keine Chemiegifte aus den Laborküchen
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