Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können
Forschungsbedarf im Zusammenhang mit Nanoprodukten, auch in Lebensmitteln.
Diethylenglycol (DEG): Besitzt die Fähigkeit, Wasser zu binden, wird deshalb bevorzugt in Schönheitscremes eingesetzt. Behörden warnen dringend vor täglicher Verwendung, DEG kann zu Nierenschäden führen. Die Substanz wird häufig Zahnpasten beigemengt, weil sie zu einer cremigen Konsistenz führt. Bedroht sind Kleinkinder und Kinder, die Zahnpasta häufig verschlucken.
Tätowiermittel: Die Farbpigmente werden, ebenso beim Permanent-Make-up, nicht auf die Haut aufgetragen, sondern tief in Hautzellen und -schichten eingebracht. Farbstoffe enthalten aber oft Lösungs- und Konservierungsstoffe, die der Haut erheblichen Schaden zufügen können.
Lippenstift: Die meisten Produkte enthalten Borsäure oder Borate, die gesundheitsschädlich in die Haut eindringen. Immer noch findet sich Blei in untersuchten Lippenstiften, darüber hinaus rund 60 chemische Substanzen wie Aluminium-Chlorid, Butylparabene, Dimethicon-Copolyol, die alle dem Zweck dienen, dass Lippenstift wundervoll farbig leuchtet, duftet und glänzt.
Deodorants: Sie enthalten häufig Parabene, die nach Mutmaßung von Wissenschaftlern Brustkrebs auslösen können, wenn sie häufig auf Haut oder in Achselhöhlen versprüht werden. Bemerkenswert ist, dass Brustkrebs bei Frauen meist im oberen Brustbereich und in der linken Brust auftritt, die von Rechtshändern besonders häufig besprüht wird.
Duftstoffe: Kontrollbehörden unterscheiden bei der Beobachtung zwischen Rinse-off-Produkten, wie Duschgels oder Shampoos, die abgespült werden, und den bedenklicheren Leave-on-Produkten, wie zum Beispiel Cremes, die auf der Haut verbleiben. Lediglich 26 Duftstoffe mit allergenem Potenzial sind deklarationspflichtig. Doch kommen ständig neue, auf Hautkosmetika verwendete Riechstoffe in den Handel, wie zum Beispiel das noch nicht ausreichend geprüfte Majantol, das Allergologen als besonders gefährlich einstufen.
Farbstoff Red 2 G: Dieser Azofarbstoff ist von der Europäischen Kommission in Lebensmitteln längst verboten, weil er im Organismus zu dem krebserregenden Anilin umgewandelt werden kann. Neuerdings gibt es Bestrebungen, dass dieser Farbstoff mit der E-Nummer 128 auch in Kosmetika nicht mehr verwendet wird, weil er über die Haut aufgenommen wird und in die Blutbahn gelangt.
Pilzgifte: Diese sogenannten Aflatoxine stecken vornehmlich in mandel- und kleiehaltigen Kosmetika, in Mitteln für die Haut- und Gesichtspflege, für Peelings und Babybäder. Sie entwickeln sich gern in warmen Ländern auf stärke- und ölhaltigen Samen, Nüssen, Getreide, Soja etc. und entfalten ihr Giftpotenzial aus importierten Kosmetika. Lesen Sie dazu bitte auch das nachfolgende Kapitel über Hautallergien.
Polidocanol: Diese in geringen Konzentrationen weitgehend harmlose Substanz kann toxisch wirken, wenn sie Bestandteil von Leave-on-Cremes und anderen Produkten lange Zeit auf der Haut verbleibt, wie in Pflegecremes, Mitteln gegen Juckreiz oder Sonnenschutzprodukten.
Melatonin: Selbst dieses wundervolle Schlafhormon aus der Zirbeldrüse wird in Kosmetika verwendet, zum Beispiel in Hautlotionen oder Sonnenschutzmitteln oder auch als Hautbleichmittel. Das Hormon kann die extrem sensiblen Mechanismen im Nervensystem beeinträchtigen. Exakte Prüfdaten liegen bislang keine vor, für viele Experten steht das Molekül jedoch schon auf der Gefahrenliste.
Dioxin: Laut Kosmetikrichtlinie der EU sind Schönheitsmittel, die mit dem Gift Dioxin kontaminiertes Kaolinit enthalten, nicht verkehrsfähig. Die Chemische Landesuntersuchungsanstalt in Freiburg hat nachgewiesen, dass immer wieder Dioxin aus verseuchten Böden in die Rohstoffe für die Kosmetikproduktion gelangt.
Diese kurze Auflistung liefert lediglich einen repräsentativen Überblick über hautschädliche Schönheitstoxine. Es gibt kaum ein Produkt, das nicht in irgendeiner Weise belastet ist. Verhängnisvoll wirkt sich aus, dass sich giftige Wirkstoffe potenzieren und dass Prüfbehörden mit der Kontrolle dann hoffnungslos überfordert sind. Einigermaßen absurd ist zudem, dass selbst Naturkosmetik in ähnlichem Ausmaß belastet ist. Um konkurrenzfähig zu sein, muss auch sie mittels Konservierungsstoffen lange haltbar gemacht werden, sie soll außerdem schön duften, sich gut anwenden lassen und farblich attraktiv sein.
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