Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können
-Partikel darin, oft sogar im Wald, bei Wanderungen in der Natur. Wir können dem Gift nicht entrinnen. Zur Luftverunreinigung tragen außerdem bei:
Stickstoffoxide aufgrund einer Überbelastung von Erdreich und Wasser durch Phosphor oder Stickstoffverbindungen, die in die Luft austreten
Polychlorierte Biphenyle (PCBs) aus Klebstoffen, Weichmachern, Dichtungs- und Fugenmaterial, Farben, Kühlmitteln etc.
Kohlenmonoxid, ein Atemgift, das bei Verbrennungsprozessen in Motoren aller Art oder auch von Holz in schlecht abgedichteten Öfen, auch durch Tabakrauchen freigesetzt wird
Feinstaub aus Kraftfahrzeugen, Heizwerken, Verbrennungsanlagen, Heizungen, Schüttgutumschlag, Tierhaltung, Industrieprozesse, Reifen- und Bremsenabrieb etc., der laut Umweltbundesamt in bestimmten Regionen die Lebensdauer um bis zu zehn Monate verkürzt
Kohlenwasserstoffe, chemische Verbindungen unterschiedlicher Struktur, Abfall- und Ausscheidungsprodukte aus Technik oder Pflanzenschutz, die die Ozonschicht schädigen und als Treibhausgase Klima und Atemluft beeinflussen. Sie gelten als krebserregend.
Durch die Verbindung von verschmutzter Luft und Wasser entstehen wiederum neue Säuren, die Steinfraß, Verätzungen von Metallen oder Glasmalereien verursachen, mit dem Regen in den Boden eindringen und daraus wieder austreten, dementsprechend die außerordentlich feinen Bronchien in unseren Atemwegen gefährden.
Kostbarer Sauerstoff
Seit Anbeginn allen Lebens auf der Erde ist Sauerstoff unersetzlich. Überall dort, wo Verbrennungsprozesse stattfinden, so zum Beispiel in den Billiarden sogenannter Mitochondrien in unserem Körper, den bakterienkleinen Energiebrennkammern, wird das Lebenselement gebraucht. Deshalb enthält auch gesunde Luft viel Sauerstoff und wenig Schadstoffe. Je reiner die Luft ist, desto anregender wirkt sie auf unseren Stoffwechsel. Je mehr Umweltgifte sie enthält, desto mehr schädigt sie nicht nur den unendlich feinen Atmungsmechanismus, sondern wirkt sich auch hemmend auf die Stoffwechselrate aus.
Wenn wir beim Atmen Luft einsaugen, wird diese erst einmal im oberen Atmungstrakt gefiltert, befeuchtet und erwärmt. Die Nasenschleimhaut ist mit feinsten Härchen und mit Schleim ausgestattet, die dafür sorgen, dass keine Fremdkörper in die Luftröhre oder gar in die Lunge gelangen. Die Luftröhre verzweigt sich an ihrem Ende in die Bronchien, die sich wiederum in hauchdünne Bronchiolen verästeln. Die Bronchien kann man mit einem auf den Kopf gestellten Baum vergleichen, der in zahlreichen Gruppen feinster Bläschen ausläuft. Sie werden bei uns Menschen als Alveolen bezeichnet. Ein gesunder Erwachsener verfügt über rund eine Dreiviertel Milliarde solcher Alveolen, in denen auf einer Gesamtfläche von etwa 80 Quadratmetern der Gasaustausch stattfindet. Hier wird von roten Blutkörperchen Sauerstoff angeliefert, Kohlendioxid abgegeben.
Leistungsschwäche durch verschmutzte Luft
Bei Menschen, die Tag und Nacht in stark verunreinigter Luft leben, sinkt die Sauerstoffaufnahme, ebenso die Lungenleistung. Weil den Zellen Sauerstoff fehlt, bauen sie Mitochondrien ab, dem Sparsamkeitsgebot der Natur folgend. In den Mitochondrien werden Fettsäuren und Glukose, die kleinste Einheit der Kohlenhydrate, zu Zellenergie verheizt. Wenn kein Sauerstoff für die Energiegewinnung einströmt, werden zwangsläufig weniger dieser Energiebrennzellen benötigt. Dies hat weitere Folgen: Unter Sauerstoff- und Energiemangel schrumpft in allen rund 70 Billionen Körperzellen die Produktion von Zellproteinen. Die werden in sogenannten Ribosomen aus Aminosäuren, den Eiweißbausteinen, zusammengeknüpft.
Bei ungenügendem Sauerstoffangebot sinkt nicht nur die Anzahl der Mitochondrien in Zellen, sondern auch jene der Ribosomen. Ein Beispiel: In jeder einzelnen Herzmuskelzelle eines gesunden Erwachsenen stecken etwa 1 000 Mitochondrien und 200 000 Ribosomen. Unter hartnäckigen Dauerbedingungen verunreinigter Luft sinken diese Werte oft stark ab, zusätzlich begünstigt durch Fehlernährung und Bewegungsmangel. Die Folge sind oft erhebliche mentale und körperliche Leistungsdefizite, außerdem Befindlichkeitsstörungen, Beschwerden oder gar Krankheiten.
Schadstoffe meiden
Nahezu alles, was wir essen, berühren oder einatmen, ist chemisch belastet. Daher rührt das Gebot, noch mehr auf die Gesundheit zu achten, vor allem die Hauptrisiken zu meiden: Übergewicht, Bluthochdruck und durch Ernährungs- und Bewegungsdefizite verursachte Syndrome.
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