Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können
Schönheitsmittel ein oder mehrere Toxine. Betroffen sind rund 11 000 Kosmetika, vom Tönungs-Shampoo bis hin zum Rasierschaum, die Regalhandel und Internet anbieten. Chemiegifte werden deshalb gerne verwendet, weil sie von meist asiatischen Produzenten tonnenweise in stets derselben perfekten Reinheit angeboten werden, im Gegensatz zu Naturprodukten, die in Farbe, Konsistenz, Geruch, molekularer Zusammensetzung etc. je nach Liefercharge unterschiedlich ausfallen und dem absoluten Analogieanspruch der Hersteller nicht genügen. Labortoxine aus den Chemieküchen sind spottbillig, jederzeit sofort in jeweils identischer Qualität beziehbar und vor allem leicht löslich, sodass sie sich problemlos für alle Arten von Cremes, Lotionen, Sprays oder Schminke verwenden lassen – Voraussetzung dafür, dass ein Eau de Toilette von Dior oder Gucci, ein Gesichtspflegeset von Clinique, ein Puder von Bobbi Brown oder eine farbintensive Mascara von Dior auch wirklich stets identisch ausfallen, möglichst nicht irgendwelchen naturbedingten Schwankungen unterliegen. Denn – so heißt es in der Beauty-Branche – » natürliche Schönheit gibt es nicht«.
Gemeinsam ist diesen chemischen Substanzen, dass sie sich praktisch in allen weltweit angebotenen Kosmetika finden. Ein Beispiel: Das viel verwendete PVC/VA-Copolymer wird von chinesischen Großproduzenten als Pulver oder wässrige Lösung angeboten, mit oder ohne Alkohol, in hoher Reinheit, bester Qualität und zu Minipreisen. Weil es für die Gelbildung kosmetischer Haarprodukte, in Haarmitteln und -sprays nahezu unverzichtbar ist, wird es von fast allen bedeutenden Kosmetikherstellern eingesetzt, wie zum Beispiel Wella, Schwarzkopf, Pantene, Nivea, Taft, Balea, Dr. Wolff oder in Aldi-Produkten. Die Substanz ist globaler Riesenrenner bei sogenannten Wave-Set-Lotions für Dauerwellen und Haarformen, die selbst Windstärke 11 standhalten, aber entsprechend giftig sind.
Verbund und Verflechtung globaler Markennamenanbieter, Rohstoffhersteller und Handelsketten sind als Giftmacht so fest zementiert, dass Protest- und Kontrollaktionen, zum Beispiel von deutschen oder EU-Behörden, geradezu lächerlich marginal wirken. Wo ein Toxin auf der Bedenklichkeitsliste erscheint und im besten Fall sogar verboten wird, entstehen Dutzende andere als Produkt der internationalen Chemielabore. Das Gift in Schönheitsmitteln wird für den Verbraucher wunderhübsch getarnt in raffinierten Werbedekors auf Packungen, in T V- oder Hochglanzmagazin-Werbung. Und stets unbeirrbar unter dem Logo: » Gesund & natürlich«, obwohl Feuchtigkeitscremes, Haarfärbemittel, Deosprays, Seifen, Badezusätze, Parfüms, Mascaras, Make-up, Hautbräunungsmittel, Shampoos, Duschgels, Lippenstifte, Eyeliner, Entfettungs-Lotions, Fußbalsam, Haarspülungen, Styling-Gels, After-Shave-Produkte, Körperöle oder Intimsprays von Chemiegiften nur so strotzen. Die Folge: Hautallergien wachsen sich allmählich zur verheerenden Modekrankheit aus. Denn diesem gewaltigen, kombinierten Ansturm Zehntausender Schad- und Toxinsubstanzen sind unsere armen Hautzellen nicht mehr gewachsen. So hat Schönheit letztlich ihren Preis– den Verlust an Attraktivität und Jugendlichkeit. Oder, wie ein Dermatologe es ausdrückte: » Der Preis für unsere Schönheit ist deren Verlust.«
Häufig verwendete synthetisierte Stoffe
enthalten in
Gefahren
Acrylamid
Gesichtscremes
krebserregend
Propylenglycol
Feuchtigkeitscremes, Duftölen
kann Hautentzündungen, Leber- und Nierenschäden hervorrufen
Natriumlaurylsulfat
Shampoos, Duschgel, Zahnpasta
Hautreizungen, Allergien, Mund-Aphthen
Parabene
Deodorantien
können Brustkrebs auslösen
Dioxan
Mundwasser, Shampoos, Deodorantien, Reinigungsmitteln
Entzündungen von Augen und Atmungstrakt, krebserregend
Toluen
Rasierschaum, synthetischen Parfüms
sehr giftig, kann Leber- und Nierenschäden auslösen sowie das Blutbild verändern
Aldehyde
Parfüms, Kosmetika Farbstoffen
Entzündungen im Mund-, Rachen- und Atmungsraum
Synthetische Terpene
Reinigungsmitteln
Reizungen der Atemwege
PVP/VA-Copolymer
Haarsprays, Haarfestigern
Lungenreizungen
Stearalkonium Chlorid
Haarfestigern, Conditionern
Organ- und Nervenschäden
Triethanolamin
Seifen, Reinigern
Trockene Haut, Augenreizungen
Modekrankheit Hautallergien
Etwa jeder zehnte Deutsche leidet zeitweise oder ständig an allergischen Hauterscheinungen, die durch Umweltgifte hervorgerufen werden. Ist ja auch verständlich, unsere Haut besteht ja nicht aus Plastik,
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