Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können
allergische Reaktionen hervorrufen können. Weil diese Azo- oder Anthrachinonfarbstoffe aber sehr farbkräftig sind, beherrschen sie große Teile des Vertriebsmarkts für modische Blusen, Kleider, Hosen, Röcke etc., speziell auch billiger Kinderbekleidungsprodukte. Weil bis zu 90 Prozent dieser Textilien aus Billiglohnländern in Asien eingeführt werden, lässt sich diese weitere Giftoffensive überhaupt nicht abwehren.
Azofarben sind chemisch-synthetische Farbstoffe auf Stickstoffbasis. Sie können sich aus Textilgewebe lösen, Kontakt mit der Haut aufnehmen und dann Krebs oder Genmutationen auslösen. Besondere Gefahr besteht, wenn sie gleichzeitig mit anderen Giftstoffen (aus Eau de Toilette, Rasierwasser, Deodorants, Duschmitteln, Sprays etc.) auf die Haut einwirken, die dann den Angriffen potenzierter Substanzen ausgesetzt ist. Viele Verbraucher sind vorgewarnt und waschen neu erworbene Textilien erst einmal in der Waschmaschine, um Toxine auszuscheiden. Auf der Watch-List der Kontrollbehörden stehen vornehmlich Kleidungsstücke aus Polyester.
Polyester & Toxine
Polyester ist ein Oberbegriff für synthetisch hergestellte Textilien, die Fasern werden aus Petroleum gewonnen. Viel verwendetes Material ist PET (Polyethylen-Terephthalat), aus dem auch Plastiktüten und Flaschen für Cola oder Limo hergestellt werden. Polyester-Kleidung bildet kaum Falten, lässt sich leicht waschen und bügeln, trocknet rasch und schrumpft nicht– hat nur den Nachteil, dass sie giftig ist. Verwendet wird PET in Lingerie, Bademode, Turnhosen, T-Shirts, generell in Billigtextilien, auch in Vorhangstoffen oder anderen Wohntextilien. Weil Polyester, vor allem in Verbindung mit Baumwolle, leicht brennbar ist, werden Flammschutzmittel zugesetzt, die die Giftquote von PET erhöhen. Toxine übertragen sich bei eng sitzender Kleidung auf die Haut und tragen zu Entzündungen bei. Viele Hautallergien werden– direkt oder indirekt– durch PET verursacht, das darüber hinaus in zahlreichen Gebrauchsgegenständen des Alltags steckt. Lesen Sie darüber noch mehr in den folgenden Kapiteln. Experten empfehlen, Polyester-Kleidung vor dem Tragen ein- oder mehrmals zu waschen.
Manche Eltern kaufen ihren Kindern PET-Kleidung, weil die Jungen und Mädchen ja schnell herauswachsen, da muss man nicht unbedingt so viel Geld ausgeben. Bei vielen Kleidungsstücken sind Farben jedoch nur dilettantisch aufgedruckt, sie werden schnell freigesetzt. Hinzu kommt, dass Polyester, anders als natürliche Textilien, wenig atmungsaktiv und deshalb schweißbildend ist. Schweiß löst Farben zusätzlich aus dem Gewebe, transportiert sie in Hautzellen. Reibung an Körperteilen erhöht diese Übertragung. Dabei gilt: Je stärker die Farbe, desto toxischer wirkt sie. Die internationale Umweltkontrollbehörde ETAD (Ecological and Toxicological Association of Dyes) in Basel hat errechnet, dass sich Freisetzungsraten von Farben aus PET-Produkten nach fünfmaligem Waschen auf ein Drittel reduzieren. Ein Problem: Kinder entscheiden sich beim Einkauf fast immer für leuchtkräftige Farben. Experten hingegen raten zu hellen Kleidungsstücken, die nicht so intensiv gefärbt sind. Die sogenannten Migrations-, die Freisetzungswerte von Textilfarben sind allerdings von Produkt zu Produkt sehr unterschiedlich. Dass so viele Kinder eine Neurodermitis entwickeln, führen viele Dermatologen darauf zurück, dass sie von ihren Eltern Tag für Tag in Billigkleidung mit leicht löslichen Giftfarben gesteckt werden.
Lingerie bzw. modische, eng sitzende Reiz- und Unterwäsche führt besonders bei Frauen mit sensibler Haut zu Allergien. Slips, Bras, Nighties etc. lösen beim Tragen oft Juckreiz aus, als Warnsymptom für eine möglicherweise beginnende Hautallergie. Verantwortlich sind mehr als 7000 Chemieprodukte, die in Billiglohnländern dem Gewebe oder auch dem fertigen Produkt beigesetzt werden, wie zum Beispiel Antischimmelpilzmittel für den langen Seetransport aus Asien nach Europa. Gerne werden auch Kunstharze ins Gewebe eingearbeitet, damit Hosen, Blusen oder Shirts beim Tragen und Waschen ihre Form behalten. Plastikknöpfe und Reißverschlüsse können Blei und andere Giftstoffe enthalten. Frauen entwickeln im Kontakt mit eng sitzenden Büstenhaltern mitunter lokale Ekzeme im Bereich harter Randborten. Die Ursache: Toxine werden durch Bewegungsreibung direkt in die Hautschichten eingepresst.
Kontaktekzeme: Die besondere Bedrohung
Es gab einmal eine Zeit auf Erden, wo
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