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Die Tänzerin von Darkover - 9

Die Tänzerin von Darkover - 9

Titel: Die Tänzerin von Darkover - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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der reichhaltigen Speisen.
    Sarah saß jetzt, mit Judella auf dem Schoß, bei den verheirateten Frauen, während Duncan sich mit der Braut, ihrer Schwägerin Fiona und einigen älteren Damen unterhielt. Sarah versuchte, mit Judy ins Gespräch zu kommen, aber abgesehen von der kleinen Judella schienen sie sich nichts mehr zu sagen zu haben. Sie wunderte sich, daß ihre Mutter keine ihrer unausgesprochenen Fragen beantwortet hatte, wie sie es früher zu tun pflegte. Sarah versuchte es noch einmal, mußte dann aber feststellen, daß Judy derart unüberwindliche Barrieren errichtet hatte, daß man sie für kopfblind hätte halten können. Daher fragte sie ihre Mutter direkt:
    »Warum seid Ihr nicht gekommen, als ich so krank war? Melora hat Euch doch sicherlich davon berichtet?«
    »Diese beiden, dein Gatte«, sie spuckte das Wort förmlich aus,

    »und Gavins Schwester, haben übel an dir getan, als sie dich heilten.
    Hätte Gott gewollt, daß du lebst, hätte er selbst dir Heilung gesandt.
    Ihr aber habt die Wege des Bösen beschritten.«
    »Mutter! Wie könnt Ihr so etwas sagen? Das Leben ist ein Geschenk der Götter, und wenn mein Leben gerettet wurde, dann war es ihr Werk, ganz gleich, welche Wege sie wählten!«
    »Du hast dich uns schon zu sehr entfremdet. Du mußt wissen, Sarah, daß wir, dein Vater und ich, uns den Christoforo angeschlossen haben. Gemäß ihrer Lehre ist jeder Umgang mit der Lovat-MacAran-Gabe Sünde. Die heiligen Schriften, die uns St.
    Valentin vom Himmel übermittelte, als wir hierher kamen, verbieten solche Hexenkunst. Wir lernen jetzt, wie wir uns völlig abschirmen können.«
    »Aber Ihr selbst hattet doch immer Mitleid mit den Kopfblinden, weil sie nie die enge Vertrautheit mit anderen erreichen können …
    Und was ist mit Mhari und den anderen Kindern?«
    »Sie werden mit uns die Taufe im neuen Glauben erhalten. Im Frühjahr werden wir alle zusammen nach Nevarsin ziehen, um bei den Familien zu leben, die dort die Arbeit der Brüder im Kloster unterstützen.«
    »Uns was ist mit Rafe und Laura?«
    »Auch sie werden von hier fortziehen. Wahrscheinlich sprechen die Männer gerade jetzt mit Duncan über den Besitz.«
    »Ich verstehe das alles nicht«, resignierte Sarah. »Wollt Ihr damit sagen, daß beide Clans New Skye vollzählig verlassen? Daß Duncan und ich ganz allein hier zurückbleiben?«
    »New Skye ist kein geeigneter Ort für uns. Für keinen von uns. Es wäre besser für euch, wenn ihr auch fortzieht, bevor ihr noch mehr in Sünde verfallt. Kommt mit uns nach Nevarsin, so lange für euch noch Hoffnung auf Erlösung besteht.«
    Sarahs vertraute Welt zerbrach. Sie hatte noch immer gehofft, daß mit Judellas Namensgebung die Kluft zwischen ihr und ihren Eltern überbrückt werden konnte, hatte gehofft, daß Judella in der Großfamilie aufwachsen würde, umgeben von Großeltern und Onkeln und Tanten, mit denen man gemeinsam die Festtage begehen konnte, oder die sogar die Kleine eine Zeit lang in Pflege nehmen würden. Trotz all der Entfremdung war ihr immer diese Hoffnung geblieben.
    Verunsichert blickte sie im Raum umher und suchte Duncan. Dort stand er, ernsthaft mit Rafe und Dougal ins Gespräch vertieft. Sie versuchte, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Was sie in seinen Gedanken fand, war Zorn und Verwirrung. Er reagierte auf ihre Berührung, schaute in ihre Richtung, schüttelte aber den Kopf und wandte sich wieder seinen Gesprächspartnern zu.
    »Ich weiß nicht, was ich Euch daraufhin erwidern soll«, erklärte sie ihrer Mutter. »Ich werde mit Duncan darüber reden.« Doch sie wußte, daß sie dies nur sagte, um Zeit zu gewinnen und weitere unangenehme Fragen zu vermeiden. Sie wußte, daß Duncan und sie nicht nach Nevarsin ziehen würden; wußte, daß sie die begonnene Erforschung der Lovat-MacAran-Gabe nicht aufgeben konnten; wußte schließlich auch, daß sie New Skye nie, oder zumindest nicht aus diesem Grund, verlassen würden.
    Sarah und Duncan verbrachten die Nacht als Gäste bei Gavins Familie. In ihrem eigenen Heim waren sie nicht länger geduldet, und daran konnte auch Judella nichts ändern. Sie nutzten die Gelegenheit, um mit Lew MacLeod und seiner Frau Jenny alles zu besprechen.
    »Was sollen wir tun, Lew?« fragte Duncan. »Unsere Familien wollen im Frühjahr fortziehen. Rafe, Laura und meine Geschwister werden nach Dalereuth gehen, und Dougal und Judy werden sich in Nevarsin den Christoforo-Brüdern anschließen. Sie verlassen Haus und Hof und erwarten, daß ich,

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