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Die Tänzerin von Darkover - 9

Die Tänzerin von Darkover - 9

Titel: Die Tänzerin von Darkover - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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mich dich untersuchen, chiya.« Die Berührung ihrer Hände war sanft und beruhigend. Sarah sank in ihre Kissen zurück.
    Nach der Untersuchung stand Melora auf und wandte sich an Fiona.
    »Hat sie schon etwas zu sich genommen?«

    »Ja, etwas Brühe und Haferschleim. Und etwas Nußbrot«, berichtete Fiona.
    »Gut so. Gebt ihr auch weiterhin so viel wie möglich zu essen. Sie hat sehr viel Blut verloren, und ich kann mir nicht erklären, wie ihr die Blutungen unterbinden konntet. Wie dem auch sei, sie ist bereits auf dem Weg der Besserung. Sie braucht noch viel Ruhe und Pflege, aber sie wird wieder gesund werden.«
    Fiona blickte zu Duncan und zog fragend die Augenbrauen hoch.
    Er aber schüttelte den Kopf, und so verschwiegen sie Melora, was sie getan hatten. Fiona ging schweigsam in die Küche zurück, während Duncan Melora den Fötus zeigte. Die Amme betrachtete ihn lang und eindringlich; dann meinte sie kopfschüttelnd: »Die Fehlgeburt war nicht zu verhindern. Der Mutterkuchen war viel zu schwach entwickelt. Es hätte jederzeit passieren können. Besser jetzt als später.«
    Sarah hatte alles halb benommen mitgehört. Dann war es also doch nicht meine Schuld. Es wäre so oder so geschehen! Aber ich habe diese unglaubliche Kraft gespürt, und dann, als ob etwas in mir zerriß. Es muß die Kraft der Matrix gewesen sein. Vielleicht wäre es später passiert, beim Heben eines zu schweren Gegenstands. Daß es jetzt passiert ist, muß an dem Sternenstein gelegen haben.
    Tagelang lag Sarah im Bett, ruhte sich aus, schlief viel und aß wenig.
    Nur die kleine Judella, die bereits zu laufen und sprechen begann, konnte sie aus ihrer Apathie aufrütteln. »Mama, Mama«, gluckste sie und tätschelte dabei Sarahs Wangen. Auch Duncan und Fiona versuchten immer wieder, sie aufzumuntern und zum Sprechen zu bringen, aber Sarah reagierte kaum. Selbst ihre Gedanken hatte sie vor ihnen fest abgeschirmt. Derart hinter ihren Barrieren verschanzt, quälte sie sich mit zahllosen Fragen.
    Sollen wir mit unseren Experimenten weitermachen? Natürlich würde ich nie wieder ein Kind in mir gefährden! Aber vielleicht kann ich ja auch gar keine Kinder mehr bekommen, wenn ich mit den Steinen weiterarbeite?

    Sie haben Melora nichts davon gesagt. Wenn sie wüßte, schlimmer noch, wenn sie es Judy erzählen würde – wo ist Judy? Sie ist doch meine Mutter, warum kommt sie dann nicht? Warum kümmert sie sich nicht um mich?
    Es ist doch nur ein Ritt von ein paar Stunden. Aber bald ist Winter, und dann ist es zu spät.
    War es doch meine Schuld?
    Gavin und Duncan setzten die Arbeit an Gavins Haus fort, brachten die Ernte ein und hatten auch sonst mit den Herden alle Hände voll zu tun. Es blieb ihnen keine Zeit, an Sarahs Krankenlager zu sitzen und ihr gut zuzureden. Fiona nahm Judella mit, wenn sie tagsüber den beiden Männern draußen half; sie kehrte dann früher heim, um das Essen zu richten, Judella und Sarah zu versorgen und überhaupt den Haushalt einigermaßen in Ordnung zu halten. Immerhin fühlte sich Sarah bereits etwas schuldig, daß sie den anderen die ganze Arbeit überließ. Eines Tages versuchte sie, ohne fremde Hilfe aufzustehen, und zu ihrer Überraschung gelang es ihr ohne allzu große Mühe. Sie fühlte sich zwar noch etwas unsicher auf den Beinen, ansonsten aber schon wieder ganz gut bei Kräften. Danach übernahm sie im Haushalt wieder mehr von ihren Pflichten.
    Auch die Mahlzeiten nahm sie jetzt wieder mit den anderen ein, und selbst zu Gesprächen über die alltäglichen Geschäfte war sie zu bewegen. Nur über den Tod des Kindes sprach sie nie. Sie weigerte sich auch, Duncan zu dem kleinen Grab zu begleiten, das er angelegt hatte. Judella brabbelte weiterhin vergnügt vor sich hin; aber Duncan und Fiona, die sich mit dem Kind leicht im Rapport verbinden konnten, wußten, daß die Kleine irgendwie spürte, daß ihre Mutter litt, und daß Judella mit ihrem Geplapper versuchte, Sarah aufzuheitern.
    Eines Abends nahmen sich die drei Sarah vor. »Wir werden nicht länger mit ansehen, daß du dir und uns das antust, Sarah«, erklärte Duncan bestimmt. »Wir werden mit unseren Experimenten fortfahren. Du kannst dabei zuschauen oder uns helfen oder aber dich weiterhin hinter deinen Barrieren verkriechen. Wir werden weitermachen.«
    Seine Worte trafen Sarah wie ein Fausthieb. Tränen standen ihr in den Augen. »Verstehst du denn nicht? Ich wage es einfach nicht, die Steine nochmals zu benutzen! Selbst wenn ich dadurch die

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