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Die Tänzerin von Darkover - 9

Die Tänzerin von Darkover - 9

Titel: Die Tänzerin von Darkover - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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bist!
    Verdammt noch mal, du bist mein Freund – und ich brauche dich!
    Sei doch kein Dummkopf!«
    Orain, der das alles nur zu gern glauben wollte, aber es doch so schwer zu fassen fand, fauchte unsicher: »Du hast leicht reden!
    Schließlich bist es nicht du, der kopfblind ist!«
    Carolin seufzte. Dann zog er seinen Dolch und hielt ihn, mit dem Knauf nach vorne, Orain entgegen. »Das ist nicht wahr! Du bist mein Freund, und ein Comyn! Hörst du, Bredu?« Das letzte Wort wurde scheu, fast zögerlich ausgesprochen.
    Orain blickte in Carolins Augen – und stimmte zu. Alle seine Zweifel waren wie weggeblasen! Er ergriff Carolins Dolch und streckte den seinigen mit zitternder Hand Carolin entgegen.
    »Bredu?«
    Carolin ergriff nun seinerseits Orains Dolch. Und dann trafen sich die beiden in einer ungestümen Umarmung. Erstaunt stellte Orain fest, wie seine Arme Carolin umschlangen, wie er den Freund in Armen hielt. Und als er so dastand, erkannte er endlich, was Carolin schon immer gewußt hatte, was wohl auch Lyondri gewußt hatte und ihn deshalb haßte. Er liebte Carolin, hatte ihn immer geliebt.
    Von der Erkenntnis übermannt, riß er sich los.
    Carolin schaute zu ihm auf und lächelte ihn schüchtern an. »Es ist gut so. Und ich möchte auch dir ein Geschenk machen.« Mit einer Hand drückte er seine Matrix zärtlich an sich.
    Orains Horizont weitete sich mit einem Donnerschlag. Urplötzlich flog er, flog hoch in den Lüften über die regenbogenfarbenen Nebelschwaden dahin. Und Carolin war bei ihm, war mit ihm so tief und innig verbunden, daß er vor Freude hätte laut aufschreien mögen. Nervös suchte er seine Gedanken in Worte zu fassen, nur um festzustellen, daß Worte in dieser Geistes-und
    Lebensgemeinschaft überflüssig, wenn nicht gar störend waren.
    »Das also bedeutet es, Laran zu besitzen?«
    »Ja«, gab Carolin in Gedanken schlicht zurück. Im Triumph des gemeinsamen Teilens und in ihrer neu gefundenen Freiheit war es nur natürlich, daß ihre Körper zusammenkamen, Arme und Beine sich ineinander verschlangen, sich ihre Lippen trafen. Und während jeder den Körper des anderen entdeckte, tauchten Carolin und Orain Hand in Hand in den Nebelschwaden unter …
    Stormchaser stampfte auf und rüttelte Orain damit aus seiner Träumerei wach. Er schaute Carolin an, der vor ihm ritt. Carolin blickte über die Schulter und lächelte ihn an – ein Lächeln, das Orain wie eine körperliche Liebkosung berührte.
    Auch wenn der Blick des intensiven Rapports verklungen war, so würde er doch die Erinnerung daran stets in seinem Herzen bewahren. Und auch wenn der körperliche Kontakt gleichfalls schwinden würde, so würde Orain doch stets mit Carolin verbunden bleiben, als Friedsmann und als Freund. Dessen war sich Orain sicher.
    Lachend spornte er Stormchaser an, überholte Carolin, und im wilden Galopp ging es durch den Wald nach Hause. Nach Hali.

    DEBORAH J. MAYS
    Rebellen
    Die folgende Erzählung handelt von weiteren Abenteuern einer weniger bekannten Figur aus der Geschichte Darkovers: Varzil Ridenow, dem man später den Beinamen »der Gute« verlieh, taucht kurz in Der verbotene Turm und ausführlicher in Die Zeit der Hundert Königreiche auf.
    Deborah J. Mays lebt in Tucson, Arizona, aber sie gibt in ihrer Biographie an, daß sie und ihr Mann »wahre Zigeunernaturen« sind, da sie in den letzten neun Jahren an dreizehn verschiedenen Orten gewohnt haben – von den Bayous Louisianas bis hinauf nach Nome in Alaska. Sie meint dazu, »Alaska hat wohl meine Vorliebe für Darkover geweckt. Nome durfte genauso kalt sein wie Zandrus siebte Hölle!«
    Ihre Stieftochter, Lori, ist inzwischen ausgezogen, ihr Stiefsohn verstarb an Leukämie. Sie teilt ihr Haus mit drei Hunden und »vier ziemlich verwöhnten Papageien«.
    Über Varzil schreibt sie: »Ich habe mich immer gefragt, wie ein Adliger in einer Zeit, da Machtkämpfe zwischen den Königreichen an der Tagesordnung standen, zugleich solch ein Rebell und doch auch ein Pazifist werden konnte.« Genau diese Mutmaßungen tragen natürlich zum Gelingen einer Anthologie wie dieser bei.
    Die blutbeschmierte Gestalt, die widerwillig vor ihm kniete, trieb Varzil zur Verzweiflung. Einen Augenblick lang dachte er daran, den Mann durch die beiden Wächter, die beständig auf ihn einschlugen, töten zu lassen. Es war offenkundig, daß der Anführer der Aufständischen nicht bei Varzils Plan mitspielen würde, sich selbst während der ersten Tage ihres Gewaltmarsches zur

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