Die Tage des Gärtners - vom Glück, im Freien zu sein
kann, so dass sie den ganzen Sommer hindurch den Garten in ein stilles dunkles Rosa tauchen kann. Sie müssen sehen, wie diese Pflanzen mit der untergehenden Sonne oder im Licht des kommenden Gewitters. zu strahlen beginnen. Wenn Sie eine wirklich ungewöhnliche Hortensie pflanzen wollen, suchen Sie sich eine Eichblatthortensie, Hydrangea quercifolia, mit ihren auffälligen, sehr speziellen, sonst für Hortensien völlig untypischen stark eingeschnittenen Blättern. Zum Beispiel die Sorte ‘Burgundy’, deren Blütenköpfe weder pummelig noch tellerförmig sind, sondern eher doldenartig und an die Form eines Zuckerhuts erinnern. Oder die sehr eigenwillige Sorte ‘Camelot’, deren Blätter im Herbst tiefrot werden. Über diese spitz zulaufenden Blütenformen verfügen übrigens auch viele Sorten der Hydrangea paniculata, besonders extrem bei der geradezu irren Sorte ‘Pinky Winky’, deren Blütendolden ganz so aussehen, als hätte ein wahnsinniger Gärtner seine Astilben auf einen großen Blätterbusch montiert.
Ich habe Ihnen meine liebste Hortensie zum Schluss aufbewahrt: die Hydrangea aspera. Oder H. aspera sargentiana oder H. sargentiana. Daran sieht man wieder das taxonomische Kuddelmuddel. Jedenfalls meine ich die Samthortensie. Ich habe eine im Garten, die über große und schwermütige Blätter verfügt, die in aller Seelenruhe nach vorne fallen und über denen stille Lacecap-Blüten stehen, die diesen Namen mit großem Recht tragen, so fein sind ihre Ränder, wie aus den vornehmsten Spitzen gemacht. Und ihre Farbe, was soll ich zu dieser Farbe sagen, die nicht Lila ist und nicht Rosa und nicht Blau und die das alles zusammen ist und dabei von solcher Schönheit, dass ich nur ganz vorsichtig an dieser Pflanze vorübergehe, um sie nicht zu stören, und mich ihr nur langsam nähere, um mich ihr nicht aufzudrängen. Und dann beuge ich mich sacht über sie und halte einfach inne.
Funkien
Das Entenschloss nimmt Formen an. Aber andere als geplant.
Es ist mir gelungen, das Fundament selber zu gießen. Kein Problem. Ich habe eine quadratische Fläche abgesteckt und fünfzehn Zentimeter tief ausgegraben. Dann habe ich die Ränder mit Holzbrettern bewehrt. Ich habe Beton angerührt und hineingegossen. Was sich nicht gleich verteilen wollte, habe ich mit einem kurzen Holzbrett und etwas Wasser glattgestrichen. So weit so einfach. Kein Problem. Ich war stolz. Das gebe ich zu. Nicht nur mit Pflanzen kannst du umgehen, habe ich mir gesagt. Auch mit Steinen. Das ist gut. Das macht dich unabhängig und stark.
Durch diese Erfahrung ermutigt, habe ich einen Haufen großer Porphyr-Quader herangeschleppt, die vom Terrassenbau noch übrig waren. Es ist immer gut, irgendwo hinten im Garten einen Haufen Steine herumliegen zu haben. Sie wissen nie, was Sie bauen wollen. Versorgen Sie sich mit dem Nötigsten, damit Sie jederzeit anfangen können. Vergeuden Sie nicht zu viel Zeit mit der Planung. Hauptsache, das Fundament ist erst mal da. Das setzt Sie nämlich unter ungeheuren Zugzwang. Wer weiß, wie lange so ein Projekt im Ungefähren gären mag, wenn einer nicht Fakten schafft. Niemand mag gerne lange Zeit einen unfertigen Rohbau im Garten haben. Wenn Sie also einen unfertigen Rohbau dort errichten, erhöhen Sie automatisch die Chance auf Verwirklichung.
Auf den Anfang kommt es an! Nicht denken, handeln!
Es hat sich dann aber herausgestellt, dass die Porphyre nicht die richtigen Dimensionen hatten, um nahtlos auf dieses Fundament gesetzt zu werden. Oder das Fundament hatte nicht die richtigen Dimensionen. Egal. Ich habe Mörtel gemischt, die Steine an ihren Platz gelegt und mit den Maurerarbeiten begonnen. Die erste Reihe ging mir leicht von der Hand. Bei der zweiten war es plötzlich schwieriger. Porphyr ist wirklich ein ziemlich harter Stein. Spalten lässt sich so ein Quader nicht ohne weiteres. Die Steine müssen aber versetzt gemauert werden und am Ende fehlt dann immer ein halber. Schwieriges Problem. Ich habe also am Ende der Reihe erst mal eine Pause gemacht. Von mehreren Wochen. Und dann habe ich die Maurer angerufen, die neulich den Anbau am Wohnzimmer gemacht haben. Sie sind gekommen und haben mir kopfschüttelnd die Sache aus der Hand genommen. Im Interesse der Enten war das sicher eine gute Entscheidung von mir. Allerdings blieb sie nicht ohne Auswirkungen auf Gestalt und Charakter der Anlage.
Bei allem Respekt – die Männer aus Brandenburg haben von barocker Baukunst keinen blassen Schimmer.
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