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Die Tage des Zweifels: Commissario Montalbano träumt von der Liebe (German Edition)

Die Tage des Zweifels: Commissario Montalbano träumt von der Liebe (German Edition)

Titel: Die Tage des Zweifels: Commissario Montalbano träumt von der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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war’s?«
    »Unser Freund Zizì, gestern spätabends.«
    »Setz dich und erzähl, wie es passiert ist.«
    »Gestern Abend, Dottore, es war kurz nach neun, da hab ich mich in der Nähe von Giacominos Kneipe auf die Lauer gelegt und auf die von der Vanna gewartet. Kurz nach elf sind sie dann endlich aufgetaucht.«
    »Und wer genau?«
    »Die komplette Crew. Alvarez, Ricca, Digiulio und Zizì. Eine halbe Stunde später bin ich dann auch reingegangen. Sie haben sich unterhalten und rumgealbert, haben gegessen und getrunken. Vor allem Zizì hat ganz ordentlich gebechert. Irgendwann ist er aufgestanden und zu mir an den Tisch gekommen. Digiulio hat noch versucht, ihn zurückzuhalten, aber Zizì hat ihn weggestoßen, hat sich breitbeinig vor mir aufgebaut und gesagt: ›Was zum Teufel willst du, du Scheißbulle?‹ Er spricht gut Italienisch. Ein richtiger Streithammel.«
    »Und du?«
    »Was hätte ich machen sollen, Dottore? Ich konnte doch nicht so tun, als ob nichts wäre, die ganze Kneipe hatte es mitbekommen. Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Ich hatte gerade noch Zeit aufzustehen, da versetzt der mir auch schon einen Schlag ins Gesicht, dass ich gegen die Wand taumele. Diesmal hat Ricca versucht, ihn zurückzuhalten, aber der fing sich auch eine. Dieser Zizì war wie ein wilder Stier. Ich habe den Moment genutzt, als der Maghrebiner mit seinem Kameraden beschäftigt war, und ihn in die Eier getreten. Er ist zu Boden gegangen und hat sich gewunden vor Schmerz. Da hab ich ihm Handschellen angelegt.«
    »Und dann?«
    »Ich hab ihn ins Kommissariat gebracht und in die Arrestzelle gesteckt.«
    »Und wo ist er jetzt?«
    »Immer noch in der Arrestzelle.«
    »Und was macht er da?«
    »Er schläft.«
    »Dann lass ihn schlafen. Wenn er aufwacht, bringst du ihn hierher. Ich will dir etwas zeigen.«
    Er reichte Fazio den Pass. Fazio blätterte ihn durch.
    »Wer ist dieser Lannec?«
    »Mit neunundneunzigprozentiger Sicherheit der Tote im Schlauchboot.«
    Und dann erzählte er ihm die ganze Geschichte, angefangen mit seinem Besuch bei Dottor Pasquano und bei Zito in der Fernsehredaktion bis hin zu dem albtraumhaften Mittagessen im Pesce d’oro.
    Fazio hatte einen seiner seltenen Geistesblitze.
    »Könnte es nicht sein, Dottore, dass dieser Unglücksrabe doch im Pesce d’oro gegessen hat und die das nur deshalb abstreiten, weil er sich die Vergiftung bei ihnen zugezogen hat?«
    »Hör mal, Fazio, erinnerst du dich, ob wir mit diesem Lannec schon mal zu tun hatten?«
    »Nein, wieso fragen Sie?«
    »Weil mir der Name irgendwie bekannt vorkommt.«
    »Wo auch immer Sie ihn kennengelernt haben, hier ganz bestimmt nicht.«
    »Ah Dottori Dottori! Heilige Maria Muttergottes, Dottori! Also so was! Ich bin ganz außer Atem!«
    Catarella hatte auf seine unnachahmliche Art angeklopft, indem er fast die Tür einschlug, und jetzt stand er vor dem Commissario, der wie von der Tarantel gestochen hochgefahren war.
    »Beruhige dich! Was ist passiert?«
    »Leutnant Sferlazza von den Carabinieri ist da!«
    »Am Telefon?«
    »Nein, nein. Hier ist er, ganz persönlich selber!«
    »Was will er?«
    »Mit Ihnen sprechen. Aber Achtung, Dottori, seien Sie auf der Hut, Dottori!«
    »Warum?«
    »Er ist nicht uniformiert, er trägt Zivil!«
    »Und was heißt das deiner Ansicht nach?«
    »Kommt der Bulle in Zivil, kostet es noch mal so viel! So geht das Sprichwort.«
    »Nur keine Sorge. Hol ihn her.«
    Der Leutnant und Montalbano kannten sich seit langem und hegten Sympathie füreinander, ohne dass sie je ein Wort darüber verloren hätten. Sie begrüßten sich per Handschlag. Montalbano bot Sferlazza einen Platz an.
    »Verzeih, wenn ich störe«, begann der Leutnant.
    »Aber ich bitte dich! Was gibt’s?«
    »Ich habe gehört, dass ein gewisser Chaikri, der zur Crew der Yacht Vanna gehört, einen deiner Leute tätlich angegriffen hat, worauf der ihn festgenommen hat. Stimmt das?«
    »Ja. Und wenn ich mich recht entsinne, habt auch ihr ihn festgenommen, als er sich an einem eurer Streifenwagen erleichtert hat …«
    Er machte eine Pause.
    »… und ihn dann gleich wieder laufen lassen.«
    Der Leutnant wirkte ziemlich betreten.
    »Genau das ist der Punkt. Während er einsaß, kam ein Anruf vom Regionalkommando. Wegen Chaikri.«
    »Was wollten sie?«
    »Sie wollten wissen, ob wir ihn festgenommen haben.«
    Montalbano machte große Augen.
    »Und woher wussten die in Palermo darüber Bescheid?«
    »Keine Ahnung.«
    »Scheint mir kein Vorfall zu sein,

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