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Die Tallinn-Verschwörung - Thriller

Die Tallinn-Verschwörung - Thriller

Titel: Die Tallinn-Verschwörung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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sie mit dem
Taxi in die Innenstadt und von dort aus mit der U-Bahn zum Westbahnhof. Dort besorgten sie sich zwei Rückfahrscheine nach Linz, stiegen aber in den nächsten Zug in Richtung Innsbruck und erreichten schließlich über Garmisch-Partenkirchen deutschen Boden. Nach einer schier endlosen Odyssee kamen sie zu mitternächtlicher Stunde in München an und klingelten bei Petra.
    Ehe diese wusste, wie ihr geschah, war ihr Bett von Graziella in Beschlag genommen worden, die sich vor Müdigkeit kaum mehr auf den Beinen halten konnte, während Torsten sich zu Petra gesellte, die auch zu dieser Stunde noch in ihrem Labor arbeitete.
    »Na, wie war ich?« Die Frage war so typisch für Petra, dass Torsten lachen musste.
    »Ausgezeichnet! Aber du solltest es dir nicht zur Gewohnheit machen, auf diese Weise dein Geld verdienen zu wollen. Irgendwann würde man dir draufkommen.«
    »Das habe ich auch nicht nötig«, antwortete Petra etwas gekränkt. »Hier, diesen Scheck habe ich von Bill Gates persönlich bekommen. Nachdem die Leute bei Microsoft nicht auf meine Mails geantwortet haben, habe ich den großen Gründer-Boss angemailt und ihn auf einige eklatante Schwächen des neuen Windows Zephir hingewiesen.« Sie reichte Torsten den Beleg, der auf eine hohe sechsstellige Summe ausgestellt war.
    Torsten fielen fast die Augen aus dem Kopf. »Nicht schlecht! Damit bist du die nächsten Jahre saniert.«
    »Wenn ich durch dich nicht ins Fadenkreuz sämtlicher Geheimdienste gerate. Ach ja, hier sind ein paar Unterlagen, die ich für dich aus dem Internet geholt habe. Dir ist ja einiges um die Ohren geflogen – und dem Mädel ebenfalls. Übrigens wurde ihr Name erst nachträglich in die Passagierliste der Fähre eingefügt, mit der sie angeblich nach Albanien
gereist sein soll. Eine gute Arbeit, aber eben nicht gut genug für ein Genie wie mich.«
    »Das ist interessant!« Torsten beugte sich neugierig vor und überflog die Ausdrucke, die ihm Petra reichte.
    »Weißt du, um was ich dich am meisten beneide? Um dein Geschick mit dem Computer. Das macht dir keiner nach.«
    Seine pummlige Freundin lächelte geschmeichelt. »Der eine hat halt das Talent und der andere nicht. Ich zum Beispiel könnte mich nie daran gewöhnen, mich wie du im Ausland herumzutreiben und mir die Kugeln um die Ohren pfeifen zu lassen. Allein bei dem Gedanken bekomme ich schon eine Gänsehaut.«
    Torsten versuchte sich Petra im Kampfanzug vorzustellen und begann erneut zu lachen. »Wie du selber gesagt hast, sind die Talente unterschiedlich verteilt. Bei mir reicht es eben nur zu einem Schmalspurrambo.«
    »Für einen Schmalspurrambo hast du dich mit einem arg lästigen Gegner angelegt.« Petra wiegte zweifelnd den Kopf und schob dann wie schmollend die Unterlippe nach vorne. »Ich habe tagelang am Computer gesessen und alle möglichen Server und PCs durchforstet, und doch konnte ich nur ein paar Fäden des Netzes entdecken, welches die andere Seite gesponnen hat. Die große Spinne aber, die im Zentrum sitzen muss, entzieht sich mir.«
    Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort: »Übrigens hat Feiling wieder von sich hören lassen. In den einschlägigen Internetseiten stehen Aufrufe von ihm an die braunen Kameraden, sich endlich unter seiner Führung zusammenzuschließen, da sie nur so ihr Ziel einer nationalen Revolution erreichen könnten. Von Minderwertigkeitskomplexen hat der Kerl anscheinend noch nichts gehört.«
    »Der hat doch nicht alle Tassen im Schrank. Aber mir geht es weniger um Feiling als um Hoikens und dessen Pläne in
Tallinn. Wenn der Kerl auch nur einen Teil davon umsetzen kann, kommt es zu einer Katastrophe.« Torsten verzog das Gesicht, als sehe er einen Berg von Schwierigkeiten vor sich, der ihm unüberwindbar schien.
    Petra fixierte ihn scharf. »Welche Pläne? Davon hast du mir noch nichts erzählt!«
    »Hoikens will zusammen mit ein paar anderen Idioten ein Attentat auf die EU-Ratsversammlung in Tallinn starten, und wie ich ihn kenne, wird er auch diesmal mit Sprengstoff arbeiten.«
    »Das dürfte schwierig sein, um nicht zu sagen unmöglich! Ich habe mich mit den Sicherheitsmaßnahmen befasst, die in Tallinn getroffen werden. Da kannst du nicht einmal einen Krümel Sprengstoff einschmuggeln.«
    Aber Torsten kannte seinen Gegner und war nicht bereit, diese Möglichkeit außer Acht zu lassen. »Du hast von Genie gesprochen, Petra. Auch Hoikens ist eines. Erinnere dich daran, wie er das zweite Minarett in Sendling gesprengt hat, obwohl

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