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Die Tallinn-Verschwörung - Thriller

Die Tallinn-Verschwörung - Thriller

Titel: Die Tallinn-Verschwörung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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die Bullen dort in Kompaniestärke Wache geschoben haben.«
    Petra winkte verächtlich ab. »Die wurden durch irgendeinen Zufall abgelenkt.«
    »Genau das ist es! Das war kein Zufall – und so wird er es wieder machen! Danke, Petra, du hast mir sehr geholfen. Ich darf mich nicht allein auf Hoikens konzentrieren, sondern muss auch auf das achten, was um ihn herum geschieht.«
    Seine Bekannte atmete tief durch. »Das heißt wohl, ich darf wieder ran an die Kiste und für dich schuften. Weißt du überhaupt, wie viel Mühe es mir gemacht hat, die Mails aufzuspüren, die dein Chef losgeschickt hat, und sie so zu manipulieren, dass du und Graziella nicht sofort gefangen gesetzt worden seid?«
    »Ich dachte, du wärst ein Genie?«

    Mit dieser Bemerkung entwaffnete Torsten Petra. Sie lachte gequält auf und griff dann in die Tasten. Doch bevor sie die erste URL aufrief, sah sie spitzbübisch zu Torsten auf.
    »Du weißt schon, was meine Computerstunden kosten?«
    Torsten grinste breit. »Ich dachte, Bill Gates hätte dich bereits bezahlt, Schwachstellen in seinen Computerprogrammen aufzuspüren.«
    »Und so was nennt sich Freund! Bring mir eine Büchse Cola. Mein Gehirn braucht Nahrung!«

VIER
    I hr Italiener tragt wirklich schmucke Uniformen!« Hoikens’ Bemerkung klang herablassend, denn in seinen Augen war der gut geschnittene helle Tarnanzug mit dem kecken Barett für eine Parade gut, taugte aber nicht zum Feldeinsatz.
    Mazzetti grinste nur. »Wir wollen schließlich etwas darstellen! Oder hast du das vergessen?«
    »Du vergisst, dass wir als einfache Touristen nach Tallinn reisen werden.« Hoikens amüsierte es, den anderen mit kleinen Fetzen zu füttern, mit denen dieser nicht viel anzufangen wusste. Auch jetzt drehte Mazzetti seinen Kopf ruckartig zu ihm herum.
    »Willst du deinen Sprengstoff vielleicht im Handgepäck mitnehmen?«
    Hoikens musste lachen. »Bei den Sicherheitsvorkehrungen, die dort herrschen, würde man uns noch in der Luft verhaften. Nein, mein Guter, der Sprengstoff geht seine eigenen Wege. Wir beide werden nur harmlose Reisende sein.«
    »Und die Knarre, die du deinem Todfeind abgenommen
hast? Glaubst du, dass du damit harmlos wirkst?« Mazzetti hasste es, im Dunkeln tappen zu müssen. Am liebsten hätte er Hoikens gepackt und ihn so lange geschüttelt, bis dieser alle Einzelheiten ausspuckte.
    »Renks Pistole befindet sich bereits als Diplomatengepäck auf dem Weg nach Tallinn. Ich werde sie mir greifen, sobald wir dort sind.« Für Hoikens war die Sphinx AT 2000 S nicht irgendein Schießeisen, sondern das Symbol seines Sieges über Renk. Als er jetzt an seinen Erzfeind dachte, fühlte er sich trotzdem unsicher. Seit dieser zusammen mit der Italienerin aus dem Camp A geflohen war, hatte man nichts mehr von ihm gehört. Lodovico hatte ihm zwar versichert, seine Vorgesetzten hätten dafür gesorgt, dass der MAD-Mann für die nächste Zeit aus dem Verkehr gezogen sei, aber das beruhigte Hoikens nicht. Vor seiner Flucht nach Italien hatte Kranz’ Sekretär Täuberich das Gleiche behauptet, und dennoch war Renk auf seiner Spur geblieben. Jetzt fragte Hoikens sich, ob Renk den Priester ebenso aus dem Weg geräumt hatte wie Florian Kobner. Eigentlich hätte er Täuberich mehr Verstand zugetraut als diesem Pavian.
    »Renk ist ein Teufel!«
    »Der Kerl liegt dir wohl schwer auf der Seele, was?«
    Erst Mazzettis Bemerkung brachte Hoikens zu Bewusstsein, dass er den letzten Gedanken laut ausgesprochen hatte. Er machte eine wegwerfende Handbewegung und begann zu lachen. »Derzeit ist Renk so unwichtig wie das berühmte Fahrrad in Peking. Nach dem Endsieg wird er sich wünschen, nie geboren worden zu sein. Ich werde ihn in ein Lager stecken lassen, gegen das selbst Stalins Gulags harmlos waren.«
    Mazzetti schüttelte innerlich den Kopf darüber, dass ein Mann wie Hoikens sich bei dem Gedanken an einen alten Gegner wie ein Besessener aufführte. Da ihn Renk weit weniger
interessierte als das, was um ihn herum geschah, blickte er wieder nach draußen. Dort machten sich immer mehr Fahrzeuge auf den Weg zur Küste. General Ghiodolfio schickte einen Teil seiner Soldaten nach Italien zurück, um Oberst Renzos Camp in den Abruzzen zu übernehmen und dort neue Rekruten ausbilden zu lassen. Dann wanderten Mazzettis Gedanken weiter zu dem Auftrag, den er zusammen mit Hoikens erfüllen sollte, und stellte die Frage, die ihm seit Tagen auf der Zunge lag.
    »Wie willst du es anstellen, unauffällig nach Tallinn

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